BGR Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe

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Archiv der Kurzmeldungen

BGR-Präsident Prof. Dr. Ralph Watzel und der stellvertretende Generaldirektor von BRGM, Dr. Christophe Poinssot (rechts im Bild), bei der Unterzeichnung des Kooperationsabkommen.

BGR und BRGM wollen enger zusammenarbeiten, 24.03.2023

Die nationalen geologischen Dienste von Deutschland und Frankreich, BGR und BRGM, haben ein neues bilaterales Kooperationsabkommen vereinbart. Es zielt darauf ab, die bisherige Partnerschaft von BGR und BRGM sowohl in der Forschung als auch im Bereich von Geoinformationen und wissenschaftlichen Methoden mit Blick auf die politischen Beratungsaufgaben weiter zu stärken. Dies betrifft insbesondere die Zusammenarbeit beider Einrichtungen beim Thema Versorgung mit kritischen Rohstoffen, in dessen Rahmen ein verstärkter Datenaustausch zwischen BGR und BRGM vorgesehen ist. Allgemein soll das Wissen über die geologischen Grundlagen verbessert werden, um die Identifizierung und nachhaltige Bewirtschaftung natürlicher und strategischer Ressourcen für die Energiewende zu unterstützen, den digitalen Wandel voranzutreiben und gleichzeitig die notwendigen Anpassungsmaßnahmen mit Blick auf den Klimawandel vorzunehmen.

Das Abkommen wurde im Rahmen der 54. Generalversammlung der Assoziation der europäischen Geologischen Dienste, EuroGeoSurveys (EGS), in Dublin von BGR-Präsident Prof. Dr. Ralph Watzel und dem stellvertretenden Generaldirektor von BRGM, Dr. Christophe Poinssot, unterzeichnet. „Die deutsch-französische Kooperation ist ein wesentlicher Baustein für das Zusammenwirken in der europäischen Gemeinschaft. Wir wollen die Stärkung der geologischen Dienste in Europa insgesamt voranbringen. Dies ist entscheidend für die Bewältigung der aktuellen globalen geopolitischen Herausforderungen“, sagte der BGR-Präsident bei der Unterzeichnung der Vereinbarung. Der stellvertretenden BRGM-Generaldirektor verwies in seiner Erklärung auf den Nutzen insbesondere für die Ziele der Energiewende: „Die Bündelung von Fähigkeiten und Kenntnissen sowohl auf europäischer Ebene als auch im Rahmen der bilateralen Zusammenarbeit ist von entscheidender Bedeutung, um die verantwortungsvolle und nachhaltige Nutzung der natürlichen Ressourcen zu gewährleisten. In Anbetracht der Schlüsselrolle Frankreichs und Deutschlands auf der europäischen Bühne wird die Stärkung unserer Partnerschaft wahrscheinlich zur erfolgreichen Umsetzung des Netto-Null-Ziels in Europa beitragen.“

Pressemitteilung

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BGR-Vizepräsident Dr. Volker Steinbach (Foto links) mit der Parlamentarischen Staatssekretärin beim Bundeswirtschaftsminister, Dr. Franziska Brantner, und dem Vorstandsvorsitzenden und Geschäftsführer von JOGMEC, Tetsuhiro Hosono (rechts im Bild).

BGR vereinbart stärkere Kooperation mit Japans Rohstoffagentur, 23.03.2023

Im Rahmen der ersten deutsch-japanischen Regierungskonsultationen unter Leitung von Bundeskanzler Olaf Scholz und dem japanischen Ministerpräsidenten Fumio Kishida wurde in Tokio auch eine stärkere Zusammenarbeit zwischen der BGR und der staatlichen japanischen Rohstoffagentur JOGMEC vereinbart.
Die Kooperation, die vom Vizepräsidenten der BGR, Dr. Volker Steinbach, und dem Vorstandsvorsitzenden und Geschäftsführer der Japan Organization for Metals and Energy Security, Tetsuhiro Hosono, verabredet wurde, sieht eine Vertiefung der künftigen Zusammenarbeit beider Einrichtungen im Rohstoffsektor vor. Vereinbart wurde die Kooperation bei einem Treffen zwischen Vertreterinnen und Vertretern der deutschen und japanischen Wirtschaft, das am Rande der Regierungskonsultationen unter Leitung der Parlamentarischen Staatssekretärin beim Bundeswirtschaftsminister, Dr. Franziska Brantner, stattfand. Im Fokus der Wirtschaftsgespräche standen u.a. die Themen einer nachhaltigen und sicheren Rohstoffversorgung sowie die Stärkung der Resilienz von Rohstofflieferketten.

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Der internationale Tag des Wassers 2023 steht unter dem Motto „Accelerating change“.

Weltwassertag: BGR nimmt an UN-Konferenz in New York teil, 21.03.2023

Am morgigen Weltwassertag (22.03.2023) beginnt in New York eine dreitägige Wasser-Konferenz der Vereinten Nationen (UN). Auch die BGR beteiligt sich im Rahmen einer Delegation von Bundesumweltministerin Steffi Lemke an der Konferenz, bei der internationale Vertreterinnen und Vertreter aus Politik und Wissenschaft sowie von Entwicklungsbanken und Nichtregierungsorganisationen über das große Ziel einer sicheren Wasserversorgung für alle Menschen diskutieren wollen. Bei der Konferenz soll auch eine Zwischenbilanz der laufenden UN-Wasserdekade (2018-2028) gezogen werden.

Mehr als zwei Milliarden Menschen haben laut einem gemeinsamen Bericht der Weltgesundheitsorganisation WHO und des UN-Kinderhilfswerks UNICEF keinen sicheren Zugang zu Trinkwasser. Mehr als die Hälfte aller Menschen verfügt zudem über keine sichere Sanitärversorgung. Die Vereinten Nationen haben aus diesem Grund die „sichere Wasser- und Sanitärversorgung für alle“ zu einem ihrer insgesamt 17 Nachhaltigkeitsziele (Sustainable Development Goals, SDG) erklärt. Sie sollen bis zum Jahr 2030 global zu einer nachhaltigen Entwicklung auf ökonomischer, sozialer und ökologischer Ebene beitragen.

Wie groß der Handlungsbedarf ist, zeigt sich in Afrika. In der Region südlich der Sahara haben 400 Millionen Menschen keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. Dürren, die sich in vielen Regionen Subsahara-Afrikas wiederholt ereignen, führen schnell zu Missernten und zu Hungersnöten. Obwohl viele Länder dieser Region über ausreichend oberflächennahe Grundwasserressourcen verfügen, werden bisher nur 5 % der landwirtschaftlichen Flächen in Subsahara-Afrika bewässert. „Die Nachhaltigkeitsziele einer sicheren Wasser- und Nahrungsmittelversorgung drohen in Subsahara-Afrika weit verfehlt zu werden“, sagt BGR-Präsident Prof. Dr. Ralph Watzel.

Die BGR unterstützt im Rahmen der deutschen Entwicklungszusammenarbeit in Afrika Maßnahmen zum Schutz und zur nachhaltigen Nutzung von Grundwasservorkommen. Dazu gehören Einzelprojekte in Kamerun und Sambia. Darüber hinaus berät die BGR die Tschadseebeckenkommission, die Nigerbeckenbehörde und die Cuvelai Watercourse Commission. Zudem unterstützt die BGR aktuell den afrikanischen Wasserministerrat (AMCOW) bei der Entwicklung eines strategischen Grundwasserprogramms mit dem Ziel, die Grundwasserressourcen für die Trinkwasserversorgung, Ernährungssicherung und sozioökonomische Entwicklung noch besser zu erschließen.

Die BGR beteiligt sich auch an einem Netzwerk für ein neues globales Netzwerk der Wasseranalyse-Labore (GloWAL), das wichtige Wasserdaten für ein besseres Management der weltweiten Wasserressourcen bereitstellen soll.
Der Redebeitrag des zuständigen Leiters der BGR-Abteilung für Grundwasser und Boden, Prof. Dr. Thomas Himmelsbach, bei der Gründungsveranstaltung des GloWAL-Netzwerks im Rahmen der UN-Wasser-Konferenz in New York (ab Minute 50:30).

Weitere Informationen zum Thema finden Sie auf der BGR-Webseite „Keine Zukunft ohne Grundwasser“.

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Der BGR-Stand auf der PDAC in Toronto.

BGR auf der PDAC 2023, 08.03.2023

Die BGR präsentierte sich auch in diesem Jahr auf der Bergbaumesse „Prospectors and Developers Association of Canada (PDAC)“ in Toronto. Die PDAC zählt zu den weltweit größten Messen der Bergbauindustrie.

Im Rahmen des deutschen Gemeinschaftsstandes informierte die BGR Besucherinnen und Besucher über ihre Arbeiten und Beratungsangebote zu den Themen sichere und nachhaltige Rohstoffversorgung. Gemeinsam mit dem Kompetenzzentrum für Rohstoffe und Bergbau der Auslandshandelskammer (AHK) Kanada richtete die Deutsche Rohstoffagentur (DERA) in der BGR auf der PDAC einen „German Day“ aus. Unter dem Titel „Shaping the Future of Resources – German Canadian Partnerships in Times of Transformation“ bot die Veranstaltung deutschen Unternehmen eine Plattform, um sich mit Vertreterinnen und Vertretern der kanadischen Bergbauindustrie auszutauschen. Vor dem Hintergrund der Transformation der Wirtschaft in Richtung Klimaneutralität standen Fragen zur nachhaltigen Rohstoffgewinnung sowie zum  Aufbau resilienter Lieferketten und zur  Zusammenarbeit mit lokalen Netzwerken im Mittelpunkt des „German Day“.

Kanada ist seit vielen Jahren ein wichtiger Rohstofflieferant für Deutschland. Als rohstoffreiches Land mit stabilen politischen, rechtlichen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen bietet Kanada gerade auch im Hinblick auf potenziell kritische Rohstoffe deutschen Unternehmen viele Möglichkeiten, ihre Lieferquellen zu diversifizieren.

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Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des internationalen Workshops.

Workshop zur Physik der Vulkane, 02.03.2023

Die BGR richtet gegenwärtig den 9. Workshop zum Thema „Physik der Vulkane“ aus. Bei der 2-tägigen Veranstaltung im Geozentrum Hannover werden Forschungsfragen zum Vulkanismus erörtert. Am Workshop beteiligen sich knapp 90 internationale Expertinnen und Experten. Vorgesehen sind insgesamt 34 Vorträge und 20 Poster-Präsentationen. Wissenschaftlich diskutiert werden auch die bisherigen Ergebnisse des BGR-Projektes „Magmatismus“, das sich mit Blick auf die Standortsicherheit eines zukünftigen Endlagers für hochradioaktive Abfälle mit den Prognosemöglichkeiten einer vulkanischen Aktivität in Deutschland befasst. Weitere Themenschwerpunkte der Veranstaltung sind die Überwachung rezent aktiver Vulkane, die Beurteilung von vulkanischer Gefährdung sowie die Charakterisierung und Modellierung magmatischer Systeme im Untergrund.

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Zur Aufklärungskampagne gehörten Workshops in allen Landesteilen Jordaniens. Flankiert wurden die Informationsveranstaltungen durch einen im Internet abrufbaren Cartoon mit der in Jordanien bekannten Zeichentrickfigur Abu Mahjoub.

Infokampagne zur Wasserknappheit in Jordanien, 02.03.2023

Im Rahmen ihres Grundwasserprojekts in Jordanien hat die BGR das jordanische Wasserministerium (Ministry of Water and Irrgiation, MWI) bei einer Öffentlichkeitskampagne zum Schutz der knappen Grundwasserressourcen in dem wasserarmen Land unterstützt. Bei Informationsveranstaltungen in allen 12 Verwaltungseinheiten Jordaniens wurden unter dem Motto „Water is precious, consume wisely“ örtliche Vertreterinnen und Vertreter aus Behörden, Politik und Bevölkerung auf die aktuellen Probleme bei der Wasserversorgung aufmerksam gemacht. Aufklärung gab es auch im Internet in Form eines Zeichentrickfilms. In dem Cartoon, der auch im GeoChannel der BGR auf YouTube abrufbar ist, erlebt Abu Mahjoob, eine in Jordanien über alle Altersgruppen hinweg bekannte Zeichentrickfigur, für den jordanischen Alltag typische Probleme mit der Wasserversorgung.

Grundwasser ist die wichtigste Wasserquelle Jordaniens. „Der Grundwasserspiegel sinkt jedoch rapide, was dazu führt, dass durchschnittlich fünf Quellen pro Jahr austrocknen", sagt Rebecca Bahls, Leiterin des BGR-Projekts in Jordanien. Einige der Grundwasserreservoirs in Jordanien sind zudem nicht erneuerbar. Hinzu kommt das Problem der Verschmutzung von Wasserquellen. Die jetzt beendete Aufklärungskampagne unterstützte die Bemühungen des Projekts für ein besseres Wassermanagement in Jordanien.

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Das internationale Forschungsteam bei der wissenschaftlichen Erörterung der in den Regalen gelagerten Bohrkerne.

Nationales Bohrkernlager: Untersuchungen an Sedimenten aus der Frühzeit der Erde, 27.02.2023

 Eine internationalen Gruppe von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern hat jetzt im Nationalen Bohrkernlager bei der BGR in Berlin geowissenschaftliche Proben aus der Frühzeit der Erde untersucht. Dabei handelt es sich um Bohrkerne mit einer Gesamtlänge von rund 2.900 Metern aus dem Projekt BASE (Barberton Archaean Surface Environments) des internationalen kontinentalen Bohrprogrammes ICDP. Sie stammen aus dem Grenzgebiet von Südafrika zu Eswatini (dem früheren Swaziland) und beinhalten als Teil der so genannten Moodies-Gruppe aus dem Barberton Grünsteingürtel eine der ältesten Flachwasserablagerungen der Erde.

Trotz ihres immensen Alters von etwa 3,2 Milliarden Jahren sind die Sedimentstrukturen hervorragend erhalten, so dass die rund 60 beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler bei der Beprobung und Dokumentation der Bohrkerne Wellenrippel, Regentropfenmarken, Trockenrisse und mikrobielle Matten erkennen konnten. Koordiniert wurden die Untersuchungen der jetzt abgeschlossenen ersten Bearbeitungskampagne von Prof. Christoph Heubeck von der Friedrich-Schiller-Universität Jena. 

Vor rund drei Milliarden Jahren war die Atmosphäre der Erde noch sauerstofffrei. Die Länge eines Tages betrug ca. 13 Stunden. Vegetation gab es noch nicht. Es war sehr heiß und schwül. Das Meerwasser war eisengesättigt. Die Flachwasserbereiche waren von ausgedehnten mikrobiellen Matten bedeckt, deren Funktion und Anpassungsstrategien an die Umwelt Gegenstand der Untersuchungen des internationalen Forschungsteams ist.

Foto: Das internationale Forschungsteam bei der wissenschaftlichen Erörterung der in den Regalen gelagerten Bohrkerne.

Foto: Rote, feinlaminierte, hämatitische Bändereisenerze und Jaspilite aus einer Tiefwassereinheit der Moodies-Gruppe.


DERA-Leiter Dr. Peter Buchholz (3.v.re.) und Dr. Britta Bookhagen (2.v.re.) informieren den Bundeskanzler (Mitte) über die Beratungsangebote der DERA in der BGR.

Bundeskanzler Olaf Scholz zu Besuch in der BGR, 16.02.2023

Bundeskanzler Olaf Scholz informierte sich heute bei einem Besuch über die Arbeit der BGR. Im Mittelpunkt der Gespräche des Bundeskanzlers in der BGR standen Fragen zur Rohstoffversorgung Deutschlands. Die BGR ist die zentrale Forschungs- und Beratungseinrichtung der Bundesregierung auf dem Gebiet der Geowissenschaften und Rohstoffe.

Bei einem Rundgang gab der Präsident der BGR, Prof. Dr. Ralph Watzel, dem Bundeskanzler einen Überblick über aktuelle Aufgaben und Arbeiten der BGR im Rohstoffsektor. Die BGR stellt für Politik und Wirtschaft umfangreiche Daten und Informationen sowie Beratungsangebote zur weltweiten Rohstoffsituation bei mineralischen Rohstoffen und Energierohstoffen zur Verfügung. Eine weitere wichtige Säule des Leistungsangebots der BGR ist die Rohstoffforschung. Dazu gehören modernste Methoden wie etwa die automatisierte Mineralanalyse für Gesteinsuntersuchungen oder in der Fernerkundung eine Kombination unterschiedlichster Technologien zur Erforschung einer nachhaltigen Rohstoffgewinnung.

Der Bundeskanzler zeigte sich zum Abschluss seines Besuchs beeindruckt von der Expertise der BGR. Er habe erfahren, dass bei der BGR großartige und zukunftsweisende Wissenschaft geleistet werde, erklärte der Bundeskanzler.

Foto: DERA-Leiter Dr. Peter Buchholz (3.v.re.) und Dr. Britta Bookhagen (2.v.re.) informieren den Bundeskanzler (Mitte) über die Beratungsangebote der DERA in der BGR. Außerdem im Bild: Wirtschaftsstaatssekretärin Dr. Franziska Brantner, BGR-Präsident Prof. Dr. Ralph Watzel und BGR-Vizepräsident Dr. Volker Steinbach (v.re.).

Foto: BGR-Wissenschaftler Dr. Martin Schodlok (li.) erklärt dem Bundeskanzler (2.v.re.) den Einsatz von Drohnen bei der Rohstofferkundung. Wirtschaftsstaatssekretärin Dr. Franziska Brantner, BGR-Präsident Prof. Dr. Ralph Watzel und BGR-Vizepräsident Dr. Volker Steinbach (v.re.) hören interessiert zu.

Foto: BGR-Fachbereichsleiterin Dr. Hildegard Wilken zeigt dem Bundeskanzler im Labor eine Lithium-Probe.

Foto: Der Bundeskanzler im Gespräch mit BGR-Arbeitsbereichsleiterin Dr. Michaela Frei, die den BodenBewegungsdienst Deutschland vorstellte. Im Hintergrund BGR-Präsident Prof. Dr. Ralph Watzel.

Video (YouTube): Bundeskanzler Olaf Scholz zu Besuch in der BGR


BMWK-Unterabteilungsleiterin Susanne Szech-Koundouros (2.v.re.) mit dem DERA-Team auf dem Stand im Deutschen Pavillon.

BGR auf der „Mining Indaba“ in Kapstadt, 08.02.2023

Die BGR beteiligte sich auch in diesem Jahr an der größten Bergbaumesse Afrikas, der „Investing in African Mining Indaba“ in Kapstadt (Südafrika). So präsentierte die Deutsche Rohstoffagentur (DERA) in der BGR auf der Messe ihr Informations- und Beratungsangebot im Deutschen Pavillon. Der durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) unterstützte Gemeinschaftsstand bot deutschen Unternehmen eine Plattform, um neue Kontakte zu knüpfen und bestehende Geschäftsbeziehungen zu vertiefen.

Zudem war die BGR für drei Einzelveranstaltungen auf der Messe mitverantwortlich. Gemeinsam mit dem Kompetenzzentrum für Rohstoffe und Bergbau der Auslandshandelskammer (AHK) Südliches Afrika richtete die BGR einen Thementag zur Kooperation zwischen Afrika und der EU im Rohstoffsektor aus. Im Fokus der Beiträge stand die Anforderung, die Versorgungssicherheit von Rohstoffen für die Energiewende durch verantwortungsbewusste Produktionsbedingungen vor Ort in den Bergbauländern sicherzustellen. Dazu dient u.a. das EU-Projekt „AfricaMaVal“, das von der BGR gemeinsam mit afrikanischen und europäischen Partnern umgesetzt wird. Darin geht es um die Bewertung von Wirtschaftlichkeits- und Nachhaltigkeitsaspekten bei afrikanischen Explorations-, Bergbau- und Raffinadevorhaben.

Zum Thementag gehörte ein Workshop, den Joaquim Nunes de Almeida, bei der EU-Kommission verantwortlicher Direktor für Mobilität und Industrie, eröffnete. Diskutiert wurde die Frage einer Stärkung europäischer Investitionen in den afrikanischen Rohstoffsektor. Ein sich anschließendes Symposium, das von der DERA gemeinsam mit der AHK sowie dem französischen geologischen Dienst BRGM und der French-South African Chamber of Commerce and Industry organisiert wurde, beschäftigte sich mit der Zukunft des Bergbaus in Afrika. An der Veranstaltung nahmen auch Susanne Szech-Koundouros aus dem Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz, Benjamin Gallezot, französischer interministrieller Delegierter für strategische Rohstoffe sowie die EU-Botschafterin in Südafrika, Sandra Kramer, teil.

Das Thema Energiewende stand im Blickpunkt eines Side-Events, das vom Sektorvorhaben „Rohstoffe und Entwicklung“ der BGR  gemeinsam mit dem Intergovernmental Forum on Mining, Minerals, Metals and Sustainable Development organisiert wurde. Diskutiert wurden Herausforderungen und mögliche Wege zu Wertschöpfungsketten für sogenannte Klimatechnologien im Bereich von Forschung und Entwicklung, der Zugang zu Finanzmitteln sowie rechtliche Rahmenbedingungen.

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Die Außenanlagen des Geothermiekraftwerks in Rittershofen im Oberrheingraben in Frankreich während einer Exkursion des Verbundprojekts im Juli 2022.

Seismisches Monitoring bei Erdwärme-Nutzung aus tieferem Untergrund, 27.01.2023

Rund 100 Vertreterinnen und Vertreter aus Forschung, Behörden und Industrie nahmen am Abschlussworkshop des von der BGR koordinierten Verbundprojekts „Seismisches Monitoring tiefer Geothermischer Anlagen und mögliche seismische Einwirkungen (SEIGER)“ teil. Ziel des knapp vierjährigen Vorhabens war es, Verfahren zum seismischen Monitoring von Anlagen der Tiefen Geothermie weiterzuentwickeln. Das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) im Rahmen des 7. Energieforschungsprogramms der Bundesregierung geförderte Projekt beschäftigte sich mit Arbeiten zur effektiveren Erfassung einer möglichen induzierten Seismizität, die bei der Nutzung von Erdwärme aus dem tieferen Untergrund verursacht werden kann. Als zentrales Kriterium bei diesen Betrachtungen diente dabei die Spürbarkeit von seismischen Ereignissen, um diese im Zusammenhang mit dem Ausbau und Betrieb von tiefen geothermischen Anlagen künftig besser begrenzen zu können.

Die am Verbundvorhaben beteiligten Institutionen und Firmen – neben der BGR die Friedrich-Schiller-Universität Jena, die Ludwig-Maximilians-Universität München, die Goethe-Universität Frankfurt am Main, das Institut für geothermisches Ressourcenmanagement (igem) sowie die BESTEC GmbH und die DMT GmbH & Co. KG – werden die Projektergebnisse im Rahmen eines Abschlussberichts vorstellen.

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Der BGR-Hubschrauber mit der Messsonde in Kiruna.

Seltene Erden: BGR an Untersuchungen in Kiruna beteiligt, 18.01.2023

Der kürzlich vom staatlichen schwedischen Bergbauunternehmen LKAB bekannt gegebene Fund großer Mengen von Seltenen Erden in Kiruna (Schweden) ist das Ergebnis umfangreicher geowissenschaftlicher Explorationsarbeiten. Einen Beitrag zur Erkundung des Vorkommens leistete das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) finanzierte Verbundvorhaben DESMEX, an dem neben Hochschulen, Forschungsinstituten und Industriepartnern auch die BGR beteiligt war. Im Rahmen des von der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster koordinierten Forschungsprojekts sind luftgestützte geophysikalische Messverfahren entwickelt worden, mit denen Erzkörper im Untergrund detektiert werden können.

Im Jahr 2018 wurden die Instrumente im Explorationsgebiet Per Geijer bei Kiruna erprobt, aus dem die jetzt bekannt gegebenen Funde stammen. Kernelement des Systems ist eine Messsonde mit höchstempfindlicher Magnetfeldsensorik. Die Sonde wurde beim Einsatz in Kiruna vom BGR-Hubschrauber an einem Seil in niedriger Höhe über das Explorationsgebiet geschleppt. Das Messsystem zeichnet aus der Luft ein magnetisches Induktionsfeld auf, das gleichzeitig am Boden durch Stromeinspeisung im Untergrund erzeugt wird. Aus den Messdaten wurden anschließend mit Hilfe aufwändiger Computersimulationen dreidimensionale geophysikalische Modelle berechnet, die in das Explorationsmodell des Unternehmens LKAB eingeflossen sind.

Derzeit werden die in diesem und weiteren Folgeprojekten entwickelten Verfahren an anderen potentiellen Erzvorkommen weltweit eingesetzt. Dazu gehören auch Untersuchungen im Oberharz im Rahmen des Projekts DESMEX-REAL.

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Die aktualisierte Studie zu Lithium ist in der Reihe „DERA-Rohstoffinformationen“ erschienen.

Neue DERA-Studie zur Risikobewertung bei Lithium, 18.01.2023

Die Deutsche Rohstoffagentur (DERA) in der BGR hat die Ergebnisse ihrer aktualisierten Rohstoffrisikobewertung zum Batterierohstoff Lithium in einer Studie veröffentlicht.
Untersucht wurde die zukünftige Marktversorgung mit Lithium an Hand mehrerer Szenarien. Danach könnte sich die Nachfrage nach dem Rohstoff bis zum Jahr 2030 um den Faktor vier bis acht erhöhen. Zugleich würde sich nach diesen Prognosen ein massives Angebotsdefizit ergeben.
Lithium spielt bei der E-Mobilität sowie beim Ausbau und der Speicherung von erneuerbaren Energien (Wind, Solar) eine Schlüsselrolle. Aktuell ist der Rohstoff, der für die Fertigung von Lithium-Ionen-Batterien benötigt wird, nicht substituierbar.
Die Entwicklungen auf dem Lithiummarkt haben in den letzten fünf Jahren nochmals deutlich an Dynamik hinzugewonnen. Ziel der Studie war es, die aktuelle Marktsituation neu zu bewerten, um mögliche Schwachstellen in der Rohstoffversorgung zu identifizieren. In diesem Kontext geht die Untersuchung auch auf die Potenziale einer möglichen Eigenversorgung Europas mit Lithium für die sich ansiedelnde Batteriezellenfertigung ein. Europa ist dabei, sich neben Asien und den USA zu einem Hotspot der Batteriezellenfertigung zu entwickeln. Zudem werden in der Studie Aspekte einer nachhaltigen Gewinnung von Lithium erörtert.

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Die in Bernstein konservierte Blüte ist Teil der Geologischen Sammlungen der BGR.

Größte Bernstein-Blüte der Welt erforscht, 13.01.2023

Wissenschaftlerinnen vom Museum für Naturkunde Berlin und der Universität in Wien haben die größte bisher bekannte Bernstein-Blüte der Welt untersucht und die Ergebnisse ihrer Forschung in der Fachzeitschrift Scientific Reports veröffentlicht. Das Fossil, das zur Geowissenschaftlichen Sammlung der BGR in Berlin gehört, stammt aus der Region Kaliningrad an der Ostsee aus einer der weltweit größten Bernstein-Lagerstätten.

Die fast 3 cm große Blüte, die vor ca. 38-34 Millionen Jahren samt ihrer Pollen in Harz eingeschlossen und konserviert wurde, ist nach einer Mitteilung des Museums für Naturkunde Berlin etwa dreimal größer als die meisten bekannten Blüteneinschlüsse dieser Art. Bernstein erhält Einschlüsse von Pflanzen und Tieren über Jahrmillionen in unglaublicher Detailgenauigkeit, berichtet das Museum. Pflanzeneinschlüsse wie in diesem vor 150 Jahren entdeckten Baltischen Bernstein seien besonders selten. Die Ergebnisse der Forschung von Dr. Eva-Maria Sadowski (Museum für Naturkunde Berlin) und Dr. Christa-Charlotte Hofmann (Universität Wien) helfen, die Pflanzenwelt des Baltischen Bernsteinwaldes weiter zu entschlüsseln, Rückschlüsse auf das Klima vergangener Zeiten zu ziehen und den Wandel der Wälder in der Erdgeschichte nachzuvollziehen. Anhand der Pollen sowie einiger Blütenmerkmale konnten die beiden Wissenschaftlerinnen das Fossil dem asiatischen Vertreter der Gattung Symplocos aus der Familie der Symplocaceae zuordnen. Es ist der erste Fund dieser Pflanzengattung aus Baltischem Bernstein, so das Museum für Naturkunde Berlin in seiner Mitteilung. Die Pflanzenfamilie ist im englischen Sprachraum auch als „sweetleaf“ bekannt und umfasst nach Darstellung des Museums Sträucher und kleine Bäume, die vor 38-34 Millionen Jahren gemeinsam mit anderen Pflanzen, deren Nachfahren es heute nur noch in Ost- bzw. Südostasien gibt, im damals noch wärmeren und regenreicheren Europa heimisch waren.

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Importabhängigkeit und Selbstversorgungsgrad Deutschlands bei einzelnen Energieträger in den Jahren 2011 und 2021. Kreisdiagramm: Anteil der einzelnen Energieträger am deutschen Primärenergieverbrauch (PEV) im Jahr 2021 (Daten: AGEB 2022).

Weltweit gestiegene Energieverbräuche, 12.01.2023

Der aktuelle BGR-Bericht zu den weltweiten Energiedaten (Stand 2021) zeigt einen Wiederanstieg des globalen Verbrauchs bei fast allen fossilen Energierohstoffen auf das Niveau vor der Covid-19-Pandemie. Bemerkenswert neben der starken Zunahme der Nachfrage sind auch die weltweit deutlichen Zuwächse bei den erneuerbaren Energien. Mehr als 314 Gigawatt wurden 2021 installiert. Das entspricht einer Steigerung von 17 % gegenüber 2020 und bedeutet einen neuen Höchststand des jährlichen Zuwachses erneuerbarer Energien. Die Entwicklung setzte sich auch in Deutschland im ersten Halbjahr 2022 fort. Der Anteil des aus erneuerbaren Energien erzeugten Stroms stieg von 41 auf rund 52 %.

Ein Blick auf die Situation bei Erdgas zeigt, dass im Berichtszeitraum der globale Verbrauch annähernd wieder das Vor-Pandemie-Niveau erreichte. Diese Entwicklung ging allerdings mit einem starken Anstieg der Preise einher. Besonders betroffen davon ist aktuell Europa aufgrund der sehr starken Einschränkungen bei den pipelinegebundenen Erdgaslieferungen aus Russland. Ein beträchtlicher Anteil des Erdgasverbrauchs musste über LNG-Importe gedeckt werden. Während im Jahr 2021 noch Australien vor Katar der größte LNG-Exporteur war, stiegen die USA 2022 zum bedeutendsten LNG-Exporteur auf. Begleitet wurde die Entwicklung von einer angespannten Lage auf dem LNG-Markt, da der weltweite Bedarf an verflüssigtem Erdgas kaum gedeckt werden konnte.
Mit den jährlichen Energiedaten beleuchtet die BGR den Status Quo der aktuellen globalen und deutschen Energiesituation.

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Neuer BGR Report ist online, 28.12.2022

Neuer BGR Report ist online, 28.12.2022

Im Internetportal der BGR steht ab sofort der neue BGR Report zur Verfügung. Zunächst in deutscher Sprache (Anfang 2023 auch barrierefrei), gibt der Report – wie gewohnt – einen Überblick über aktuelle Aufgaben und Projekte der BGR.
Die Titelgeschichte beschäftigt sich mit dem Thema Grundwasser. Während Grundwasservorkommen in vielen Teilen der Welt bereits stark übernutzt werden, hat die Georessource in Subsahara-Afrika noch ein großes, bislang kaum ausgeschöpftes Potenzial, um die Menschen einerseits mit sauberem Wasser und ausreichend Nahrung zu versorgen sowie andererseits einen nachhaltigen Beitrag zur wirtschaftlichen Entwicklung zu leisten. Der Bericht schildert, wie die BGR Regierungsbehörden und internationale Organisationen dabei unterstützt, Subsahara-Afrika eine neue Perspektive zu geben.
Ein anderer großer Beitrag im neuen BGR Report wirft einen Blick auf europäische Herausforderungen, die eng mit Rohstofffragen, aber auch mit den Themen Geo-Energie und Grundwasser verknüpft sind. Der Bericht zeigt, warum gemeinsames Geo-Wissen so wichtig ist und welchen Anteil die BGR daran hat, dass Europas natürliche Ressourcen des Untergrunds künftig noch nachhaltiger genutzt werden können.
Der BGR Report wird in Kürze auch als Print-Produkt – kostenlos – erhältlich sein. Zudem ist eine englische Ausgabe in Vorbereitung.

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Logo DEKSOR Deutsche Kontrollstelle EU-Sorgfaltspflichten in Rohstofflieferketten

DEKSOR-Bericht zu Sorgfaltspflichten in Rohstofflieferketten , 28.12.2022

Mit Beginn des Jahres 2021 wurde die EU-Verordnung 2017/821 „zur Festlegung von Pflichten zur Erfüllung der Sorgfaltspflichten in der Lieferkette für Unionseinführer von Zinn, Tantal, Wolfram, deren Erzen und Gold aus Konflikt- und Hochrisikogebieten“ wirksam. Die sogenannte „EU-Konfliktmineraleverordnung“ zielt darauf ab, die Finanzierung von Konflikten und die Verletzungen von Menschenrechten bei Abbau, Weiterverarbeitung und Handel von Rohstoffen entlang der Lieferkette einzudämmen. Bei der Umsetzung der EU-Verordnung in Deutschland gibt es bisher allerdings erhebliche Mängel. Darauf verweist die Deutsche Kontrollstelle EU-Sorgfaltspflichten in Rohstofflieferketten (DEKSOR), die Teil der BGR ist, in ihrem ersten Kontrollbericht. „Der weit überwiegende Teil der deutschen Importeure ist seinen Sorgfaltspflichten innerhalb der Rohstofflieferketten bisher nicht ausreichend nachgekommen“, so DEKSOR-Leiter Matthias Baier.
Die zuständige nationale Kontrollbehörde ist nach § 3 Abs. 5 des Mineralische-Rohstoffe-Sorgfaltspflichten-Gesetz (MinRohSorgG) verpflichtet, jährlich auf ihrer Internetseite einen Bericht über ihre Arbeit zu veröffentlichen. Dieser soll auf festgestellte Verstöße hinweisen und den von der Verordnung betroffenen Unternehmen als Orientierung dienen sowie gleichzeitig für mehr Transparenz bei der Umsetzung von Sorgfaltspflichten in Rohstofflieferketten sorgen.

Pressemitteilung

BGR-Präsident Prof. Dr. Ralph Watzel (4.v.li.) mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des FEZB in Cottbus.

BGR eröffnet Forschungszentrum Bergbaufolgen in Cottbus, 21.12.2022

Die BGR hat in Cottbus ihr neues „BGR Forschungs- und Erntwicklungszentrum Bergbaufolgen“ (FEZB) eröffnet. Das FEZB soll auf nationaler und internationaler Ebene neue Lösungen zur Sanierung von Bergbaufolgen und nachhaltigen Gestaltung von ehemaligen Bergbaulandschaften entwickeln. Im Fokus des FEZB stehen wissenschaftliche Fragestellungen zu Grundwasser und Boden. Die Arbeiten konzentrieren sich dabei auf die Themen Grundwassermanagement, Geotechnik und Umweltmonitoring.

„Die BGR verfügt als Geologischer Dienst des Bundes über die notwendige geowissenschaftliche Expertise und Erfahrung aus zahlreichen internationalen Arbeiten und Projekten. Dies ist eine sehr gute Ausgangsposition, um wissenschaftsbasierte Lösungen für die Herausforderungen einer nachhaltigen Gestaltung von ehemaligen Bergbaulandschaften weiter zu entwickeln“, sagte BGR-Präsident Prof. Dr. Ralph Watzel bei der Eröffnung des FEZB. Bei dieser Aufgabe werden in den Büros und Laboren des FEZB in der Gaglower Straße künftig Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus unterschiedlichen Disziplinen (Hydrogeologie, Ingenieurgeologie, Geophysik und Technischer Umweltschutz) zusammenarbeiten. Zu den künftig insgesamt 34 Beschäftigten gehören auch Technikerinnen und Techniker sowie Verwaltungskräfte.

Eine der drängendsten Fragen im Bereich der aktiven und ehemaligen Abbaugebiete der Lausitz betrifft das integrierte Wassermanagement und insbesondere das Grundwassermanagement. Bei der Erstellung eines übergreifenden Grundwassermodells für die Lausitz wird das FEZB eine führende Rolle übernehmen. Das Großraummodell Lausitz, das nach einer Bundestagsentschließung gemeinsam mit den Ländern Brandenburg, Sachsen und Berlin aufgebaut werden soll, ist Kernelement und Grundlage für die übergreifende Grundwasserbewirtschaftung im Rahmen der Maßnahmen zum Strukturwandel.

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BGR-Projektleiter Werner Buchert erläuterte die Aufgaben und Ergebnisse des Vorhabens.

Bangladesch: BGR präsentierte mit Partnerbehörde Projektergebnisse, 21.12.2022

Die BGR und der Geologische Dienst von Bangladesch (GSB) präsentierten in Dhaka die Ergebnisse ihres 5-jährigen gemeinsamen Projekts „Geoinformationen für die Stadtplanung und Anpassung an den Klimawandel“. Im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) hatte die BGR die Partnerbehörde aus Bangladesch im Rahmen der Technischen Zusammenarbeit dabei unterstützt, belastbare Geoinformationen für eine zukunftsfähige Stadtentwicklung zu erfassen. Potentielle Gefährdungen wie Erdbeben, Überflutungen oder Landsenkungen wurden wissenschaftlich analysiert, um Aussagen zur Baugrundeignung ableiten zu können.

Rund 270 Vertreterinnen und Vertreter der Regierung von Bangladesch, der Deutschen Botschaft in Dhaka und Gäste aus der Stadt- und Entwicklungsplanung sowie von Universitäten nahmen an der Veranstaltung teil, bei der die Ergebnisse aus den beteiligten Wissenschaftsbereichen Fernerkundung, seismische Gefährdungsanalyse und Ingenieurgeologie vorgestellt wurden. Nasrul Hamid, Staatsminister für Strom, Energie und mineralische Rohstoffe (MoPEMR) von Bangladesch, und der Deutsche Botschafter, Achim Tröster, verwiesen in ihren Redebeiträgen auf die Notwendigkeit der Verwendung von verlässlichen Geoinformationen für eine nachhaltige Stadt- und Raumplanung und betonten die Bedeutung der Zusammenarbeit von GSB und BGR für die Zukunft sicherer urbaner Strukturen in dem südasiatischen Land.

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Der aktuelle Bericht zur Rohstoffsituation in Deutschland.

BGR-Bericht zur Rohstoffsituation in Deutschland, 21.12.2022

Die BGR hat heute ihren aktuellen Bericht zur Rohstoffsituation in Deutschland veröffentlicht. Danach sind die Ausgaben für Rohstoffeinfuhren im Berichtszeitraum 2021 aufgrund einer starken Nachfrage und erhöhten Preisen deutlich angestiegen. Während sich die Gesamtmenge der importierten Rohstoffe gegenüber dem Vorjahr lediglich um etwa 3 Prozent erhöhte und bei rund 399 Millionen Tonnen lag, stiegen die Einfuhrkosten um mehr als die Hälfte auf rund 211 Milliarden Euro und erreichten damit einen neuen Höchststand. Die Ausgaben für Importe entfielen mit jeweils ca. 49 Prozent zu gleichen Teilen auf Metall- und Energierohstoffe. Die übrigen Einfuhren setzten sich aus Nichtmetallen zusammen.

Die Kostenerhöhung resultierte in erster Linie aus den gestiegenen Rohstoffpreisen. Zudem führte die Erholung der deutschen Wirtschaft nach der COVID-19-Pandemie zu einem erhöhten Rohstoffbedarf. So verteuerten sich aufgrund der gestiegenen Nachfrage vor allem Industriemetalle, Edelmetalle sowie Kobalt und Lithium, die für die Elektromobilität von Bedeutung sind, erheblich. Die Importabhängigkeit Deutschlands verringerte sich durch das Recycling von Metallrohstoffen allerdings weiter.

Die heimische Produktion stieg im Bereich der mineralischen Rohstoffe leicht um 1,3 Prozent auf rund 620 Millionen Tonnen, wobei Sand und Kies sowie gebrochene Natursteine mit einem Förderanteil von zusammen mehr als 80 Prozent mengenmäßig erneut die bedeutendsten heimischen Rohstoffe sind. Bei den heimischen Energierohstoffen verzeichnete die Braunkohlenförderung einen deutlichen Anstieg um 17,6 Prozent auf rund 126 Millionen Tonnen. Dagegen waren die Produktionsmengen für Erdöl (- 4,7 %) sowie Erdgas, Erdölgas und Grubengas (- 0,1 %) rückläufig.

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Festveranstaltung: 60 Jahre Zusammenarbeit mit Kamerun

Festveranstaltung: 60 Jahre Zusammenarbeit mit Kamerun, 16.12.2022

Aus Anlass der seit 60 Jahren bestehenden deutsch-kamerunischen Kooperation in der Entwicklungszusammenarbeit nahm die BGR ebenso wie die übrigen deutschen Durchführungsorganisationen an einer Festveranstaltung im Nationalmuseum in Kameruns Hauptstadt Jaunde teil. Dabei präsentierte die BGR gemeinsam mit ihren kamerunischen Partnerbehörden auch die bisherigen Ergebnisse ihres aktuellen Projekts Bodeninformationen für eine nachhaltige Landnutzung in Kamerun. Ziel des Vorhabens ist die Erhebung und Bereitstellung von bodenkundlichen Daten, die es den kamerunischen Partnerbehörden ermöglicht, qualitätsgesicherte und technisch-wissenschaftlich geprüfte Bodeninformationen in ihre Planungsprozesse zu integrieren.

Das Projekt wird im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) im Rahmen der Technischen Zusammenarbeit durchgeführt. Von kamerunischer Seite wird es durch das Wirtschafts- und Planungsministerium MINEPAT koordiniert, dessen Minister, Alamine Ousmane Mey, auch die Veranstaltung in Jaunde gemeinsam mit der Deutschen Botschafterin in Kamerun, Dr. Corinna Fricke eröffnete.

Zu den Partnerinstitutionen des Projekts gehört auch das kamerunische Forschungsinstitut für Landwirtschaft (IRAD), das von der BGR beim Aufbau einer Bodendatenmanagement-Arbeitsgruppe gefördert wird. Auch beim wissenschaftlichen Austausch unterstützt die BGR das Forschungsinstitut. So fand anlässlich des Weltbodentags ein Symposium für kamerunische Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern sowie Studierende statt, bei dem aktuelle Forschungsarbeiten vorgestellt wurden. Zum Angebot gehörte auch ein Bildungsprogramm für Auszubildende, in dem Fachleute über die Bedeutung von Böden für die Ernährungssicherheit und eine nachhaltige Landnutzung informierten.

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BGR-Präsident Prof. Dr. Ralph Watzel (Bildmitte) wies bei einer Podiumsdiskussion während des UN-Gipfels auf das sozioökonomische Potenzial der Grundwasserressourcen für die Entwicklung in Sub-Sahara Afrika hin.

BGR unterstützt neue Grundwasser-Strategie für Afrika, 08.12.2022

Beim Grundwasser-Gipfel der Vereinten Nationen in Paris hat die BGR gemeinsam mit dem Rat der Afrikanischen Wasserminister (AMCOW) die neue Grundwasserstrategie für Afrika vorgestellt. Das von der BGR mit entwickelte Programm soll afrikanische Staaten dabei unterstützen, Grundwasser nachhaltig zu nutzen und die Entwicklung der Ressource in die nationale Entwicklungsplanung zu integrieren. Damit soll ein Beitrag zur Ernährungssicherung, Verringerung der Armut und sozioökonomischen Entwicklung des afrikanischen Kontinents geleistet werden.

Im Rahmen einer Podiumsdiskussion während des Gipfeltreffens mit Vertreterinnen und Vertretern aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Fachbehörden unterstrich BGR-Präsident Prof. Dr. Ralph Watzel die große Bedeutung der Grundwassernutzung für die weitere soziale und wirtschaftliche Entwicklung Afrikas. Während die Grundwasserressourcen in großen Teilen der Welt in den vergangenen Jahrzehnten insbesondere für die landwirtschaftliche Bewässerung stark übernutzt worden seien, würden gerade in Subsahara-Afrika die erneuerbaren Grundwasserressourcen bisher kaum genutzt, so Watzel. Bisher hat die Hälfte der ländlichen Bevölkerung in Afrika keine sichere Wasserversorgung und große Gebiete werden von Dürren und daraus resultierenden Hungersnöten heimgesucht. Auch vor dem Hintergrund des Klimawandels sei es deshalb von zentraler Bedeutung, die Grundwasserpotenziale in dieser Region besser zu nutzen, betonte der BGR-Präsident.

Der Grundwasser-Gipfel ist Abschluss und Höhepunkt der in diesem Jahr durchgeführten UN-Kampagne „Grundwasser: das Unsichtbare sichtbar machen“, die auch von der BGR mit der Webseite „Keine Zukunft ohne Grundwasser und dem Audiospecial „Dem Wasser auf den Grund gehen“ flankiert wird. Zudem unterstützt die BGR im Rahmen der deutschen Entwicklungszusammenarbeit Maßnahmen zum Schutz und zur nachhaltigen Nutzung der weltweiten Grundwasserressourcen. Dazu gehören auch mehrere Grundwasser-Projekte in Afrika (Kamerun, Sambia) sowie afrikanische Regionalvorhaben (Beratung der Nigerbeckenbehörde, Grundwassermanagement im Tschadseebecken, Beratung der Cuvelai Watercourse Commission) und das „Sektorvorhaben Politikberatung Grundwasser“, das Strategien und Konzepte für ein nachhaltiges Grundwassermanagement in der deutschen Entwicklungszusammenarbeit mit Fokus auf Afrika unterstützt.

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Der stellvertretende Staatssekretär des namibischen Ministeriums für Bergbau und Energie, Erasmus Shivolo (Bildmitte), im Austausch mit der deutschen Wirtschaftsdelegation.

Minister-Besuch in Namibia: Wirtschaft informierte sich über BGR-Projekt
, 07.12.2022

Im Rahmen eines Besuchs des Bundesministers für Wirtschaft und Klimaschutz, Dr. Robert Habeck, in Namibia informierte sich die begleitende Wirtschaftsdelegation über die Technische Zusammenarbeit (TZ) der BGR mit dem Geologischen Dienst Namibias (GSN). In dem vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung geförderten Projekt unterstützt die BGR die namibische Behörde bei der nachhaltigen Nutzung von Potenzialen mineralischer Rohstoffe im Land. Das Projektteam erörterte mit den Vertreterinnen und Vertretern der deutschen Industrie aktuelle Entwicklungen und mögliche Chancen im namibischen Bergbausektor vor allem mit Blick auf wichtige Rohstoffe und Industrieminerale für die Energie- und Mobilitätswende. Das namibische Ministerium für Bergbau und Energie sowie die Handelskammer für Bergbau des afrikanischen Landes zeigten Kooperations- und Investitionsmöglichkeiten im Bereich erneuerbarer Energien sowie bei der Rohstoffgewinnung auf.

Namibia ist reich an Bodenschätzen (u.a. Zink, Flussspat, Gold und Kupfer). Mit einem Anteil von knapp 10 % des Bruttoinlandsprodukts ist der Bergbaubereich einer der bedeutendsten Wirtschaftsbereiche und erzielte zuletzt mehr als 50 % der Exporterlöse des gesamten Landes. In dem afrikanischen Land werden allerdings bisher nur wenige und fast ausschließlich einfach herzustellende Produkte von geringer Wertschöpfung erzeugt, da es an einer verarbeitenden Industrie sowie notwendiger Investitionen fehlt.

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BGR-Präsident Prof. Dr. Ralph Watzel spricht als amtierender EGS-Präsident bei der Raw Materials Week

BGR bei der „Raw Materials Week“ der EU-Kommission, 06.12.2022

Über aktuelle Herausforderungen für Europas Rohstoffversorgung diskutierten Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Fachbehörden, darunter auch Expertinnen und Experten der BGR, bei der diesjährigen „Raw Materials Week“ der Europäischen Kommission in Brüssel. Auf dem Weg in eine kohlenstoffarme Wirtschaft und mit Blick auf die weiter wachsende Nachfrage nach mineralischen Rohstoffen, die für die Transformation erforderlich sind, müssen weitere Anstrengungen für eine sichere und nachhaltige Rohstoffversorgung unternommen werden, so die einhellige Meinung aller Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Welche Schritte dazu notwendig sind und welche Chancen sich für den Bergbau und die Rohstoffrückgewinnung auch innerhalb von Europa ergeben, wurde in einer Reihe von themenspezifischen Diskussionsrunden aufgezeigt.

In seiner Funktion als amtierender Präsident der Geologischen Dienste in Europa, EuroGeoSurveys (EGS), erläuterte BGR-Präsident Prof. Dr. Ralph Watzel das kürzlich gestartete und von der EU geförderte Gemeinschaftsprojekt „Geological Service for Europe“ (GSEU), das die Einrichtung eines internationalen Exzellenzzentrums für Rohstoffe in Europa beinhaltet. Die Deutsche Rohstoffagentur (DERA) in der BGR erörterte die Ergebnisse ihrer Studie zu Rohstoffsicherungsstrategien für die Wirtschaft an Hand von Beispielen von Unternehmen aus sieben Ländern, die ähnlich wie in Deutschland in einem marktwirtschaftlich orientierten Umfeld agieren. Zu den untersuchten Sicherungsstrategien gehörten unter anderem die Themen Diversifizierung von Rohstofflieferquellen, unternehmensinterne Lagerhaltung und die Anwendung digitaler Business-Tools zur Erfassung von Risiken entlang der Lieferkette. Eine weitere Diskussionsrunde beschäftigte sich mit dem Thema Nachhaltigkeit und Nachverfolgbarkeit von Rohstofflieferketten. Darin stellte die BGR die Ergebnisse ihrer neuen Studie zu Zertifizierungsinitiativen im Rohstoffsektor vor, bei der die Arbeit führender internationaler Zertifizierungsinitiativen mit Blick auf die Erfordernisse der EU-Prinzipien für nachhaltige Rohstoffe untersucht wurde.

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Auf der mauretanischen Bergbaumesse „Mauretanides“ präsentierte sich das Team des deutsch-mauretanischen Projekts gemeinsam mit dem Unternehmen, welches das Kaolinvorkommen abbauen wird.

BGR unterstützt Mauretanien beim Abbau von Kaolin, 05.12.2022

Wichtiger Meilenstein im BGR-Projekt der deutsch-mauretanischen Entwicklungszusammenarbeit: Das innerhalb des Vorhabens untersuchte Kaolinvorkommen im Süden Mauretaniens wird jetzt durch eine inländische Firma abgebaut. Das gewonnene Material soll im Senegal zur Produktion von Fliesen eingesetzt werden. Die Nutzung des Vorkommens wäre ohne die lagerstättenkundlichen Beiträge der BGR im Projekt nicht möglich geworden.

Seit 2016 berät die BGR im Rahmen der deutschen-mauretanischen Entwicklungszusammenarbeit die Partnerbehörde l'Agence Nationale de Recherches Géologiques et du Patrimoine Minier (ANARPAM) bei der Erkundung von nichtmetallischen Rohstoffen, wie z.B. Baurohstoffen und Industriemineralen. Zudem unterstützt die BGR die Partnerbehörde bei Gesprächen mit potentiellen Investoren.

Der Bergbausektor hat für die Entwicklung Mauretaniens eine wesentliche Bedeutung. Er ist eine der wichtigsten Quellen für das Wirtschaftswachstum und generiert etwa ein Drittel der Staatseinnahmen. Allerdings ist der Bergbau bislang vor allem auf den Abbau von Eisenerz und anderen Metallerzen (z.B. Gold) fokussiert – Rohstoffe, die auf den Weltmärkten starken Schwankungen unterworfen sind. Das aktuelle BGR-Projekt, das vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) finanziert wird, unterstützt dagegen die Förderung des nichtmetallischen Rohstoffsektors in Mauretanien. Mit dem Vorhaben ist auch das Ziel verbunden, mit der Rohstoffproduktion einen Beitrag zur Wertschöpfung innerhalb des Landes zu leisten. Bisher werden die abgebauten Rohstoffe in Mauretanien kaum weiterverarbeitet, sondern direkt exportiert.

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Die neue BGR-Studie „Sand und Kies in Deutschland“ wurde von BGR-Präsident Prof. Dr. Ralph Watzel, Studienautor Dr. Harald Elsner und dem Präsidenten des Bundesverbandes Mineralische Rohstoffe (MIRO), Christian Strunk (Foto v.li.), vorgestellt

Neue Studie zu Sand und Kies in Deutschland, 01.12.2022

Sand und Kies sind die bedeutendsten heimische Rohstoffe, doch die Versorgung in Deutschland wird zunehmend schwieriger. Eine neue Studie der BGR zeigt, dass konkurrierende Nutzungen, immer weniger Abbauflächen, eine vielerorts mangelnde Akzeptanz in der Bevölkerung sowie die aktuelle Energiekrise teilweise zu erheblichen Problemen bei der Gewinnung dieser wichtigen Baurohstoffe führen. „Mittelfristig wird die Versorgungslage für Sand und Kies in einigen Regionen problematisch, wie z. B. in Dresden, im Großraum Berlin, der Region Köln und im mittleren Donautal zwischen Ulm und Ingolstadt“, sagte BGR-Rohstoffexperte Dr. Harald Elsner heute bei der Vorstellung der Publikation im Rahmen der BGR-Rohstofftagung „Sand und Kies in Deutschland“ vor Vertreterinnen und Vertretern aus Wirtschaft, Politik und Fachbehörden. Die zweibändige Studie (Band 1: Grundlagen zu Sand und Kies in Deutschland, Band 2: Gewinnung in den Bundesländern) gibt einen Überblick über die Vorkommen von Sand und Kies in Deutschland, Produktionsbedingungen sowie aktuelle Entwicklungen.

Pressemitteilung

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Das Messteam im ehemaligen Uranbergbaugebiet Mailuu Suu in Kirgisistan. Die Untersuchungen mit dem Drohnensystem fanden im Oktober 2021 statt.

IAEA-Video: Drohnensystem kartiert Altlasten aus Uranbergbau , 01.12.2022

Radioaktive Altlasten aus dem ehemaligen Uranbergbau in Zentralasien sind das Thema eines Videofilms, den die Internationale Atomenergie-Organisation (IAEA) jetzt veröffentlicht hat. In dem Beitrag mit dem Titel „Drones Help Central Asia Deal with Legacy Radiation“ werden u.a. die Arbeiten im Vorhaben DUB-GEM vorgestellt, das gegenwärtig mit Finanzierung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) unter Leitung der BGR gemeinsam mit weiteren Projektpartnern durchgeführt wird. Ziel des Projekts, das von der Coordination Group for Uranium Legacy Sites (CGULS) der IAEA unterstützt wird, ist die Entwicklung eines drohnengestütztes Verfahrens, mit dem radioaktive Kontaminationen aus dem ehemaligen Uran-Bergbau in Kirgisistan, Kasachstan, Tadschikistan und Usbekistan aufgespürt und kartiert werden können. Zum Drohnensystem gehört ein Gammaspektrometer, das radioaktive Altlasten beim Überflug erkunden kann. Der IAEA-Film zeigt Aufnahmen vom Einsatz des Detektor-Systems im ehemaligen Uranbergbaugebiet Mailuu Suu in Kirgisistan. Das Projekt DUB-GEM wird darin als beispielhafter Lösungsansatz zur Überwachung radioaktiver Altlasten dargestellt

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BGR-Präsident Prof. Dr. Ralph Watzel vor dem Ausschusssaal im Deutschen Bundestag.

BGR-Präsident als Sachverständiger im Deutschen Bundestag, 01.12.2022

Der Präsident der BGR, Prof. Dr. Ralph Watzel, war als Sachverständiger zu einer öffentlichen Anhörung des Wirtschaftsausschusses des Deutschen Bundestages geladen. Thema der Anhörung war die Rohstoffversorgung Deutschlands. Bei der Erörterung möglicher Maßnahmen zur Roh­stoff­sicherung verwies Prof. Watzel darauf, dass es ausgewählte Rohstoffpotentiale in Deutschland und Europa gibt, die genutzt werden können. Diese allein würden aber nicht ausreichen, um den Rohstoffbedarf für Zukunftstechnologien zu decken, so der BGR-Präsident. Hierzu seien weitere Anstrengungen auf internationaler Ebene und idealerweise eine Bündelung der europäischen Kräfte notwendig – sowohl auf Seiten der Unternehmen als auch in Form einer politischen Flankierung.

Die Unterlagen zur Anhörung einschließlich der Stellungnahmen der Sachverständigen und den Audiomittschnitt finden Sie hier.

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Das offizielle Logo für den „Boden des Jahres 2023“

Ackerboden wird zum „Boden des Jahres 2023“ gekürt, 01.12.2022

Am Internationalen Tag des Bodens (05.12.2022) wird im Rahmen einer Festveranstaltung in Berlin der "Boden des Jahres 2023" präsentiert. Gekürt wird der Ackerboden. Die Präsentation ist eine gemeinsame Aktion des BonaRes-Zentrums für Bodenforschung, zu deren Projektpartnern auch die BGR gehört, und des Kuratoriums Boden des Jahres.

Der "Boden des Jahres" wird in Deutschland seit 2004 jährlich gekürt. Mit dem Ackerboden wird diesmal die landwirtschaftliche Nutzung der Böden in den Fokus gerückt. Böden werden in Deutschland auf 35 % der Gesamtfläche ackerbaulich genutzt. Neben der Produktion von Nahrungsmitteln erfüllen Ackerböden eine Reihe weiterer wichtiger Funktionen: Sie dienen als Filter und Speicher für sauberes Wasser, recyceln Nährstoffe, sind Lebensraum für eine Vielzahl von Bodenorganismen, speichern Kohlenstoff und leisten dadurch einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz.

Doch nicht immer wird die Bedeutung von Ackerböden für den Menschen ausreichend erkannt. Die aktuell weltweite Verknappung von Weizen macht beispielsweise deutlich, wie wichtig die Sicherstellung der Produktion von Nahrungsmitteln ist. Andererseits hinterlässt der Ackerbau auch deutliche Spuren, wie waldarme Kulturlandschaften, überdüngte oder erodierte Böden zeigen. Mit der Wahl des Ackerbodens zum Boden des Jahres soll deshalb auch eine breite gesellschaftliche Debatte über eine nachhaltige Nutzung der Ackerböden angestoßen werden.

Die BGR unterstützt als Projektpartner im BonaRes-Zentrum für Bodenforschung die Bereitstellung von Bodeninformation für Deutschland sowie das bundesweite Bodendatenmanagement. Das Verbundprojekt BonaRes („Boden als nachhaltige Ressource für die Bioökonomie“) ist Teil der „Nationalen Forschungsstrategie BioÖkonomie 2030“ der Bundesregierung und wird durch das Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert.

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Austauschgespräch mit der Politik zu Rohstofffragen

Austauschgespräch mit der Politik zu Rohstofffragen, 28.11.2022

Auf Einladung der Parlamentarischen Staatssekretärin beim Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK), Dr. Franziska Brantner, besuchten die rohstoffpolitischen Berichterstatterinnen und Berichterstatter der Regierungsfraktionen, Dr. Sandra Detzer (Grüne), Sebastian Roloff (SPD) und Reinhard Houben (FDP) die BGR in ihrem Dienstbereich in Berlin. BGR-Präsident Prof. Dr. Ralph Watzel informierte die Gäste bei diesem rohstoffpolitischen Austauschgespräch über die Aufgaben der BGR als Ressortforschungseinrichtung des Bundes und erläuterte insbesondere die strategische Ausrichtung der Behörde bei Rohstoffthemen. Dr. Volker Steinbach, Vizepräsident der BGR und Leiter der Abteilung Rohstoffe, erörterte im Gespräch mit den Vertreterinnen und Vertretern der Regierungsfraktionen die spezifischen Herausforderungen bei der Rohstoffversorgung. Im Mittelpunkt des Gesprächs stand der zukünftig deutlich höhere Rohstoffbedarf infolge der Energie- und Mobilitätswende. Weitere Themen waren die Auswirkungen des russischen Krieges in der Ukraine sowie das Recycling-Potenzial bei der Rohstoffsicherung. Zu wesentlichen Rohstofffragen informiert und berät die Deutsche Rohstoffagentur (DERA) in der BGR Politik und Wirtschaft im Rahmen eines umfassenden Rohstoffmonitorings.

Zum Abschluss ihres Besuchs besichtigten die Vertreterinnen und Vertretern der Regierungsfraktionen die geowissenschaftlichen Sammlungen der BGR, die neben einem unschätzbaren historischen Wert auch eine große Bedeutung für die geowissenschaftliche Forschung und Entwicklung in Deutschland haben.

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Geothermie für die Wärmewende: Flankierung des Rollouts der Mitteltiefen Geothermie in Deutschland

„Geothermie für die Wärmewende“: BGR unterstützt BMWK-Kampagne, 23.11.2022

Im November 2022 startete das Projekt Warm-Up “Geothermie für die Wärmewende: Flankierung des Rollouts der Mitteltiefen Geothermie in Deutschland“. Damit begleitet die BGR die Erdwärmekampagne „Geothermie für die Wärmwende“ des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK).

Dies beinhaltet sowohl die Herleitung von wissenschaftlich gestützten Kriterien für die Auswahl von Explorationsmaßnahmen, als auch die Ermittlung beispielhafter Explorationsstandorte. Die Erarbeitung bundesweit gültiger Kriterien erfolgt dabei in einem engen Austausch mit den Staatlichen Geologischen Diensten der Bundesländer.

Unter der Überschrift "Vom Potenzial zum Projekt" sollen ferner gut explorierte Geothermiestandorte unter den aktuellen Rahmenbedingungen neu bewertet werden. Diese Standorte werden nach den neu erarbeiteten geologischen, technischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Kriterien sowie unter Berücksichtigung sich verbessernder Rahmenbedingungen untersucht. In Zusammenarbeit mit den Akteuren sollen an den Standorten optimale Erschließungs- und Nutzungskonzepte entwickelt, deren ökonomische Folgewirkungen beurteilt, sowie ein Akzeptanzgewinn erreicht werden. Die Akteure werden so befähigt, die praktische Umsetzung von Geothermievorhaben an diesen Standorten einzuleiten. Mittels integrierter Reservoircharakterisierung soll außerdem die Fündigkeit an ausgewählten Geothermieprojekten bestmöglich beurteilt und methodisch aufgezeigt werden und ihre Übertragbarkeit auf derzeit noch unterexplorierte Lokationen geprüft werden. Die Ergebnisse werden in einem Konzept für die hydrothermale Geothermie zusammengefasst.

Projektpartner in dem auf 40 Monate terminierten Verbundvorhaben sind das Leibniz-Institut für Angewandte Geophysik (LIAG), das ECOLOG-Institut für sozial-ökologische Forschung und Bildung sowie das Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW). Das BMWK fördert das Projekt im 7. Energieforschungsprogramm.

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Ein aufbereiteter Goldbarren.

BGR-Workshop zu Zertifizierungen und Standards im Goldsektor, 17.11.2022

Das BGR-Sektorvorhaben „Rohstoffe und Entwicklung" richtete zum Thema „Verantwortungsvolles Gold“ einen Workshop für Vertreterinnen und Vertreter aus Wirtschaft, Zivilgesellschaft, Wissenschaft und Entwicklungszusammenarbeit aus. Die Veranstaltung beschäftigte sich mit Fragenstellungen zu Zertifizierungen und Standards im Goldsektor. Erörtert wurden unterschiedliche Standards im artisanalen und industriellen Goldbergbau. Ein Vertreter  der Alliance for Responsible Mining (ARM) stellte das Gütesiegel Fairmined vor. In einer Diskussionsrunde gaben Schmuckschaffende und Goldhändler Einblick in ihre praktische Arbeit mit Gold aus dem zertifizierten Kleinbergbau. Sie betonten, dass eine stärkere Vernetzung von in Deutschland lizensierten Unternehmen die Sichtbarkeit von Gold aus dem zertifizierten Kleinbergbau insgesamt erhöhen könnte.

Das Sektorvorhaben „Rohstoffe und Entwicklung“ der BGR berät das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) zu rohstoffwirtschaftlichen und -politischen Fragen. Bereits seit 2018 führen die Expertinnen und Experten der BGR Veranstaltungen zum Informations- und Erfahrungsaustausch rund um das Thema verantwortungsvolle Goldlieferketten durch. Mehr Informationen finden Sie hier.

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 Übergabe der Publikation im „Museu de Geologia“ in Maputo

Mosambik: BGR übergibt Nachschlagewerk zu Geologie und Rohstoffvorkommen, 14.11.2022

Im Rahmen des Projekts „Stärkung des öffentlichen Managements des Bergbausektors in Mosambik II“ der Technischen Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Mosambik hat die BGR eine aktualisierte Version des Nachschlagewerks „The Geology and Mineral Resources of Mozambique“ veröffentlicht. Die zwei Bände umfassende Publikation zur Geologie sowie den Rohstoffvorkommen und Lagerstätten des südostafrikanischen Landes wurde in Maputo im Beisein des Deutschen Botschafters in Mosambik, Lothar Freischlader, an Mosambiks Vizeminister für Mineralische Rohstoffe und Energie, António Osvaldo Saíde, übergeben. Das Nachschlagewerk wurde vom deutschen Geologen Dr. Siegfried Lächelt erstellt, der jahrelang in Mosambik gearbeitet hat. Im Anschluss an die Präsentation der Publikation, die auch für den Bergbau des Landes wichtige Information liefert, erörterten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Veranstaltung Herausforderungen und Chancen des mosambikanischen Rohstoffsektors.

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Botschafterin Dr. Anne Wagner-Mitchell (2. v. li.), mit dem Erkundungsteam, zu dem Dr. Ursula Noell (Bildmitte) und Manfred Ratz (3. v. li.) gehörten.

Grundwasser-Erkundung in Sambia, 10.11.2022

Zur Verbesserung der Trinkwasserversorgung führte die BGR in ihrem Projekt in Sambia Grundwasser-Untersuchungen durch. Die geophysikalischen Arbeiten fanden in Anwesenheit der Deutschen Botschafterin in Sambia, Dr. Anne Wagner-Mitchell, im Südosten der Hauptstadt im Lusaka Nationalpark statt. Die BGR nutzte die aktuellen Untersuchungen auch, um Vertreterinnen und Vertreter der sambischen Partnerinstitutionen des Projekts im Rahmen der Feldarbeiten in den Bereichen Grundwasserexploration und geophysikalische Methoden fortzubilden. Das im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) durchgeführte Projekt wird auf sambischer Seite durch die Water Resources Management Authority (WARMA), das Department for Water Resources Development (DWRD) im Wasserministerium sowie den Wasserversorger von Lusaka, LWSC, unterstützt.

Der Lusaka Nationalpark liegt im oberen Bereich eines Grundwasserneubildungsgebiet und bietet gute Voraussetzungen für eine sichere Trinkwasserversorgung. Die Erkundungsarbeiten fördern zudem die weitere Entwicklung des Nationalparks, da dieser über kein Oberflächenwasser verfügt und das Wasser für die ansässige Tierwelt bisher separat beschafft werden muss.

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Eduard Schilinsky (Foto Mitte) erhielt als Auszeichnung aus den Händen von BMWK-Ministerialdirigent Dr. Oliver Lamprecht eine Urkunde. Rechts im Bild BGR-Ausbilderin Christa Vinnemann.

BMWK-Behörden: BGR-Auszubildender gehört zu den Jahrgangsbesten, 09.11.2022

Auszeichnung für die Ausbildung in der BGR. Eduard Schilinsky, bei der BGR ausgebildeter Geomatiker, gehört zu den besten Absolventinnen und Absolventen des Ausbildungsjahrgangs 2022 im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK). Im Rahmen einer Feierstunde im Ministerium in Berlin wurde Eduard Schilinsky gemeinsam mit 16 weiteren Auszubildenden aus dem Kreis der BMWK-Behörden geehrt. Der Geomatiker (Note 1) arbeitet nach seiner erfolgreichen Ausbildung bei der BGR im Fachbereich „Geoinformationen, Stratigraphie, Bibliothek“ im Geodatenmanagement. Geomatik zählt zu den insgesamt sieben Ausbildungsberufen in der BGR.

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Die BGR-Delegation in Santiago de Chile (Foto von links): Michael Schmidt, BGR-Präsident Prof. Dr. Ralph Watzel, Achim Constantin.

BGR engagiert sich bei Rohstoff-Dialog mit Lateinamerika, 08.11.2022

Die BGR unterstützt den Rohstoffdialog mit Lateinamerika. Eine BGR-Delegation unter Leitung von BGR-Präsident Prof. Dr. Ralph Watzel flankierte jetzt mit ihrer Expertise drei hochrangige Veranstaltungen in Santiago de Chile.
Im Zentrum stand ein zweitägiger Rohstoff-Kongress der EU mit Lateinamerika. Die Veranstaltung, die von der chilenischen Bergbauministerin Marcela Hernando Pérez und dem EU-Botschafter in Chile, Léon de la Torre Krais, eröffnet wurde, beschäftigte sich mit dem Thema Rohstoffe für die Energiewende. Diskutiert wurden sowohl aktuelle politische Entwicklungen als auch gegenwärtige Möglichkeiten der wirtschaftlichen Zusammenarbeit. Dabei ging es auch um etwaige Investitionen in die Rohstoffgewinnung und Weiterverarbeitung sowie um Fragen einer nachhaltigen und verantwortungsvollen Rohstoffversorgung. Michael Schmidt, Lithium-Experte der Deutschen Rohstoffagentur (DERA) in der BGR, wies in einem Vortrag auf aktuelle globale Herausforderungen bei der der Rohstoffbeschaffung hin. Angesichts der dynamischen Entwicklung der Elektromobilität spiele die Frage der Rohstoffsicherung auf lange Sicht eine wichtige Rolle für den Industriestandort Deutschland, so Schmidt.
Mit dem Thema kritische Rohstoffe und der Versorgung der deutschen Industrie mit diesen Mineralien befasste sich eine Veranstaltung des Kompetenzzentrums Bergbau und Rohstoffe der Deutschen Auslandshandelskammer (AHK) Chile, die vom chilenischen Bergbauministerium und dem Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) unterstützt wurde. Unter dem Thema «Deutsch-Chilenische Rohstoffkooperation: Strategische Partner in einem neuen globalen Kontext» erörterten Vertreterinnen und Vertreter deutscher und chilenischer Behörden sowie Expertinnen und Experten des Bergbausektors beider Länder Chancen und Möglichkeiten einer künftigen Zusammenarbeit. Dr. Peer Hoth, Leiter des Referates Rohstoffstrategie und mineralische Rohstoffe im BMWK, nannte als mögliche Punkte einer solchen Zusammenarbeit u.a. die Themen nachhaltige Rohstoffverarbeitung, Rohstofftechnologie, Automatisierung, Digitalisierung und Landrehabilitierung. Auch in der Zusammenarbeit zwischen Geologischen Diensten und Universitäten bzw. Forschungseinrichtungen sieht das BMWK große Chancen. In einem weiteren Vortrag zeigte Achim Constantin, Leiter des BGR-Projekts „Regionale Kooperation zur nachhaltigen Gestaltung des Bergbau in den Andenländern“, konkrete Möglichkeiten der internationalen Zusammenarbeit für einen nachhaltigen Bergbau in der Andenregion auf. Seit 2016 betreibt die BGR das Projekt gemeinsam mit lateinamerikanischen Partnerinstitutionen, darunter Umwelt- und Bergbauministerien, zuständige staatliche Aufsichts- und Genehmigungsbehörden, geologische Dienste, Verbände der Bergbauindustrie sowie Nichtregierungsorganisationen.
Parallel zu dieser Veranstaltung trafen sich Vertreterinnen und Vertreter der Geologischen Dienste in Europa, EuroGeoSurveys (EGS), und der lateinamerikanischen Asociación de Servicios de Geología y Mineriá (ASGMI). Bei den Gesprächen ging es um die Harmonisierung und Standardisierung von grenzüberschreitenden geologischen Basisdaten. In Europa wurden hierzu durch den Aufbau des Internetportals EGDI bereits wichtige Arbeiten geleistet. BGR-Präsident Prof. Dr. Ralph Watzel, der derzeit auch als EGS-Präsident amtiert, stellte gemeinsam mit seinen EGS-Kollegen die laufenden Entwicklungen bei der Umsetzung der gemeinsamen geologischen Dateninfrastruktur vor. Ziel ist es, europaweit vereinheitliche Daten und Informationen für nationale und internationale Entscheidungsebenen bereitzustellen. Die EU-Kommission unterstützt und fördert diese Arbeiten. Bei dem Treffen in Santiago de Chile zeigten die lateinamerikanischen geologischen Dienste großes Interesse, an den europäischen Erfahrungen zu partizipieren. Beide Seiten wollen den Dialog in dieser Frage fortsetzen.

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Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der EGS-Jubiläumsveranstaltung.

50 Jahre EuroGeoSurveys: Geo-Wissen für die Gesellschaft, 07.11.2022

Die europäischen Geologischen Dienste, EuroGeoSurveys (EGS), zu deren Mitgliedern auch die BGR gehört, haben ihr 50-jähriges Bestehen gefeiert. In Anwesenheit von Vertreterinnen und Vertreter von EU-Institutionen, internationalen Organisationen und Industrieverbänden befasste sich die EGS-Jubiläumsveranstaltung in Brüssel mit geowissenschaftlichen Themen, die im Hinblick auf die Bewältigung aktueller sozialer und ökologischer Herausforderungen bedeutsam sind. In Vorträgen und Podiumsdiskussionen verwiesen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf die Bedeutung internationaler Partnerschaften für eine nachhaltige Zukunft. Auch interdisziplinäre Wissenschaftsthemen sowie Fragen zur Zukunft geologischer Dienstleistungen in Europa wurden erörtert.
BGR-Präsident Prof. Dr. Ralph Watzel, derzeit amtierender EGS-Präsident, unterstrich die Bedeutung der Geologischen Dienste in Europa: „EuroGeoSurveys hat in den zurückliegenden Jahren eine bemerkenswert positive Entwicklung vollzogen. Die Mitglieder haben eindrucksvoll demonstriert, welcher Mehrwert durch die pan-europäische Zusammenarbeit geschaffen wird. Wir freuen uns, dass dies von den Stakeholdern wahrgenommen und geschätzt wird.“
EGS vertritt die Interessen von 37 nationalen und regionalen geologische Einrichtungen auf europäischer Ebene. Die gemeinnützige Organisation mit Sitz in Brüssel hat zum Ziel, die Zusammenarbeit der Geologischen Dienste zu stärken und die europäischen Institutionen mit der notwendigen Geo-Expertise beratend zu unterstützen. So flankiert EGS auf zentralen Politikfeldern die Umsetzung von EU-Programmen und führt hierzu gemeinschaftliche Forschungsvorhaben durch. Dazu zählen insbesondere die Themenbereiche Rohstoffe, Grundwasser, Geogefahren, Geochemie und Geodaten.

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BGR-Vizepräsident Dr. Volker Steinbach (links) begrüßte am DERA-Informationsstand auch BDI-Präsident Siegfried Russwurm

BGR auf BDI-Rohstoffkongress vertreten, 21.10.2022

Eine sichere und nachhaltige Rohstoffversorgung war das Hauptthema des 7. Rohstoffkongresses des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI). An der Veranstaltung in Berlin nahmen mehr als 400 Vertreterinnen und Vertreter aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Zivilgesellschaft teil, darunter der Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz, Dr. Robert Habeck. Auf dem Kongress vertreten war auch die BGR.
Der Leiter der Deutschen Rohstoffagentur (DERA) in der BGR, Dr. Peter Buchholz, stellte bei der Veranstaltung die Informationsangebote der DERA vor, die seit mehr als 12 Jahren Politik und Wirtschaft zu rohstoffwirtschaftlichen Fragestellungen berät. In seinem Vortrag verwies Buchholz mit Blick auf die Transformation der Wirtschaft auf die Herausforderungen bei der Rohstoffbeschaffung. Die Marktkonzentration bei kritischen Metallrohstoffen unter anderem für die Energie- und Mobilitätswende seien deutlich höher als bei fossilen Rohstoffen, betonte der BGR-Rohstoffexperte.

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Foto: DERA-Leiter Dr. Peter Buchholz stellte bei der Veranstaltung die Informations- und Beratungsangebote der DERA für Politik und Wirtschaft vor

Die Gewinner des Deutschen Rohstoffeffizienz-Preises 2022 bei der Verleihung im Futurium in Berlin. In der Mitte Dr. Franziska Brantner (BMWK, Parlamentarische Staatssekretärin), rechts BGR-Vizepräsident Dr. Volker Steinbach

Deutscher Preis für Rohstoffeffizienz verliehen, 20.10.2022

Die Gewinner des Deutschen Rohstoffeffizienz-Preises 2022 stehen fest. Dr. Franziska Brantner, Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) zeichnete bei einer Veranstaltung in Berlin in der Kategorie Unternehmen die eco-softfibre GmbH & Co. KG, die Frank Walz- und Schmiedetechnik GmbH, die BBH Baustoff- und Bodenbehandlung Hohenlohe GmbH & Co. KG. und das CARBOrefit®-Konsortium aus. In der Kategorie Forschung erhielt die Fachhochschule Südwestfalen gemeinsam mit einem Industrie-Konsortium den Preis, mit dem das BMWK herausragende Beispiele im Bereich rohstoff- und materialeffizienter Produkte, Prozesse oder Dienstleistungen sowie anwendungsorientierte Forschungsergebnisse auszeichnet. Der Deutsche Rohstoffeffizienz-Preis wird seit 2011 unter fachlicher Leitung der Deutschen Rohstoffagentur (DERA) in der BGR ausgelobt.
„Für Deutschlands Industrie ist eine sichere Rohstoffversorgung sowie ein intelligenter und nachhaltiger Umgang mit Rohstoffen von entscheidender Bedeutung, insbesondere in Krisenzeiten, in denen uns die globalen Abhängigkeiten vor Augen geführt werden“, sagte Frau Dr. Brantner bei der Preisverleihung. Der sparsame und effiziente Einsatz von Rohstoffen sei ein entscheidender Baustein nachhaltiger Entwicklung und eine wichtige Säule des European Green Deals, erklärte sie. Die Parlamentarische Staatssekretärin: „Die diesjährigen Gewinner des Deutschen Rohstoffeffizienz-Preises stehen beispielhaft für innovative Leistungen auf diesem Gebiet.“

Pressemitteilung

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Der BGR-Hubschrauber vor dem Start zu einem Messflug auf dem Flugplatz in Schwäbisch Hall.

BGR-Messflüge in Baden-Württemberg, 12.10.2022

Die BGR führt zurzeit mit ihrem Hubschrauber geophysikalische Messflüge in Baden-Württemberg durch. Die Untersuchungen erstrecken sich auf ein etwa 400 km² großes Messgebiet, das von Niederstetten (Main-Tauber-Kreis) bis Rot am See (Landkreis Schwäbisch Hall) reicht. Die Messflüge, die jeweils vom Flugplatz Schwäbisch Hall aus starten, sind Teil des BGR-Forschungsprojekts ReCharBo. Mit dem Vorhaben werden Ziele einer nachhaltigen Nutzung und eines verbesserten Schutzes von Böden verfolgt. Einen Beitrag dazu leisten fernerkundliche Methoden zur regionalen Charakterisierung von Bodeneigenschaften, die im Rahmen des Projekts von der BGR entwickelt und getestet werden. Bei der aktuellen Befliegung wird der BGR-Hubschrauber ein Gammastrahlen-Spektrometer an Bord haben, mit dem die natürliche Gammastrahlung des Erdbodens gemessen wird.
Mit den aktuellen Untersuchungen setzt die BGR ihr ReCharBo-Messprogramm in Baden-Württemberg fort: Bereits im September ist das Gebiet im Auftrag der BGR vom Flugzeug aus mit einem Hyperspektralsystem vermessen worden. Damit können nun erstmals großräumig Daten und Ergebnisse von zwei fernerkundlichen Verfahren miteinander verglichen und ihr Informationsgehalt im Hinblick auf Bodeneigenschaften gemeinsam untersucht werden.

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Die Darstellung zeigt inhaberlose Bohrungen in der Ausschließlichen Wirtschaftszone der Nordsee.

Aufgebotsverfahren für inhaberlose Bohrdaten in der AWZ eröffnet, 12.10.2022

Die BGR hat als zuständige Behörde für den Vollzug des Geologiedatengesetzes (GeolDG) in der Ausschließlichen Wirtschaftszone (AWZ) der Nord- und Ostsee Bohrdaten für diesen Bereich übernommen, die trotz intensiver Recherche keinem eindeutigen Inhaber zuzuordnen sind. Für diese Bohrdaten leitet die BGR jetzt gemäß § 25 GeolDG ein Aufgebotsverfahren ein, um innerhalb eines Jahres die Inhaber der Bohrdaten zu ermitteln. Jeder, der Anspruch auf Teile der inhaberlosen Bohrdaten in der AWZ erhebt, kann diesen bei der BGR bis spätestens zum 30.09.2023 belegen. Sämtliche Daten aus allen Bohrungen, die nach dem Verfahren immer noch keinem Inhaber zuzuordnen sind, werden von der BGR anschließend übernommen. Sie werden damit zu staatlichen Daten, die in der Folge zeitnah gemäß GeolDG veröffentlicht werden.

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Im Garten der Deutschen Botschaft in Ulaanbaatar wurden mehrere Grafiken präsentiert, die einen Überblick über 30 Jahre Projektarbeit der vier staatlichen Durchführungsorganisationen BGR, GIZ, KfW und PTB in der Mongolei gaben.

30 Jahre Entwicklungszusammenarbeit mit der Mongolei, 10.10.2022

Beim Empfang der Deutschen Botschaft in der mongolischen Hauptstadt Ulaanbaatar zum Tag der Deutschen Einheit wurde auch ein Jubiläum gefeiert: das 30jährige Bestehen der Entwicklungszusammenarbeit zwischen Deutschland und der Mongolei. Gemeinsam mit anderen deutschen Durchführungsorganisationen präsentierte die BGR den über 250 Gästen die Ergebnisse aus 16 Projekten, die von ihr in den vergangenen drei Jahrzehnten gemeinsam mit mongolischen Partnerbehörden durchgeführt wurden. Zudem gab es Informationen zum aktuellen Vorhaben, in dem die BGR das mongolische Bergbauministerium, die zuständige Bergbaubehörde des Landes sowie den nationalen Geologischen Dienst bei Maßnahmen für ein nachhaltiges Rohstoffmanagement berät.

Neben der BGR präsentierten bei der Veranstaltung in der Deutschen Botschaft u.a. auch die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ), die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) und die Physikalisch-Technische Bundesanstalt (PTB) die Ergebnisse ihrer bisherigen Projektarbeit in dem ostasiatischen Land.

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BGR-Projektleiterin Rebecca Bahls informierte den Parlamentarischen Staatssekretär des BMZ, Niels Annen, über die Maßnahmen zum Schutz der Grundwasserressourcen in Jordanien.

Jordanien: Staatssekretär Annen informiert sich über BGR-Arbeit, 10.10.2022

Der Parlamentarische Staatssekretär des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), Niels Annen, besuchte mit einer Delegation die Raz Al Ein Quelle in Jordaniens Hauptstadt Amman. Dort informierte er sich auch über das vom BMZ finanzierte Grundwasser-Projekt der BGR und seiner jordanischen Partnerbehörden. Dabei erörterte der Parlamentarische Staatssekretär, der von Vertreterinnen und Vertretern seines Ministeriums, der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit GmbH (GIZ) und der KfW Entwicklungsbank begleitet wurde, mit den Expertinnen und Experten des Projekts die aktuelle Wassersituation in Jordanien.

Die Raz Al Ein Quelle ist von historischer Bedeutung. Sie speiste den Fluss „Amman Stream“, der durch Amman floss, ehe er 1997 vollständig der Urbanisierung der Stadt zum Opfer fiel. Die Geschichte des Flusses verdeutlicht das akute Problem des Wassermangels in Jordanien. Zwar versorgt die Quelle die Hauptstadt nach wie vor mit Trinkwasser, doch insgesamt ist die Grundwassersituation in Jordanien kritisch, wie BGR-Projektleiterin Rebecca Bahls dem Gast aus Berlin erläuterte. Gemeinsam mit dem jordanischen Wasserministerium (Ministry of Water and Irrigation, MWI) und der Water Authority of Jordan (WAJ) unterstützt die BGR deshalb im Rahmen des Projekts eine Vielzahl von Maßnahmen zum Schutz der knappen Grundwasserressourcen in dem wasserarmen Land. Dazu gehören Strategien zur Verbesserung des Brunnenfeldmanagements, Kostenoptimierung bei der Grundwassernutzung sowie ein Qualitätsmonitoring und eine verstärkte Öffentlichkeitsarbeit, um auf das Problem der schwindenden Grundwasserressourcen aufmerksam zu machen.

Wie besorgniserregend die Grundwasser-Situation in Jordanien ist, zeigt die Entwicklung der Quellschüttung. Das an den Quellen austretende Wasservolumen hat sich aufgrund des sinkenden Grundwasserspiegels in den vergangenen 50 Jahren halbiert. Inzwischen sind beispielsweise große Bereiche des jordanischen Hauptgrundwasserleiters, der so genannte A7/B2, bereits trockengefallen. Damit überhaupt noch Wasser aus den Wasserspeichern gefördert werden kann, müssen die Brunnen immer tiefer gebohrt werden, was enorme Energiekosten zur Folge hat.

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An einem Geothermie-Modell demonstrierten die Expertinnen und Experten der BGR den großen und kleinen Gäste, wie die Nutzung von Erdwärme aus größeren Tiefen funktioniert.

Tag der Geothermie im GEOZENTRUM, 07.10.2022

Die Nutzung von Erdwärme als alternative erneuerbare Energiequelle stößt auf immer größeres Interesse. Das zeigte sich auch beim „Tag der Geothermie“ heute im Geozentrum Hannover. Gemeinsam mit dem Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG), dem Leibniz-Institut für Angewandte Geophysik (LIAG) und weiteren Ausstellern informierte die BGR die Besucherinnen und Besucher auf dem Gelände des Geozentrums über die verschiedenen Nutzungsmöglichkeiten der Erdwärme. So konnten sich Interessierte über die technische Umsetzung sowie Fördermöglichkeiten von Erdwärmeheizungen erkundigen. Grundstücksbesitzer erhielten eine standortbezogene Erst-Beratung für die Nutzung von Erdwärme. Neben der oberflächennahen Geothermie war auch die tiefe Geothermie ein zentrales Thema. So informierten LBEG, LIAG und BGR an einem Gemeinschaftsstand über Möglichkeiten der Gewinnung von Erdwärme aus größeren Tiefen von mehr als 400 Metern. Die Veranstaltung wird am morgigen Samstag (08.10.2022) in der Zeit zwischen 10 und 16 Uhr fortgesetzt.

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Die neuen Inspektorinnen und Inspektoren für die Aufsicht des Kleinbergbaus auf Kobalt in der DR Kongo.

Projekt in DR Kongo bildet Personal für Minen-Kontrolle aus, 06.10.2022

Im Rahmen des aktuellen BGR-Projekts zur verantwortungsvollen Rohstoffgewinnung in der Demokratischen Republik Kongo wurden jetzt 25 neue Inspektorinnen und Inspektoren ausgebildet, die zur staatlichen Aufsicht im Kleinbergbau eingesetzt werden sollen. Ihre Aufgabe ist es, in Kupfer-Kobalt-Minen die Einhaltung auch internationaler Regelungen zu Arbeits- Sozial- und Umweltstandards zu überwachen. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Ausbildungsworkshops, der in der Hauptstadt der Provinz Lualaba, Kolwezi, stattfand, sind Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nachgeordneter Behörden des kongolesischen Bergbauministeriums, das Partner der BGR im Projekt ist.
Bereits zwischen 2017 und 2021 wurde im Vorgängerprojekt der BGR Personal zur Aufsicht im sogenannten „3TG“-Sektor, der den Abbau der Rohstoffe Zinn, Tantal, Wolfram und Gold umfasst, ausgebildet. Vor dem Hintergrund der Energie- und Mobilitätswende gewinnt aktuell der Rohstoff Kobalt insbesondere aufgrund seines Einsatzes in der Batterieproduktion immer stärker an Bedeutung. Mit etwa 60% Weltmarktanteil ist die DR Kongo zurzeit der größte Kobaltproduzent. In den zurückliegenden Jahren war gerade der kongolesische Kleinbergbau auf Kupfer-Kobalt aufgrund schlechter Arbeitsbedingungen und negativer Umwelteinflüsse zunehmend in die Kritik geraten. Die kongolesische Regierung hat deshalb seine Anstrengungen für eine wirkungsvollere Kontrolle des Kleinbergbausektors verstärkt. Unterstützt werden diese Bemühungen durch das BGR-Projekt, das vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) im Rahmen der deutschen Entwicklungszusammenarbeit gefördert wird.

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Die BGR-Delegation bei der Mine Closure 2022 (von links): Prof. Dr. Thomas Himmelsbach, Prof. Dr. Ralph Watzel, Benedikt Preugschat, Dr. Christoph Neukum.

BGR bei der Mine Closure 2022, 06.10.2022

Die BGR präsentierte sich bei der 15. Internationalen Konferenz für Bergbaufolgen „Mine Closure 2022“ in Brisbane (Australien). Bei der Veranstaltung, die vom Australien Center for Geomechanics at The University of Western Australia und der University Reading (Großbritannien) ausgerichtet wurde, führte BGR-Präsident Prof. Dr. Ralph Watzel mit seiner Delegation zahlreiche Fachgespräche. BGR-Experte Benedikt Preugschat stellte aktuelle Ergebnisse einer drohnengestützten Erkundung von Uranbergbaufolgen in Zentralasien vor, die von der BGR im Rahmen des Forschungsprojekts DUB-GEM durchgeführt wurde.
Im Fokus der Konferenz, die mit Vertreterinnen und Vertretern führender Bergbauländer wie Australien, Kanada oder den USA hochrangig besetzt war, standen aktuelle Entwicklungen der Sicherung und Wiedernutzbarmachung von Bergbauarealen nach Ende der Rohstoffgewinnung. Der weltweit steigende Rohstoffbedarf im Zuge einer wachsenden Weltbevölkerung führte bisher bereits zu einem kontinuierlichen Aufwuchs an Bergbauflächen auf fast allen Kontinenten. Aus diesem Grund sei es daher umso wichtiger, Bergbauvorhaben schon in der Planungsphase zukunftsgerecht auszurichten, so die einhellige Auffassung der Fachleute bei der Konferenz. Bergbaufolgeflächen müssen hohe Anforderungen an Umwelt- und Sozialstandrads erfüllen können. Idealerweise sind dafür bereits bei der Abbauplanung und nicht erst bei der Nachsorge bestmögliche Voraussetzungen zu schaffen. Zentrale Herausforderungen dabei sind die Herstellung günstiger chemischer Verhältnisse in Böden und Grundwasser, die Langzeitstabilität der Bergbaufolgelandschaften sowie deren Anpassung an eine langfristige Klimaveränderung. Die Konferenzbeiträge machten deutlich, dass Bedeutung und Komplexität der Aufgabe ein interdisziplinäres Herangehen erfordern, insbesondere unter Beachtung von Grundwasserschutz und Bodenfunktionen, aber auch im Hinblick auf Landschaftsformen und Ökologie.
Der BGR-Präsident zog am Ende der Konferenz ein positives Fazit: „Der Blick auf die internationale Bühne hat uns gezeigt, dass wir mit unserem Forschungs- und Entwicklungszentrum Bergbaufolgen auf dem richtigen Kurs sind.“ Ziel des neuen Forschungs- und Entwicklungszentrums Bergbaufolgen (FEZB) der BGR in Cottbus ist es, Sanierungs- und Monitoring-Technologien für eine umweltgerechte Nachnutzung ehemaliger Bergbaustandorte weiterzuentwickeln.

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Foto: BGR-Experte Benedikt Preugschat hielt einen Vortrag über die drohnengestützte Erkundung von Uranbergbaufolgen in Zentralasien.

BMZ-Länderreferent Jürgen Schmid untersucht mit seinem Kollegen Wolf-Hagen von Angern vor den Augen von BGR-Projektleiterin Rebecca Bahls und Lama Saleh vom WAJ-Labor selbst eine Grundwasserprobe.

BMZ-Delegation besucht BGR-Projekt in Jordanien, 05.10.2022

Eine Delegation des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) besuchte in Jordanien das Grundwasser-Projekt der BGR und ihrer jordanischen Partnerbehörden. In der Hauptstadt Amman besichtigten die deutschen Gäste die Anlage eines Grundwasserbrunnens für die städtische Trinkwasserversorgung im King Al Hussein Park. Bei einer Probenentnahme konnten sich die Vertreterinnen und Vertreter des BMZ selbst ein Bild von der Wasserqualität des Brunnens machen. Da die von ihnen entnommene Grundwasserprobe keine Verunreinigung aufwies, konnten die Gäste ihr Probenfläschchen als Andenken mit nach Hause nehmen.
Grundwasseruntersuchungen wie diese gehören zum Programm des laufenden Projekts, an dem neben der BGR das jordanische Wasserministerium (Ministry of Water and Irrigation, MWI) und die Water Authority of Jordan (WAJ) beteiligt sind. Derzeit wird im Rahmen des Projekts landesweit eine Bewertung der Grundwasserqualität durchgeführt. Untersucht wird u.a. der Salzgehalt im Wasser sowie die Belastung mit Nitrat und Schwermetallen. Ein nationaler Feldplan soll als Bestandteil der neuen jordanischen Wasserstrategie die Grundwasserüberwachung insgesamt verbessern. Ziel ist eine systematische landesweite Überwachung der Qualität der jordanischen Grundwasserressourcen.
Das Qualitätsmonitoring gehört zu den Schwerpunkten des vom BMZ im Rahmen der Technischen Zusammenarbeit (TZ) finanzierten Projekts. Weitere Maßnahmen zum Schutz der knappen Grundwasserressourcen in dem wasserarmen Land sind Strategien zur Verbesserung des Brunnenfeldmanagements, zur Kostenoptimierung bei der Grundwassernutzung sowie eine verstärkte Öffentlichkeitsarbeit, um auf das Problem der schwindenden Grundwasserressourcen aufmerksam zu machen.

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Das Logo des Internationalen Seegerichtshofs

Internationaler Seegerichtshof zu Gast in der BGR, 29.09.2022

Die Richterinnen und Richter des Internationalen Seegerichtshofs (ITLOS) waren heute zu Besuch in der BGR. Dr. Volker Steinbach, Vizepräsident der BGR, begrüßte die Gäste aus Hamburg. Das 21-köpfige Gremium des Internationalen Seegerichtshofs informierte sich über die Aufgaben der BGR in der marinen Forschung. Aktuell beschäftigt sich die BGR schwerpunktmäßig mit der Erforschung und Bewertung von Rohstoffvorkommen in den beiden deutschen Lizenzgebieten im Pazifik sowie im Indischen Ozean. Im Auftrag der Bundesregierung erkunden die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der BGR in diesen Gebieten Potenziale von Manganknollen bzw. polymetallischen Sulfiderzen, die eine Vielzahl von wirtschaftsstrategischen Rohstoffen wie z.B. Kupfer, Nickel oder Kobalt, aber auch wichtige Spurenmetalle wie Gold oder Indium enthalten. Zum Forschungsprogramm gehören zudem Untersuchungen zu den Umweltauswirkungen, die ein etwaiger Tiefseebergbau haben könnte. 2021 war die BGR im Rahmen eines internationalen Forschungsprojekts auch maßgeblich am wissenschaftlichen Monitoring des ersten Tests eines so genannten Manganknollen-Kollektors beteiligt, der in großer Wassertiefe im Pazifik durchgeführt wurde. Die Richterinnen und Richter des Internationalen Seegerichtshofs zeigten sich bei ihrem Besuch sehr interessiert an den bisherigen Forschungsarbeiten der BGR.    

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Auswertung der Signale des zweiten Explosionsereignisses vom 26.09.2022 (19:03 MESZ) an der Infraschall-Station IKUDE (Kühlungsborn).

BGR registrierte Ereignis in der Ostsee auch mit Infraschall-Stationen, 28.09.2022

Neben anderen internationalen seismologischen Diensten registrierte die BGR vor zwei Tagen (26.09.2022) die Explosionsereignisse bei Bornholm in der Ostsee unweit der beiden Erdgaspipelines Nordstream 1 und 2. Mit Hilfe von Aufzeichnungen von seismologischen Stationen in Deutschland und Dänemark gelang es der BGR, sowohl das Ereignis südöstlich von Bornholm um 02:03 Uhr (MESZ) mit einer Lokalmagnitude von 2.6 als auch die zweite Erschütterung nordöstlich von Bornholm um 19:03 Uhr (MESZ) mit einer Lokalmagnitude von 3.0 zu detektieren. Zudem registrierte die BGR entsprechende Signale auch an ihren Infraschall-Station. So wurden knapp 40 Minuten nach den Ereignissen in der Ostsee Infraschall-Signale an der BGR-Station IS26 im Bayerischen Wald detektiert, die zum Überwachungsnetz der internationalen Organisation für den Kernwaffenteststopp-Vertrag (CTBT) in Wien gehört. Bereits einige Minuten zuvor hatte ein von der BGR zu Forschungszwecken eingerichtetes Infraschall-Array bei Kühlungsborn (Landkreis Rostock) ebenfalls die Signale erfasst.

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Hermann Gröhe (Foto Mitte) mit Vertretern der Partnerbehörden und deutscher Organisationen vor dem BGR-Büro in Lusaka.

MdB Gröhe besucht BGR-Projekt in Sambia, 26.09.2022

Der Bundestagsabgeordnete (MdB) Hermann Gröhe, Mitglied im Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit, hat sich bei einem Besuch in Sambia auch über das aktuelle Grundwasser-Projekt der BGR und ihrer sambischen Partnerbehörden informiert. Vor dem Hintergrund der wiederkehrenden Cholera-Ausbrüche in Lusaka interessierte sich der Bundestagsabgeordnete vor allem für örtliche Maßnahmen zur Ausweisung von Trinkwasser-Schutzzonen. Ungenügende hygienische Bedingungen, hervorgerufen durch eine starke Verschmutzung des Grundwassers und eine mangelnde Abwasserentsorgung stellen eines der zentralen Probleme in der sambischen Hauptstadt und der angrenzenden Region dar, wie der Gast aus Berlin bei einer Besichtigung des Misisi-See im Westen Lusakas sowie bei Gesprächen mit einem örtlichen Wasserversorger erfuhr. Die BGR unterstützt im Rahmen der deutschen Entwicklungszusammenarbeit und im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) mit ihrem Projekt die Bemühungen der sambischen Regierung für ein nachhaltiges Grundwassermanagement, um die Wasserversorgung zu verbessern und gleichzeitig Krankheiten wie die Cholera einzudämmen. Im Fokus des Vorhabens stehen vor allem Maßnahmen in städtischen Regionen wie Lusaka.

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Frau Pfaffmann  im Austausch mit den Kolleginnen und Kollegen der BGR.

BMWK-Abteilungsleiterin Monika Pfaffmann zu Gast in der BGR, 19.09.2022

BMWK-Abteilungsleiterin Monika Pfaffmann zu Gast in der BGR
Die Leiterin der Zentralabteilung im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK), Monika Pfaffmann, besuchte heute (19.09.2022) die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) in Hannover. Nach der Begrüßung durch den BGR-Präsidenten, Prof. Dr. Ralph Watzel, informierte sich der Gast aus Berlin über aktuelle Aufgaben der BGR. Bei einem Rundgang durch die Behörde, die als Ressortforschungseinrichtung des Bundes zum Geschäftsbereich des BMWK gehört, erhielt Frau Pfaffmann einen Einblick in die Arbeit der Kolleginnen und Kollegen. Im Mittelpunkt standen dabei die Themen Rohstoffforschung, Energieversorgung, nachhaltige Gestaltung von Bergbaufolgelandschaften und Gefährdungsanalysen. Beeindruckt zeigte sich die Ministeriumsvertreterin bei der Besichtigung der Labor- und Arbeitsbereiche von der hochmodernen Infrastruktur der BGR und der großen Bandbreite an unterschiedlichen wissenschaftlichen Methoden, die zur Erfüllung von Forschungs- und Beratungsaufgaben eingesetzt werden. Im Zusammenhang mit der vorgehaltenen wissenschaftlichen Expertise der BGR wurden im Gespräch mit der Leiterin der Zentralabteilung des BMWK insbesondere auch die Themen Fachkräftegewinnung und IT-Konsolidierung erörtert.

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BGR-Präsident Prof. Dr. Ralph Watzel eröffnete den BBD-Workshop.

BBD-Workshop hatte Karten-Update zum Thema, 14.09.2022

Unter dem Titel „Der operationelle BBD und seine Entwicklungspotentiale“ fand in der BGR der 5. Workshop zum BodenBewegungdienst Deutschland (BBD) statt. Knapp 80 Vertreterinnen und Vertreter aus Behörden, Industrie und Forschung diskutierten bei der Veranstaltung über das für Oktober geplante Karten-Update des Bodenbewegungdienstes sowie über neue Anwendungen in der Industrie. Beim Workshop wurde deutlich, dass sowohl der BBD als auch der Europäische Bodenbewegungsdienst (EGMS) von Behörden, Unternehmen und Wissenschaft stark genutzt wird.
Der BBD, der Geogefahren in Deutschland sichtbar macht, wird seit November 2019 von der BGR betrieben. Auf Basis von Satellitendaten werden mit Hilfe digitaler Karten online im Internet millimetergenaue Hinweise auf mögliche Hebungen und Senkungen des Bodens geliefert. Die Kartenansichten des BBD werden regelmäßig aktualisiert. Im Mai dieses Jahres wurde – maßgeblich von der BGR  initiiert – das europäische Pendant zum BBD, der Europäische Bodenbewegungsdienst, gestartet.

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Während der Tagung wurde in Trier die BGR-Wanderausstellung zum Lössboden eröffnet.

Bodenkunde: BGR auf der DBG-Jahrestagung, 14.09.2022

In Vorträgen und mit Poster-Beiträgen präsentierten Bodenkundlerinnen und Bodenkundler der BGR bei der Jahrestagung der Deutschen Bodenkundlichen Gesellschaft (DBG) in Trier aktuelle Ergebnisse ihrer Arbeit. Unter der Schirmherrschaft der Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz, Malu Dreyer, gab die Veranstaltung einen Überblick über den derzeitigen Stand der bodenkundlichen Forschung in Deutschland. Rund 650 Expertinnen und Experten diskutierten neueste wissenschaftliche Erkenntnisse zu den Themen Böden und Klimawandel, Stoff- und Energieflüsse im Boden, Bodeninformation und Datenbanken. Erörtert wurden auch Maßnahmen zu einer weiteren Stärkung des Bodenbewusstseins in der Gesellschaft.
Parallel zur Tagung wurde in der Bibliothek der Universität Trier die Wanderausstellung der BGR zum „Boden des Jahres 2021 – Lössboden“ eröffnet. Die Ausstellung ist auch im Online-Format auf der BGR-Website zu sehen. Bei dem virtuellen 360°-Rundgang bieten Themenposter nützliche Informationen zum Lössboden. Dazu geben Bodenprofile und ein Bodentunnel Einblicke in die Besonderheiten dieses Bodentyps.

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Besucherinnen und Besucher der Fachtagung erhalten am BGR-Stand weiterführende Informationen.

BGR präsentiert sich bei der GeoMinKöln, 13.09.2022

Die BGR beteiligt sich an der GeoMinKöln, die bis zum 15. September in der Kölner Universität stattfindet. Bei der gemeinsamen Fachtagung der Deutschen Mineralogischen Gesellschaft (DMG) und der Deutschen Geologischen Gesellschaft – Geologische Vereinigung (DGGV) präsentieren Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der BGR in Vorträgen und auf Postern Ergebnisse ihrer Arbeit zu den Themen Rohstoffe, Boden, Gefährdungsanalysen und Geoinformation. Eine besondere Ehre wurde bei der Tagung dem Leiter des BGR-Arbeitsbereichs Energierohstoffe, Dr. Dieter Franke, zuteil. Er erhielt im Rahmen der Veranstaltung die Eugen-Seibold-Medaille, mit der die DGGV jährlich herausragende wissenschaftliche Leistungen auf dem Gebiet der Geowissenschaften würdigt. BGR-Experte Franke wurde für seine vielfach zitierten Veröffentlichungen zum Aufbrechen von Kontinenten und zur Bildung neuer Ozeanbecken ausgezeichnet.

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Das BGR-Video zum Thema Boden & Klimawandel in der Zukunft.

BGR beteiligt sich an „Woche der Klimaanpassung“, 13.09.2022

Die BGR beteiligt sich mit drei Beiträgen an der ersten Aktionswoche zur Klimaanpassung, die bis zum 16. September stattfindet. Unter dem Motto „Gemeinsam für Klimaanpassung“ organisieren das Zentrum KlimaAnpassung und das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) das bundesweite Aktionsprogramm, bei dem Ideen, Konzepte und Maßnahmen zur Klimaanpassung in Deutschland vorgestellt werden.
Die BGR hat sich in einer Untersuchung mit der Vulnerabilität von Bodenfunktionen durch den Klimawandel in Deutschland beschäftigt und stellt bei der Aktionswoche Karten zur effektiven Wasserbilanz vor. Die Kartenwerke geben auf Grundlage von Szenarien für die Klimazeiträume 1971-2000, 2031-2061 und 2071-2099 einen Überblick über das Verhältnis von Niederschlag zu Verdunstung in der Hauptvegetationsperiode (Mai bis August).
Ein weiterer Beitrag der BGR zeigt die Ergebnisse wissenschaftlicher Untersuchungen zur Bodenerosion in Deutschland. Auf Grundlage von Klimadaten des Deutschen Wetterdienstes (DWD) hat die BGR eine Karte erstellt, die Informationen zur Bewertung von potenziellen Erosionsgefährdungen durch Wind und Wasser auf Ackerböden gibt.
In einem Videobeitrag zur Aktionswoche mit dem Titel „Boden & Klimawandel in der Zukunft“ gibt die BGR einen Überblick zu Untersuchungen bei der Bewertung von Bodenfunktionen im Zeichen des Klimawandels.

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Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der BGR beim Tag des offenen Denkmals.

BGR beim Tag des offenen Denkmals, 12.09.2022

Bundeweit fand am Sonntag der “Tag des offenen Denkmals” statt. Zum zweiten Mal beteiligte sich die BGR mit ihrem Dienstbereich in Berlin an der Veranstaltung. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der BGR boten Führungen durch die Gebäude des früheren Kasernengeländes in der Wilhelmstraße in Spandau an. So konnte u. a. der ehemalige Marstall besichtigt werden, in dem sich heute die Geowissenschaftlichen Sammlungen der BGR befinden.
Mehr als 160 Besucherinnen und Besucher nutzen die Gelegenheit zur Besichtigung der Gebäude. Bei den Führungen erfuhren sie Wissenswertes über die Historie des zwischen 1885 und 1886 entstandenen Areals sowie die Architektur des im Normannenstil erbauten Hauptgebäudes. Darüber hinaus wurden auch die Arbeiten der BGR vorgestellt, insbesondere die umfangreichen Geowissenschaftlichen Sammlungen,deren Anfänge auf die Königlich Preußische Geologische Landesanstalt zurückgehen.
Im Rahmen des Tages des offenen Denkmals konnte im Hauptgebäude zudem eine Ausstellung besichtigt werden. Die Kunstaustellung mit dem Titel „Terra Mater“ zeigte Werke von Lehrenden und Studentinnen und Studenten der Akademie der Künste Stettin, der Westpommerschen Technischen Universität Stettin sowie der Technischen Universität Posen.

Foto: Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der BGR beim Tag des offenen Denkmals.

Foto: Eine Besuchergruppe vor dem ehemaligen Marstall.

Foto: Der ehemalige Marstall beherbergt die Geowissenschaftlichen Sammlungen der BGR.

Foto: Ein Blick in die Geologischen Sammlungen der BGR.

Foto: Die Kunstausstellung im Hauptgebäude der BGR-Dienststelle in Spandau.

Foto: Ein Besucher lässt sich eines der Ausstellungsstücke erklären.

Die Kartenanwendung mit der neuen digitalen geologischen Karte von Süddeutschland auf Grundlage einer übergeordneten lithostratigraphischen Generallegende mit einheitlichen Begriffszuordnungen.

ConSent-Projekt: Harmonisierte geologische Karte Süddeutschlands, 12.09.2022

Auf dem Weg zu länderübergreifenden Darstellungen von geologischen Kartenwerken hat die BGR im Projekt ConSent gemeinsam mit dem Landesamt für Umwelt (Bayern) und dem Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau (Baden-Württemberg) einen wichtigen Meilenstein erreicht. Erstmals konnte eine digitale geologische Karte von Süddeutschland im Detailmaßstab erstellt werden, die die räumliche und strukturelle Gliederung von Gesteinseinheiten auf Grundlage einer übergeordneten lithostratigraphischen Generallegende mit einheitlichen Begriffszuordnungen zeigt. Das Kartenwerk kann unter der Adresse https://consent.bgr.de aufgerufen werden.
Bisher existierten in den Kartenwerken Bayerns und Baden-Württembergs zum Teil unterschiedliche Definitionen von gleichartigen geologischen Begriffen. Mit Hilfe eines neuen von der BGR betriebenen Redaktionssystems wurde im Rahmen des ConSent-Projekts ein Vokabular geschaffen, das auf Basis des Semantic Web eine kontrollierte Verwaltung und Verlinkung von Begriffen in großmaßstäbigen geologischen Karten beider Länder (Maßstab 1:25.000 bzw. 1:50.000) ermöglicht. In der zweiten Jahreshälfte soll innerhalb des Projekts mit der semantischen Harmonisierung kleinmaßstäbiger Karten begonnen werden. Für die Zukunft ist eine Ausweitung des Projektes auf weitere Bundesländer vorgesehen.

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Übersicht wissenschaftlicher Literatur zur Treibhausgasbilanz bei verschiedenen Arten der Wasserstoffherstellung auf Basis einheitlicher Rahmenbedingungen.

BGR-Bericht zur Klimabilanz von Wasserstoff, 09.09.2022

Wasserstoff (H2), ist ein vielseitiger chemischer Rohstoff und Energieträger, der in Zukunft verstärkt für die Sicherung der Energieversorgung eingesetzt werden soll. In ihrer aktuellen Ausgabe der Reihe „Commodity Top News“ beschäftigt sich die BGR mit der „Klimabilanzierung der Wasserstoffherstellung“. Auf Grundlage wissenschaftlicher Literatur beleuchtet die BGR die ganze Bandbreite der Treibhausgasbelastung durch verschiedene Verfahren der Wasserstoffherstellung. Der Bericht kommt zum Ergebnis, dass in der Übergangsphase zu einem erneuerbaren Energiesystem bei allen Verfahren zur Wasserstoffherstellung noch Treibhausgase ausgestoßen werden. Aus Sicht der BGR ist eine einfache Einteilung je nach Art der Herstellung in  grünen (auf Grundlage erneuerbarer Energien), türkisfarbenen, blauen oder grauen Wasserstoff (auf Grundlage fossiler Energieträger) nicht ausreichend, um die Klimaauswirkungen verlässlich beurteilen zu können. Dazu wäre es notwendig, alle Herstellungs- und Nutzungspfade auf Grundlage einheitlicher Rahmenbedingungen zu untersuchen und zu bewerten, so die BGR-Empfehlung.

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Die Besucherinnen und Besucher der Informationsveranstaltung in Lautenthal konnten auch den BGR-Hubschrauber besichtigen.

Info-Veranstaltung in Lautenthal: Großes Interesse an Messkampagne, 05.09.2022

Vor Beginn der ersten Messkampagne im West-Harz stellten die Partnerinstitutionen des Forschungsvorhabens DESMEX-REAL heute ihr Projekt bei einer Veranstaltung in der Bergstadt Lautenthal der Bevölkerung vor. Zahlreiche Bürgerinnen und Bürger nutzten bei der vom CUTEC Clausthaler Umwelttechnik Forschungszentrum organisierten Veranstaltung die Gelegenheit, um sich aus erster Hand von den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der BGR, der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster, der Universität Köln, dem Leibniz-Institut für Photonische Technologien (Jena), dem Leibniz-Institut für Angewandte Geophysik (Hannover) sowie den Vertreterinnen und Vertretern der Firmen Supracon (Jena) und iMAR Navigation (St. Ingbert) über die Ziele des Projekts zu informieren. In Kurzvorträgen erfuhren die Gäste bei der Veranstaltung an der „Tourist INFO“ von Lautenthal Wissenswertes über die geplanten Forschungsarbeiten sowie die Lagerstätten des Oberharzes. Außerdem konnten die Besucherinnen und Besucher den BGR-Hubschrauber am Boden besichtigen sowie sich eine im Projekt verwendete Messsonde aus nächster Nähe anschauen.
Ziel des bis 2025 geplanten Projekts, an dem auch die Technische Universität Clausthal, das Niedersächsische Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie sowie die Geologische Landesuntersuchung GmbH Freiberg beteiligt sind, ist die Einrichtung eines so genannten Reallabors in der „Altbergbauregion Oberharz“. So sollen die Erfahrungen und das Wissen aus Archivdaten des bisherigen Bergbaus im Oberharz als Basis für modernste geophysikalische Messmethoden zur effizienten Erkundung von mineralischen Rohstoffvorkommen genutzt werden. Im Verlauf des Projekts, das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert wird, sind drei größere Messkampagnen vorgesehen. Die erste startet morgen und soll bis zum 23. September fortgeführt werden. Im Rahmen der Untersuchungen startet der BGR-Hubschrauber jeweils vom Flugplatz Hildesheim aus zu Messflügen, bei denen mehrere Messgebiete zwischen Langelsheim und Bad Grund untersucht werden. Parallel dazu werden am Boden hochauflösende geophysikalische Messungen durchgeführt.
Bei den Untersuchungen kommt ein so genanntes semi-airborne Elektromagnetik-Verfahren zum Einsatz, mit dem Aussagen über die elektrische Leitfähigkeit von geologischen Strukturen getroffen werden können. Es kombiniert Dipolsender – geerdete Stromkabel am Boden – mit hochempfindlichen Magnetfeldsensoren, die sich in Flugsonden befinden, die vom Hubschrauber an einem Seil in 50 bis 70 Meter Höhe über den Boden geschleppt werden. Die Messungen reichen bis in eine Erkundungstiefe von 1.000 Metern. Aus den Ergebnissen der Untersuchungen soll abschließend ein 3D-Untergrundmodell erstellt werden.

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Der Leiter der Abteilung für Forschung und Entwicklung des mongolischen Bergbauministeriums, Batbold Erdenbileg (rechts im Bild), eröffnete die Veranstaltung, an der auch Hannah Netzband von der Deutschen Botschaft in Ulan Bator teilnahm.

BGR setzt sich für mehr Nachhaltigkeit im Bergbau der Mongolei ein, 31.08.2022

Die BGR unterstützt in der Mongolei ein wissenschaftsbasiertes Monitoring der gesellschaftlichen Wirkungen des Bergbaus. Bei einer Veranstaltung in der mongolischen Hauptstadt Ulan Bator diskutierten internationale Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit Vertreterinnen und Vertretern des Ministeriums für Bergbau und der Bergbaubehörde des zentralasiatischen Landes über künftige Strukturen eines nachhaltigen Rohstoffabbaus in der Mongolei. Initiiert wurde der Dialog durch die BGR, die in der Mongolei im Rahmen der Entwicklungszusammenarbeit gemeinsam mit lokalen Partnerbehörden im Projekt „Beratung für ein nachhaltiges Rohstoffmanagement“ die nachhaltige Weiterentwicklung des Bergbaus flankiert. Das vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) geförderte Projekt setzt seit diesem Frühjahr die bisherigen Aktivitäten der BGR in der Technischen Zusammenarbeit mit der Mongolei fort.
Bei der Veranstaltung, an der auch eine Vertreterin der Deutsche Botschaft in Ulan Bator teilnahm, wurden Analysemethoden erörtert, um künftig ein zielgenaues Monitoring der wirtschaftlichen und sozialen Auswirkungen des Bergbaus zu ermöglichen. An dem Wissensaustausch beteiligten sich neben internationalen Expertinnen und Experten aus Kanada und Deutschland sowie vom Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen auch Vertreterinnen und Vertreter der mongolischen Zivilgesellschaft und wissenschaftlicher Think Tanks.
Die Mongolei gehört zu den rohstoffreichsten Ländern der Erde und verfügt über einige der größten bekannten Kupfer- und Kohle-Lagerstätten weltweit. Darüber hinaus besitzt das Land größere Vorkommen an einer Vielzahl von Rohstoffen wie Gold, Flussspat, Eisen oder Wolfram.

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Auf Spitzbergen untersuchten die Geologinnen und Geologen einen Küstenabschnitt, der durch tiefgreifende Erosion und Felsrutschungen betroffen ist. Dort droht ein Küstenabbruch.

Forschungsprojekt untersucht Felsrutschungen auf Spitzbergen, 30.08.2022

Im Rahmen des internationalen Forschungsprojekts „Mass Movements in Arctic Regions - Case Study Rock Slides in Spitsbergen“ hat die BGR gemeinsam mit dem Norwegischen Geologischen Dienst (NGU) und der Universität Oslo (UiO) erneut eine Feldkampagne auf Spitzbergen durchgeführt. Das Projekt untersucht den möglichen Einfluss des Klimawandels auf die Stabilität von Hängen in einer naturbelassenen arktischen Region am Beispiel von aktiven Felsrutschungen am Forkastningsfjellet und Garmaksla auf Spitzbergen. Aktive Massenbewegungen stellen hier eine potentielle Gefahr mit Risiken für den Bootsverkehr entlang der angrenzenden Fjorde und für die Hauptstadt Longyearbyen dar.
Bei dieser bereits vierten Forschungskampagne innerhalb des Projekts seit 2017 wurden mit Hilfe von differentiellen GPS-Messungen, Drohnenbefliegungen und Feldkartierungen weitere Daten für die Gefährdungsabschätzung von Felsrutschungen erhoben. Zusätzlich installierten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler auf der Grundlage bisheriger Ergebnisse weitere GPS-Messpunkte und Temperatur-Logger zur Beobachtung der Rutschungskinematik und des jährlichen Temperaturverlaufes.  Letzteres dient dem besseren Verständnis der thermo-mechanischen Prozesse im Verlauf der Permafrostdegradation und der damit assoziierten Hangdestabilisierung.

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Im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) informierte sich Bundesminister Dr. Robert Habeck über die Arbeit der BGR.

BGR präsentierte sich beim Tag der offenen Tür der Bundesregierung, 23.08.2022

Am Wochenende informierte die BGR beim Tag der offenen Tür der Bundesregierung in Berlin in drei Ministerien über ihre vielseitigen Arbeiten.
Im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) präsentierte die BGR ihr geowissenschaftliche Expertise zu Nutzungspotentialen des geologischen Untergrunds, wie (Tiefen)Geothermie oder geologische Speicher, und zu Rohstoffen für die Energieversorgung. Am Samstag nutze auch Bundesminister Dr. Robert Habeck die Gelegenheit und informierte sich bei den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der BGR zu den aktuellen Forschungen.
Im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) stellte die BGR ihre Arbeiten im Ausland vor. Ein „Renner“ bei Groß und Klein waren hier die Vorführungen und Erläuterungen am „Wasser-Modell“, denen auch die Abteilungsleiter Dr. Jürgen Karl Zattler (Internationale Entwicklungspolitik und Vereinte Nationen; Agenda 2030; gesellschaftliche und ökologische Transformation; Klima) und Jochen Steinhilber (Flucht; Krisenprävention; Zivilgesellschaft) folgten.
Erstmals prästierte sich die BGR auch im Auswärtigen Amt. Hier konnten sich die Besucherinnen und Besucher über die Arbeiten der BGR in der Arktis und Antarktis informieren. Die Wissenschaftlerin und der Wissenschaftler aus der Polargeologie berichteten über ihre Expeditionen ins ewigen Eis und ihren Arbeitsalltag in der Gondwana-Station in der Antarktis.
Alle drei BGR-Stände waren sehr gut besucht, teilweise standen die Besucherinnen und Besucher Schlange, um mit den anwesenden Kolleginnen und Kollegen ins Gespräch zu kommen.

Foto: Im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) informierte sich Bundesminister Dr. Robert Habeck über die Arbeit der BGR.

Foto: BGR-Präsident Prof. Dr. Ralf Watzel besuchte den Stand der BGR im Auswärtigen Amt.

Foto: Im Bundeministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) lässt sich der Abteilungsleiter Dr. Jürgen Karl Zattler das „Wasser-Modell“ erklären.

Drohnen-Detektor-System in Aktion

Drohnengestützte Gamma-Spektrometrie in Usbekistan, 16.08.2022

Die BGR erkundet derzeit Altlasten aus dem ehemaligen Uranbergbau nahe der Stadt Yangiabad in Usbekistan mit einem Drohnen-Detektor-System. Zur Erkundung der Altlasten werden Gammaspektrometer eingesetzt, um die räumliche Ausdehnung der Altlasten zu kartieren und die Verteilung radioaktiver Kontaminationen zu quantifizieren. Die Ergebnisse der Erkundung liefern wichtige Erkenntnisse für nachfolgende Sanierungsmaßnahmen der betreffenden Standorte. Dabei erfolgen die Befliegungen in einem anspruchsvollen gebirgigen Terrain, welches nur schwer vom Boden aus zu erkunden ist.
Das Drohnen-Detektor-System ist im Rahmen des Projektes DUB-GEM, welches die BGR derzeit gemeinsam mit ihren Projektpartnern IAF-Radioökologie GmbH und Third Element Aviation GmbH sowie der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEA) durchführt, entwickelt worden. Die Messungen vor Ort erfolgten mit usbekischen Partnern.
Das DUB-GEM Projekt wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung finanziert. Ziel des Projekts ist es, ein drohnengestütztes Verfahren zu entwickeln, mit dem radioaktive Kontaminationen aus dem ehemaligen Uranbergbau aufgespürt und kartiert werden können. Dabei eignet sich dieses Verfahren ebenfalls für sanierungsbegleitende sowie Nachsorge- und Langzeitaufgaben. Die BGR erweitert mit diesem Verfahren ihr Methodenspektrum zur Untersuchung von Bergbaufolgen des Uranbergbaus. Das Projekt ist am Forschungs- und Entwicklungszentrum Bergbaufolgen (FEZB) angesiedelt.

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Die Küste von Ost-Grönland. Die Aufnahme entstand im Rahmen des PANORAMA-Projekts während der Ausfahrt 2017.

Marine Forschung: BGR-Großprojekt in der Arktis abgeschlossen, 03.08.2022

Nach umfangreicher Auswertung wissenschaftlicher Daten hat die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) jetzt den Abschlussbericht für das marine Forschungsprojekt PANORAMA vorgelegt. In dem langfristig ausgerichteten Projekt mit einer Laufzeit von acht Jahren hatten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der BGR im Austausch mit internationalen Forschungsteams aus Anrainerstaaten den geologischen Untergrund der marinen Gebiete in der europäischen Arktis untersucht.

Große Teile des Arktischen Ozeans und seiner Randmeere sind bislang geologisch nur wenig erforscht. Daher standen wissenschaftliche Fragestellungen zur komplexen Geologie der Arktis im Vordergrund der Untersuchungen, wie etwa die Öffnungsgeschichte des Nordatlantiks vor 50 Millionen Jahren sowie der strukturelle Aufbau des geologischen Untergrundes entlang der nördlichen Kontinentränder. Vier Expeditionen mit Forschungsschiffen unter Leitung der BGR führten in die nördliche Barentssee und die Grönlandsee. Dabei wurden auch aufgrund von ungewöhnlichen Eisbedingungen Forschungsarbeiten in zuvor nicht zugänglichen Gebieten nördlich Spitzbergens und Grönlands durchgeführt. Beteiligt waren Geowissenschaftlerinnen und Geowissenschaftler aus verschiedenen Disziplinen, die mit geologischen, geophysikalischen, geochemischen und mikrobiologischen Methoden den Meeresboden sowohl in den oberen Schichten als auch in mehreren Kilometern Tiefe untersuchten.

Für zwei ausgewählte Sedimentbecken in der nördlichen Barentssee und vor Nordost-Grönland wurden Modellierungen der Kohlenwasserstoffpotenziale durchgeführt. Die Ergebnisse der BGR prognostizieren für die nördliche Barentssee im Vergleich zu aktuellen Abschätzungen des geologischen Dienstes von Norwegen (NPD) geringere Erdöl- und Erdgasbildungen. Danach geht die BGR von einem Potenzial an förderbaren Kohlenwasserstoffen von 0,23 Gigatonnen (Gt) aus. Für den nördlichen Teil der Grönlandsee ergaben die Abschätzungen der BGR einen Wert von 0,50 Gt. Damit lag das Ergebnis der BGR für dieses Gebiet deutlich unter den bisherigen Prognosen des US-amerikanischen geologischen Dienstes (USGS). Da Bohrungsinformationen fehlen, sind die Ergebnisse nach wie vor mit großen Unsicherheiten behaftet. Eine Gewinnung der Vorkommen in diesen entlegenen und zum Teil eisbedeckten Gebieten wird seitens der Anrainerstaaten derzeit allerdings nicht angestrebt.

Zur wissenschaftlichen Arbeit gehörten auch Umweltuntersuchungen, bei denen mit geomikrobiologischen Verfahren in den Sedimenten teils noch unbekannte Lebensgemeinschaften entdeckt wurden. In den verschiedenen arktischen Untersuchungsgebieten wurden im Sediment einzigartige mikrobielle Gemeinschaften mit teilweise unterschiedlichen Zusammensetzungen gefunden und analysiert. An Hand von Laboruntersuchungen konnten – vergleichbar mit Vorkommen in anderen Weltmeeren – Mikroorganismen mit der Fähigkeit zum Kohlenwasserstoffabbau verbreitet nachgewiesen werden, die sich beispielsweise von natürlich austretenden Kohlenwasserstoffen ernähren. Als Ergebnis der Arbeiten wurde eine Datenbank mit genetischen Informationen (rRNA) der Sediment-Mikroorganismen für die untersuchten arktischen Meeresgebiete erstellt.

Der Abschlussbericht (geringe Auflösung, 9 MB oder volle Auflösung, 125 MB) dokumentiert.die vielfältigen Ergebnisse des Projektes. Darin finden sich u.a. die Verzeichnisse der im Projekt erstellten wissenschaftlichen Publikationen, Details zu Beckenmodellierungen und Umweltuntersuchungen, Literaturstudien zu Gashydraten und zur Umwelttechnik sowie Links zu Datensätzen wie z.B. dem Arktis-Viewer der BGR. Ermöglicht wurde das Projekt nicht zuletzt durch die internationale Zusammenarbeit u.a. mit den geologischen Diensten der Anrainerstaaten (NPD, GEUS, USGS). Die Arbeiten zum PANORAMA-Projekt waren gleichzeitig Ausgangspunkt für neue Forschungsprojekte in der Arktis, die weitere Puzzleteile zum geologischen Verständnis dieser schwer zugänglichen Region liefern werden. Die BGR selbst ist seit den 1970er Jahren mit unterschiedlichen Forschungsprogrammen in der Arktis aktiv. Diese umfassen neben den marinen Arbeiten auch Geländearbeiten der Polargeologie, wie etwa im Schwerpunktprojekt CASE (Circum-Arctic Structural Events).

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Im neuen Geoportal der BGR finden Nutzerinnen und Nutzer alle Produkte zentral über eine gemeinsame Website.

Neues Geoportal der BGR ist online, 26.07.2022

Das Geodaten-Angebot der BGR im Internet hat eine anwendungsfreundlichere Struktur erhalten. Im neuen Geoportal finden Nutzerinnen und Nutzer jetzt alle Produkte zentral über eine gemeinsame Website.
Das Portal vereint die bisherigen Inhalte aus dem Geoviewer, dem Produktcenter sowie weitere Themenangebote aus den Bereichen Boden, Geochemie, Geologie, Geo­physik, Grundwasser und Rohstoffe auf einer gemeinsamen Oberfläche. Die einheitliche und modernisierte Darstellung ermöglicht einen noch gezielteren Zugang zu den von der BGR vorgehaltenen nationalen und internationalen Geofachdaten. Die Gestaltung des Geoportals beruht auf dem Responsive Webdesign, sodass die Website unabhängig vom verwendeten Endgerät problem­los genutzt werden kann.
Eine zentrale Suche erschließt nicht nur die Welt der Geodatensätze und Produkte der BGR, sondern bietet gleichzeitig den Einstieg zu hinterlegten Dokumenten, Berichten und Publikationen an. Damit die gewünschten Informationen angesichts der Vielzahl der angebotenen Daten schneller gefunden werden können, sind intelligente Filterfunktionen eingebaut, mit deren Hilfe Nutzerinnen und Nutzern mit wenigen Klicks zum Ziel gelangen. Zudem bietet das Geoportal für Werke und Datensätze dynamische Downloadfunktionen für das jeweils gewünschte Exportformat sowie Funktionen zur Bearbeitung und zum Druck von Kartenausschnitten.
Geoportal: https://geoportal.bgr.de

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BGR-Projektmitarbeiter Dr. Tewodros Tena informiert Sambias Vizepräsidentin Mutale Nalumango über die Arbeit im Projekt.

TZ-Projekt stellte Arbeit auf Wasserkonferenz in Sambia vor, 20.07.2022

Seit knapp zwei Jahrzehnten unterstützt die BGR die Regierung Sambias im Rahmen der Technischen Zusammenarbeit (TZ) beim Grundwasserschutz. Das aktuelle TZ-Projekt stellte jetzt seine Arbeit bei der Wasserkonferenz ZAWAFE in der sambischen Hauptstadt Lusaka vor. Dort informierten sich auch Vertreterinnen und Vertreter der sambischen Regierung, unter ihnen die Vizepräsidentin des Landes, Mutale Nalumango, und Wasserminister Mike Elton Mposha, über die Potenziale der Grundwassernutzung sowie die bisher getroffenen Maßnahmen für ein nachhaltiges Grundwassermanagement. Im aktuellen Projekt berät die BGR die sambische Wasserressourcenmanagement-Behörde WARMA bei der Sicherung der Grundwasserversorgung in ausgewählten Gebieten. Zu den Zielen gehört unter anderem die Ausweisung einer Grundwasserschutzzone für die Hauptstadt Lusaka.
Zu den Gästen der Wasserkonferenz zählten auch Vertreterinnen und Vertreter weiterer afrikanischer Regierungen, die zuvor an der Sitzung des Executive Council of the African Union (AU) teilgenommen hatten, der zeitgleich in Lusaka getagt hatte.

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Pflanzenversuch zum Nachweis und zu den Auswirkungen von Mikroplastik in Böden: Die mit Palladium präparierten Polystyrol-Partikel wurden dem Boden zugegeben und anschließend Hafersamen eingesät.

BGR-Workshop zu Mikroplastik im Boden, 13.07.2022

Mikro- und Nanoplastik findet sich heutzutage überall in der Umwelt. Doch welche Auswirkungen hat der Kunststoff im Boden, wie lange verbleibt er dort und wie lassen sich die winzigen Mikro- und Nanopartikel überhaupt sicher nachweisen? Mit diesen Fragen beschäftigte sich jetzt ein von der BGR organisierter Fachworkshop, an dem Expertinnen und Experten von Universitäten, Behörden und außeruniversitären Forschungseinrichtungen teilnahmen.
Präsentiert und diskutiert wurden aktuelle Forschungsarbeiten. Die BGR-Forschung setzt z. B. auf so genannte gedopte Plastikpartikel, um den Verbleib und die Wirkung von Kunststoffen in Böden zu untersuchen. Dabei kommt Palladium zum Einsatz. So wurden bei Pflanzenversuchen Modellpartikel aus Polystyrol mit dem Metall präpariert. Aufgrund des Palladiums ließen sich die winzigen Kunststoffteilchen in Böden und Pflanzenwurzeln quantitativ nachweisen. Eine negative Wirkung der mit dem Metall versehenen Polystyrol-Partikel auf das Pflanzenwachstum konnte dabei nicht festgestellt werden. Das Ergebnis der BGR-Pflanzenversuche bedeutet für die Forschung einen enormen Fortschritt, da der Nachweis von Mikro- und Nanoplastik in Umweltmedien bis heute schwierig ist.

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Die englischsprachige BGR-Studie „Sustainability Standard Systems for Mineral Resources analysiert internationale Nachhaltigkeitsinitiativen für mineralische Rohstoffe.

BGR analysiert Initiativen zur Nachhaltigkeit bei mineralischen Rohstoffen, 13.07.2022

Die Bedeutung von freiwilligen Nachhaltigkeitsinitiativen für mineralische Rohstoffe, die u.a. Umwelt- und Sozialstandards im Bergbau und in Rohstofflieferketten prüfen sowie deren Einhaltung bescheinigen, hat in den letzten Jahren stark zugenommen. Um über die aktuellen Entwicklungen der stetig wachsenden Zertifizierungslandschaft zu informieren, hat die BGR jetzt elf relevante Nachhaltigkeitsinitiativen analysiert und  mit den EU-Grundsätzen für nachhaltige Rohstoffe verglichen. Die englischsprachige Studie analysiert die Struktur der Initiativen, vergleicht die jeweiligen Anforderungen an die Nachhaltigkeit nach ESG-Kriterien (Environmental, Social, Governance) und zeigt die aktuelle Verbreitung der Initiativen auf.
Im Hinblick auf die adressierten ESG-Themen ist eine fortschreitende Harmonisierung der Standardsysteme zu beobachten. Vor allem neue Standardsysteme haben die gegenseitige Anerkennung anderer Systeme oder Standards vorangetrieben, um den Aufwand für Audits und Redundanzen zu reduzieren. Systeme, die früher nur eine konfliktbezogene Sorgfaltspflicht umfassten, bieten heute auch einen ESG-Standard an. Bergbausysteme sind dazu übergegangen, die Sorgfaltspflicht von nachgelagerten Akteuren einzubeziehen. Während die standortspezifische Überprüfung immer häufiger wird, gibt es in Bezug auf die Transparenz von detaillierten Auditergebnissen jedoch noch Nachholbedarf. Die Zahl der Mitglieder von Initiativen ist beträchtlich gestiegen, doch die Zahl der zertifizierten Bergbaustandorte ist weltweit immer noch begrenzt und konzentriert sich v.a. auf Nord- und Südamerika, Australien und das südliche Afrika.
Der Vergleich mit den EU-Grundsätzen für nachhaltige Rohstoffezeigt, dass relevante soziale und ökologische Fragen im Zusammenhang mit den negativen Auswirkungen des Bergbaus von den meisten Standardsystemen abgedeckt werden, wenn auch in unterschiedlicher Detailtiefe. Dagegen werden allgemeine Ziele im Zusammenhang mit der gesellschaftlichen Entwicklung, wie Innovationen, Kreislaufwirtschaft, Material- oder Produktverantwortung, die bisher hauptsächlich für die nachgelagerte Lieferkette relevant waren, kaum adressiert.

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Das Waschen von Gold in einer Mine in Burkina Faso.

BGR-Studie untersucht Sorgfaltspflichten in Lieferketten der „3TG“-Rohstoffe, 11.07.2022

Die BGR hat im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) für die drei afrikanischen Länder Burkina Faso, Mosambik und Nigeria die Einhaltung von Sorgfaltspflichten in den Lieferketten der Rohstoffe Zinn, Tantal, Wolfram und Gold untersucht. Die im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) erstellte Studie des BGR-Sektorvorhabens „Rohstoffe und Entwicklung“ ist jetzt auf der BMZ-Website abrufbar.
In der internationalen Rohstoffproduktion sowie in den Rohstofflieferketten bestehen vielfältige Risiken, z.B. Kinderarbeit, Konfliktfinanzierung oder Geldwäsche. Um diese Risiken zu minimieren, müssen Sorgfaltspflichten im Rohstoffsektor konsequent eingehalten und überprüft werden. Mit der EU-Verordnung zu Rohstoffen aus Konflikt- und Hochrisikogebieten sollen durch verbindliche Sorgfaltspflichten Konfliktfinanzierung durch Einnahmen aus Rohstoffproduktion und –handel und damit verbundene Menschenrechtsverletzungen verhindert werden.
Für die Studie des BGR-Sektorvorhabens  waren in den drei afrikanischen Ländern Forschungsarbeiten durchgeführt wurden, um die mit der Produktion der sogenannten „3TG“-Rohstoffe Zinn, Tantal, Wolfram und Gold vor Ort verbundenen Risiken zu analysieren. Die Studie geht dabei insbesondere auf bestehende Herausforderungen und mögliche Hindernisse bei der Umsetzung von Sorgfaltspflichten ein und spricht Empfehlungen für die in den Lieferketten beteiligten Gruppen aus.Die BGR unterstützt mit ihrem Sektorvorhaben „Rohstoffe und Entwicklung“ das BMZ bei entwicklungspolitischen Maßnahmen im Rohstoffsektor.  

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Gruppenfoto mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern des Auftaktworkshops zum Projekt „AfricaMaVal“

EU-Projekt zu Rohstoff-Kooperationen mit Afrika startet mit Workshop in Namibia, 08.07.2022

Die BGR hat jetzt gemeinsam mit 17 international tätigen Organisationen das Projekt „AfricaMaVal“ gestartet, das eine Partnerschaft zwischen der EU und Afrika beim Ausbau verantwortungsbewusster Rohstoffwertschöpfungsketten zum Ziel hat. Im Fokus stehen Rohstoffe, die u.a. für die Energie- und Verkehrswende sowie die Digitalisierung eine große wirtschaftliche Bedeutung haben oder die aufgrund eines jeweils hohen Versorgungsrisikos von der EU als „kritische Rohstoffe“ eingestuft worden sind. Dazu zählen u.a. Kupfer, Nickel, Kobalt, Lithium, und Tantal . Zum Start des 3-jährigen Projekts, das im Rahmen des Horizon Europe Programms der EU durchgeführt wird, fand in Windhoek (Namibia) ein Auftaktworkshop der beteiligten Institutionen statt.
Aufgabe der BGR im Projekt ist die Bewertung afrikanischer Explorations-, Bergbau- und Raffinade-Projekte nach Wirtschaftlichkeits- und Nachhaltigkeitsaspekten. Dazu werden im Dialog mit der afrikanischen und der EU-Seite Empfehlungen zur Förderung von Investitionen entwickelt. Ergänzend werden detaillierte Länderfallstudien in Namibia und der DR Kongo durchgeführt. Mit beiden Ländern arbeitet die BGR bereits in Projekten der Entwicklungszusammenarbeit zur nachhaltigen wirtschaftlichen Entwicklung des Rohstoffsektors eng zusammen, sodass hier gute Synergien zwischen den Projekten erzeugt werden.
Im Anschluss an den Workshop hat die BGR in Namibia gemeinsam mit dem Geologischen Dienst Namibias und der Außenhandelskammer (AKH) Südliches Afrika eine Reihe von Wirtschaftsgesprächen organisiert. An diesen nahmen u.a. die Deutsche Botschaft, das namibische Bergbauministerium und die namibische Bergbaukammer teil. Dabei wurden Möglichkeiten für neue Handelsbeziehungen und Investitionen in einen nachhaltigen Bergbau erörtert. Zum Abschluss besuchten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer eine Tantal-Explorationskonzession in Südnamibia.
Die BGR engagiert sich seit langem in Namibia im Rahmen der Entwicklungszusammenarbeit. Zurzeit führt die BGR im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) gemeinsam mit dem Geologischen Dienst von Namibia ein Projekt der Technischen Zusammenarbeit (TZ) zur nachhaltigen Nutzung des mineralischen Rohstoffpotenzials in dem südwestafrikanischen Land durch.

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Foto: Besuch einer Tantal-Explorationskonzession in Südnamibia

Gastgeber und Gäste bei der Rohstoffkonferenz

Positionspapier von BGR und GERRI zur Rohstoffversorgung, 06.07.2022

Die BGR und das Deutsche Rohstoffforschungsnetzwerk GERRI haben ein 10 Punkte umfassendes Positionspapier zur Rohstoffversorgung veröffentlicht. Darin wird ein Umdenken in Deutschland gefordert, um weiterhin eine sichere und nachhaltige Versorgung mit Rohstoffen zu gewährleisten. Zu den empfohlenen Maßnahmen gehören die Stärkung der heimischen Rohstoffgewinnung und der Erhalt der metallurgisch-industriellen Infrastruktur, das Schließen von Wertschöpfungsketten in Deutschland und Europa, der Ausbau des Recyclings und der Kreislaufwirtschaft sowie der Lagerhaltung, Beteiligungen an internationalen Bergbauprojekten, Rohstoff-Länderkooperationen, mehr Transparenz in der Rohstoffproduktion, einheitliche Standards in Rohstofflieferketten sowie größere Anstrengungen in der Rohstoffforschung. Das Positionspapier ist das Ergebnis einer zweitägigen Rohstoffkonferenz, bei der auf Einladung der BGR und des Rohstoffforschungsnetzwerks mehr als 300 Expertinnen und Experten aus Wirtschaft, Forschung, Behörden und Politik über die Herausforderungen für eine sichere und nachhaltige Rohstoffversorgung diskutierten. Zu den Teilnehmerinnen und Teilnehmern, die BGR-Präsident Prof. Dr. Ralph Watzel begrüßen konnte, zählte auch Dr. Franziska Brantner, Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz.

Pressemitteilung

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BGR-Präsident Prof. Dr. Ralph Watzel begrüßte EU-Kommissar Thierry Breton (Foto links) in der BGR.

Besuch von EU-Kommissar Breton bei der BGR, 06.07.2022

EU-Binnenmarktkommissar Thierry Breton hat heute die BGR in Hannover besucht. BGR-Präsident Prof. Dr. Ralph Watzel informierte den Gast aus Brüssel über aktuelle Aufgaben der BGR. Als geowissenschaftliches Kompetenzzentrum der Bundesregierung nimmt die BGR auch zahlreiche internationale Aufgaben wahr. Sehr interessiert zeigte sich der EU-Kommissar an den Beiträgen der BGR zum Europäischen Bodenbewegungsdienst (European Ground Motion Service, EGMS), der auf Basis von Satellitendaten Hinweise auf mögliche Geogefahren mit Hilfe digitaler Karten millimetergenau online im Internet darstellt. Der Dienst wurde maßgeblich von der BGR initiiert, die bereits seit November 2019 den BodenBewegungsdienst Deutschland (BBD) betreibt. Auch auf einem anderen Feld der Fernerkundung leistet die BGR wichtige methodische Arbeiten, wie EU-Kommissar Breton erfuhr. So setzt die BGR zur Rohstoffexploration z.B. Hyperspektraldrohnen ein. Aus den von den Drohnen aufgezeichneten Lichtreflexionen von Oberflächen können zentrale mineralogische Informationen abgeleitet werden.
Ein weiteres Forschungsgebiet der BGR lernte der EU-Kommissar bei einer kurzen Laborbegehung kennen. So hat die BGR eine vielversprechende Anwendung der „Laser-induzierten Breakdown Spektroskopie“ (LIBS) in einem Bohrkernscanner erforscht, mit deren Hilfe der Batterierohstoff Lithium und andere Elemente in nahezu unpräparierten Bohrkernen im Submillimeter-Bereich sehr gut detektiert werden können. EU-Kommissar Breton, der sich auch über die Aufgaben der Deutschen Rohstoffagentur (DERA) beim Rohstoffmonitoring informierte, zeigte sich zum Abschluss seines Besuchs sehr beeindruckt vom Leistungsspektrum der BGR.

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Fundort der untersuchten Torfreste. Weite Teile der heutigen Deutschen, Niederländischen und Dänischen Nordsee waren nach der letzten Eiszeit Festland mit üppigen Sümpfen, Flussauen, Seen und Wäldern (Küstenlinien nach Walker et al., 2020; Antiquity).

Studie: Nordsee war nach der Eiszeit Sumpf- und Seenlandschaft, 05.07.2022

Große Teile der Nordsee waren vor etwa 10.000 Jahren Festland mit üppigen Sümpfen, Flussauen, Seen und Wäldern. Das berichten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der BGR und des MARUM – Zentrum für Marine Umweltwissenschaften der Universität Bremen in ihrer Publikation „Biomarker insights into a methane-enriched Holocene peat-setting from “Doggerland” (Central North Sea)“. Der Beitrag wurde jetzt in der aktuellen Ausgabe der internationalen Fachzeitschrift The Holocene veröffentlicht.
Die Forscherinnen und Forscher zeigen an Hand von massenspektrometrischen Analysen und von Hopanoid-Biomarkern auf, dass die heutige Nordsee im Bereich des so genannten Doggerlands mit Wassertiefen von 30 bis 40 Metern kurz nach der letzten Eiszeit aus weitläufigen Sümpfen und Seen bestand. Die geowissenschaftlichen Daten hatten sie während einer Expedition mit dem Forschungsschiff Maria S. Merian 2021 in der Nordsee gesammelt. Ursprünglich ging es bei der Forschungsfahrt um Untersuchungen von Methanaustritten am Meeresgrund. Bei der Entnahme von Sedimentkernen fanden die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zufällig Torf in den Proben. Die Pflanzenreste wurden jetzt näher im Labor untersucht.
BGR-Geochemiker Dr. Martin Blumenberg, Erstautor der Studie: „Wir konnten zeigen, dass in den Sümpfen damals große Mengen an Methan von Bakterien umgesetzt wurden.“ Erste Anhaltspunkte für diese heute schwer vorstellbare Situation hatten Kolleginnen und Kollegen der BGR bereits in früheren Arbeiten, unter anderem im Forschungsobjekt Geopotenziale Deutsche Nordsee (GPDN) gewonnen. In der aktuellen Publikation ging es auch um die Fragestellung, ob Torfe der Grund für weitverbreitete Methanaustritte in der Nordsee sind. BGR-Experte Dr. Stefan Schlömer, Co-Autor der Studie: „Wir denken, dass Torfe hier eine Rolle spielen. Das zeigen unter anderem auch gasgeochemische Isotopendaten aus unseren Laboruntersuchungen.“
Die BGR ist seit Inkrafttreten des Geologiedatengesetz (GeolDG) im Juni 2020 für die Verwaltung und Kategorisierung von geologischen Daten aus dem Gebiet der Ausschließlichen Wirtschaftszone (AWZ) und des Festlandsockels in der deutschen Nord- und Ostsee zuständig. Zudem führt die BGR auch aktive geowissenschaftliche Forschung in diesem Bereich durch.

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Die Lössboden-Ausstellung wurde auch im Rahmen der „Langen Nacht der Wissenschaften“ gezeigt.

Ausstellung zum Lössboden macht in Halle (Saale) Station, 04.07.2022

Mit ihrer Wanderausstellung zum Lössboden macht die BGR zurzeit in Halle (Saale) und damit in einer der größten Lössregionen Deutschlands Station. Die Bodenschau ist bis zum 18. Juli 2022 in den Räumen des Instituts für Geowissenschaften und Geographie der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg zu sehen. Dort war die Präsentation am vergangenen Freitag auch Bestandteil der Veranstaltungsreihe „Lange Nacht der Wissenschaften“, an der sich in der Saale-Stadt 70 universitäre und außeruniversitäre Einrichtungen beteiligten.
Die Lössboden-Ausstellung bietet mit einer Vielzahl von Themenpostern umfassende Informationen zum „Boden des Jahres 2021“. Echte Bodenprofile in Form von Lackabzügen geben einen einzigartigen Einblick in die Welt des Lössbodens. Ganz eigene Perspektiven bietet ein Bodentunnel, der zu einem Erlebnis-Rundgang durch das Erdreich einlädt. Die Präsentation legt Aufbau und Struktur des Lössbodens und damit das Leben unter unseren Füßen quasi frei. Zudem erfahren Besucherinnen und Besucher, welche Tiere besonders gerne im Löss leben, warum Lössböden gute Grundwasserschützer sind und was sich hinter dem Begriff Lösskindel verbirgt. Auch die Geschichte vom Fund der Himmelsscheibe von Nebra unweit von Halle wird thematisiert.

Für alle, die nicht die Ausstellung in Halle besuchen können, besteht die Möglichkeit, einen virtuellen Rundgang durch die Bodenschau im Internet zu unternehmen:
https://kuula.co/share/collection/7kF1v?logo=1&info=0&logosize=40&fs=1&vr=1&zoom=1&thumbs=3&inst=de

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Mit Hilfe von hochempfindlichen Mikrobarometern wird der Infraschall gemessen

BGR-Fachkolloquium zum Thema „Infraschall und Windenergie“, 30.06.2022

Die BGR hat heute im Rahmen eines wissenschaftlichen Fachkolloquiums zum Thema „Infraschall und Windenergie“ die Ergebnisse ihrer aktuellen Untersuchung zum Einfluss von Windenergieanlagen (WEA) auf Infraschall-Messstationen vorgestellt. Diese dienen der Überwachung des Internationalen Kernwaffenteststoppvertrages (CTBT).
Die Untersuchungen der BGR hatten das Ziel, die bisherigen Messungen zum Störeinfluss von Windenergie auf die hochempfindlichen Infraschall-Stationen am Beispiel moderner WEA neu zu überprüfen, um den völkerrechtlichen Auftrag zur Überwachung des CTBT weiterhin sicher erfüllen zu können. Für diese Aufgabe unterhält die BGR als Teil des internationalen CTBT-Überwachungsnetzes neben einer Infraschall-Station in der Antarktis auch eine Anlage im Bayerischen Wald. Im Frühjahr 2021 hatte die BGR nach externen Hinweisen und auf Grundlage wissenschaftlicher Untersuchungen Dritter ihre bisherigen Messergebnisse zu den Auswirkungen des Infraschalls korrigiert. Bei der Berechnung des Schalldrucks war der BGR ein Fehler unterlaufen. Zwar hatte dieser keine unmittelbare Auswirkung auf die bisherige Abstandsempfehlung für die CTBT-Anlage im Bayerischen Wald. Dennoch nahm die BGR den Umrechnungsfehler zum Anlass, im Rahmen einer gemeinsamen Messkampagne mit der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB) aktuelle Untersuchungen an zwei Windparks in Niedersachsen bzw. Sachsen-Anhalt durchzuführen. Die Daten wurden unmittelbar nach Abschluss der Messungen öffentlich zugänglich gemacht.
Zum Fachkolloquium im Online-Format waren auch Expertinnen und Experten anderer wissenschaftlicher Fachrichtungen eingeladen, um unterschiedliche Kontexte der Infraschall-Thematik zu diskutieren. „Mit den aktuellen Daten und dem heutigen Veranstaltungsformat wollen wir einen transparenten und nachvollziehbaren Beitrag zu einer fundierten Debatte über das Thema Infraschall und Windenergie leisten“, betonte BGR-Präsident Prof. Dr. Ralph Watzel bei der Eröffnung der Veranstaltung. Der BGR-Präsident wies bei der Begrüßung noch einmal auf das Mandat seiner Institution hin: „Unser Auftrag heißt Sicherheit. Wir haben völkerrechtliche Aufgaben bei der Überwachung des internationalen Kernwaffenteststoppvertrages zu erfüllen. Darüber hinaus gehende Fragestellungen sind Aufgabe anderer Facheinrichtungen. Dafür haben wir keinen Auftrag. Das haben wir in der Vergangenheit auch stets betont.“
Die Ergebnisse der Untersuchungen zum Einfluss von WEA auf die Infraschall-Messstationen der BGR werden wissenschaftlich publiziert.

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Hinten (von links nach rechts, alle BGR): Lena Maria Lorenzen, Nicolas Jakob Wagener, Lukas Wimmer, Dr. Arne Hoffmann-Rothe, Dr.-Ing. Thomas Lege; vorne (von links nach rechts, alle GSB): Rintu Roy, Md Nazwanul Haque, Tahera Afrin, Khairul Islam.

Partnerfachkräfte aus Bangladesch für Fernerkundungs-Schulung in Hannover, 22.06.2022

Das TZ-Projekt „Geoinformationen für die Stadtplanung und Anpassung an den Klimawandel“ der BGR und des Geological Survey of Bangladesh (GSB) stärkt die Planungsbehörden in Bangladesch in der Nutzung von geowissenschaftlichen Informationen im Bereich der Stadtentwicklung. Derzeit sind vier Partnerfachkräfte des GSB im Rahmen einer Schulungsmaßnahme der Fernerkundung zu Gast in der BGR.

Während der Pandemie wurden in der Fernerkundung mit großem Erfolg cloudbasierte Online-Schulungen durchgeführt. Diese bilden die Basis für die aktuell laufende arbeitsbegleitende Schulung. Gemeinsam mit den BGR-Projektfachkräften analysieren die Partnerfachkräfte Bodenbewegungen urbaner Flächen mittels InSAR (Interferometric Synthetic Aperture Radar) sowie Veränderungen in der räumlichen Ausdehnung von Flussverläufen und urbanen Flächen mit multispektralen Satellitendaten.

Mit dem Ziel der Unterweisung eines größeren Kreises von Fachkräften in Bangladesch erlernen und erarbeiten die Partnerfachkräfte die eigenständige Planung und Durchführung von Schulungen. Die fernerkundlichen Ergebnisse bilden die Grundlage für eine Fortschreibung der Analysen in Bangladesch zur Integration dieser Geoinformationen in die Prozesse der urbanen Entwicklungsplanung.

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Projekt: Bangladesch - Geoinformationen für die Stadtplanung und Anpassung an den Klimawandel
Fernerkundung: Geoinformationen für die Stadtplanung und Anpassung an den Klimawandel (GPAC), Bangladesch

Die Abbildung zeigt den Festlandssockel mit der Ausschließlichen Wirtschaftszone (AWZ) der Nordsee, für dessen Gebiet geologische Daten der BGR anzuzeigen sind.

Geologiedatengesetz: BGR stellt weitere Bescheide zur Verfügung, 17.06.2022

Im Rahmen des Geologiedatengesetzes (GeolDG) ist die BGR für die Verwaltung und Kategorisierung von geologischen Daten aus dem Gebiet der Ausschließlichen Wirtschaftszone (AWZ) und des Festlandsockels in Nord- und Ostsee zuständig. Auch Unternehmen müssen ihre dort erhobenen Daten zur Verfügung stellen. Für weitere seismische Untersuchungen und Bohrungen hat die BGR die Kategorisierung bestehender Datensätze bereits abgeschlossen und die entsprechenden Bescheide erlassen. Die Bescheide können unter dem Link https://geologiedatengesetz.bgr.de/bescheide/ eingesehen und heruntergeladen werden. Die dazugehörigen Nachweisdaten hat die BGR in ihrem Geoviewer bereitgestellt. Die weiterführenden Fach- und Bewertungsdaten können bei der BGR unter der Adresse geologiedatengesetz@bgr.de angefordert werden.

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BGR-Mitarbeiter Marcus Fahle am Stand der BGR.

BGR beim 7. BTU-Transfertag , 15.06.2022

Gestern (14.06.) präsentierte sich die BGR mit einem Stand beim 7. Transfertag der Brandenburgischen Technischen Universität (BTU) Cottbus – Senftenberg in Cottbus. Die Besucherinnen und Besucher konnten sich über die Arbeiten des Forschungs- und Entwicklungszentrums Bergbaufolgen (FEZB) der BGR, das in Cottbus angesiedelt wird, informieren. Das FEZB stellte seine Projekte in den Bereichen Geotechnik, Umweltmonitoring, Grundwasser und Biogeochemie vor, die sich mit diversen Problemen von Bergbaufolgelandschaften beschäftigen und nachhaltige Lösungsansätze erarbeiten.
Die BTU Cottbus – Senftenberg veranstaltete den 7. BTU-Transfertag unter dem Leitsatz „Strukturwandel Lausitz – Ideen, Konzepte, Projekte, Finanzierung“. Es trafen sich Unternehmen und Institutionen, die Strukturwandelprojekte und -initiativen in der Lausitz umsetzen. Die Veranstaltung bot neben Möglichkeiten, sich über Kooperations- und Finanzierungsmöglichkeiten zu informieren auch die Chance zur Vernetzung und zum fachlichen Austausch.
Nach der Vorstellung des Lausitz Science Park durch Prof. Michael Hübner, Vizepräsident für Forschung und Transfer, wurden weitere BTU-Projekte im Strukturwandel präsentiert zu den Themen Energiewende und Dekarbonisierung, Gesundheit und Life Science, Globaler Wandel und Transformationsprozesse, Künstliche Intelligenz und Sensorik. Zum Abschluss der Veranstaltung wurden bei der Preisverleihung des innofab_Ideenwettbewerbs, die besten wissenschaftlichen Geschäftsideen mit regionalem Bezug prämiert.

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Messestand der BGR auf der Prospectors and Developers Association of Canada (PDAC) in Toronto.

BGR auf der PDAC 2022, 14.06.2022

Die BGR war auch in diesem Jahr auf einer der größten internationalen Bergbaumessen, der Prospectors and Developers Association of Canada (PDAC) in Toronto, die 2022 zum 90. Mal stattfand, vertreten. Die Deutsche Rohstoffagentur (DERA) in der BGR stellte den Besucherinnen und Besuchern die Themen einer sicheren und nachhaltigen Rohstoffversorgung vor.
Im Rahmen des deutschen Gemeinschaftsstandes richtete die DERA zusammen mit dem Kompetenzzentrum Rohstoffe & Bergbau der AHK Kanada den „German Day“ aus. Die Veranstaltung bot deutschen Unternehmen eine Plattform, um sich mit kanadischen Geschäftspartnern auszutauschen. Vor dem Hintergrund der Transformation unserer Wirtschaft standen technologische Innovationen im Bergbau, nachhaltige Rohstoffgewinnung und die Stärkung der Zusammenarbeit beider Länder zu Rohstoffthemen im Mittelpunkt.
Kanada ist seit vielen Jahren ein wichtiger Rohstofflieferant für Deutschland. Als rohstoffreiches Land mit stabilen politischen, rechtlichen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen bietet Kanada für deutsche Unternehmen, gerade auch im Hinblick auf potenziell kritische Rohstoffe, viele Möglichkeiten ihre Lieferquellen zu diversifizieren.

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Mit Hilfe von hochempfindlichen Mikrobarometern wird der Infraschall gemessen.

BGR-Fachkolloquium zum Thema „Infraschall und Windenergie“, 10.06.2022

Die BGR wird am 30.06.2022 im Online-Format ein wissenschaftliches Fachkolloquium zum Thema „Infraschall und Windenergie“  veranstalten. Die BGR wird dabei ihre Ergebnisse zu neueren Untersuchungen zum Einfluss von Windenergieanlagen (WEA) auf Infraschall-Messstationen zur Überwachung des Internationalen Kernwaffenteststoppvertrages (CTBT) vorstellen. Präsentiert  werden auch die Resultate parallel durchgeführter akustischer Untersuchungen, die von der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB) während der Infraschall-Messkampagne der BGR an zwei Windparks in Niedersachsen bzw. Sachsen-Anhalt gewonnen wurden.
Die Messungen der BGR hatten das Ziel, die bisherigen Untersuchungen zum Störeinfluss von Windenergie auf die hochempfindlichen Infraschall-Stationen des CTBT-Netzes am Beispiel moderner WEA neu zu überprüfen, um den völkerrechtlichen Auftrag zur Überwachung des CTBT weiterhin vollumfänglich erfüllen zu können. Die BGR stellt die aktuellen Messdaten der Öffentlichkeit zur Verfügung und publiziert die Ergebnisse ihrer Untersuchungen wissenschaftlich. 
Neben BGR und PTB werden beim Fachkolloquium auch weitere Expertinnen und Experten zum Thema „Infraschall und Windenergie“ vortragen und Ergebnisse eigener Studien vorstellen. Diese beschäftigen sich auch mit Auswirkungen von Infraschall auf den Menschen, die nicht Gegenstand der Untersuchungen von BGR und PTB waren.  Die öffentliche Veranstaltung, zu der Interessierte aus Öffentlichkeit, Medien und Wissenschaft sowie Entscheidungsträger herzlich eingeladen sind und sich über eine E-Mail an infrainfo@bgr.de formlos anmelden können, soll unterschiedliche Kontexte der Infraschall-Thematik beleuchten.

Veranstaltung: Fachkolloquium zum Thema „Infraschall und Windenergie“

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BGR-Projektleiterin Rebecca Bahls (Foto Mitte) mit Bundesminister Dr. Robert Habeck (links) beim Feldbesuch am Toten Meer in Jordanien.

Minister Dr. Habeck informierte sich über BGR-Projekt in Jordanien, 08.06.2022

Im Rahmen seiner Nahost- Reise besuchte der Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz, Dr. Robert Habeck, heute (8. Juni 2022) am Rande einer Konferenz zur Energiekooperation zwischen der MENA-Region und Europa in Jordanien das Tote Meer. Dort informierte sich der Minister auch über die aktuellen Bemühungen Jordaniens für eine bessere Nutzung der knappen Wasserressourcen des Landes. BGR-Projektleiterin Rebecca Bahls erläuterte Dr. Habeck die Arbeit der BGR, die Jordanien im Rahmen der Technischen Zusammenarbeit bei seinen Maßnahmen unterstützt. Eines der wesentlichen Ziele dieser Kooperation ist eine nachhaltige Nutzung der für Jordanien so wichtigen Grundwasserressourcen.
Die BGR engagiert sich seit vielen Jahren im Auftrag der Bundesregierung in Jordanien, das zu den wasserärmsten Ländern der Welt gehört. Im Fokus der BGR-Beratung stehen die Themen  Grundwassermanagement und -schutz. Hierbei arbeitet die BGR  mit dem jordanischen Wasserministerium und der jordanischen Wasserbehörde eng zusammen. Das aktuelle BGR-Projekt „Bewirtschaftung der Grundwasserressourcen in Jordanien“ konzentriert sich insbesondere auf die Handlungsfelder Brunnenfeldmanagement, Kostenoptimierung bei der Grundwassernutzung, Qualitätsmonitoring und Öffentlichkeitsarbeit.

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3D-Abbildung des Meeresbodens im deutschen Manganknollen-Lizenzgebiet im Pazifik. Das dargestellte Gebiet erstreckt sich auf 250 km (Nord-Süd-Richtung) bzw. 350 km (Ost-West). Die Wassertiefen liegen zwischen 2000 m  und 4500 m.

Weltozeantag: BGR berichtet über aktuelle Forschung, 07.06.2022

Im Rahmen der von  den Vereinten Nationen ausgerufenen Ozeandekade für Nachhaltige Entwicklung und als Beitrag zum diesjährigen „Weltozeantag“ stellt die Internationale Meeresbodenbehörde ISA morgen (08.06.2022) in einer Online-Veranstaltung ihre bisherigen Arbeiten zur Kartierung des Meeresbodens in den internationalen Weltmeeren vor. Auch die BGR ist an der Veranstaltung unter dem Motto „ISA celebrates World Oceans Day“ beteiligt. Die BGR leistet gemeinsam mit anderen Lizenznehmern der ISA bei ihren Untersuchungen zur marinen Rohstofferkundung wichtige Beiträge zur Meeresbodenkartierung. So hält die BGR im Auftrag der Bundesregierung gleich zwei von der ISA vergebene Lizenzgebiete. Im Pazifischen Ozean untersucht die BGR Vorkommen von Manganknollen. Im Indischen Ozean richtet sich die Forschung auf polymetallische Sulfidvorkommen.

Die Kartierungsarbeiten der ISA und ihrer Lizenznehmer sind eng mit dem Projekt „Seabed2030“ verbunden, das bis zum Jahr 2030 eine vollständige Kartierung des globalen Meeresbodens (360 Millionen Quadratkilometer) zum Ziel hat. Bislang sind im Rahmen des Projekts erst rund 20 Prozent des Meeresbodens erfasst worden. Als Beitrag dazu hat die BGR der Internationalen Hydrographischen Organisation bereits vollständige hochauflösende Karten seiner beiden Lizenzgebiete für die Erkundung von Manganknollen (75.000 Quadratkilometer) und Massivsulfiden (10.000 Quadratkilometer) überreicht. In der morgigen Online-Veranstaltung der ISA wird die BGR ihre bisherigen Beiträge zur Kartierung weit abgelegener Tiefseeregionen gemeinsam mit den Arbeiten anderer Lizenznehmer vorstellen.

Einen wichtigen Beitrag zur Erkundung der internationalen Ozeane leistete auch der weltweit erste Test eines Manganknollen-Kollektors, der im Frühjahr 2021 vom belgischen Lizenznehmer Global Sea Mineral Resources (GSR) in fast fünf Kilometern Wassertiefe im Ostpazifik erfolgreich durchgeführt wurde. Die BGR hat in enger Kooperation mit europäischen Forschungseinrichtungen im Rahmen des Projekts „MiningImpact“ ein unabhängiges und transparentes wissenschaftliches Monitoring der Umweltauswirkungen dieses Tests durchgeführt. Die ersten Informationen und Erkenntnisse dieser einzigartigen Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Industrie werden im Rahmen der morgen stattfindenden ISA-Veranstaltung online mit allen Interessierten geteilt. Ziel von BGR, MiningImpact und GSR ist es, fundierte wissenschaftliche Daten für ein umweltschonendes Management der Meeresbodenressourcen zur Verfügung zu stellen. Konkret soll die ISA bei der Erarbeitung von Umweltstandards für einen möglichen zukünftigen Tiefseebergbau unterstützt werden.

Anmeldung und weitere Informationen zur ISA-Veranstaltung finden Sie hier.

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BGR-Vizepräsident Dr. Volker Steinbach bei seinem Vortrag auf dem BMWK-Messestand.

BGR auf der Hannover Messe 2022, 30.05.2022

Die BGR ist bei der Hannover Messe 2022 auf dem Stand des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klima (BMWK) vertreten. Auf dem Stand C34 in Halle 2 beleuchtet die BGR Themen einer sicheren und nachhaltigen Rohstoffversorgung. So erörterte BGR-Vizepräsident Dr. Volker Steinbach heute in einem Vortrag aktuelle Herausforderungen bei der Rohstoffsicherung, die sich aus der Transformation der Wirtschaft ergeben.
Die Deutsche Rohstoffagentur (DERA) in der BGR stellt den Besucherinnen und Besuchern des Standes ihr Rohstoffinformationssystem ROSYS vor. Die Webanwendung macht der Öffentlichkeit umfangreiche Daten zu mineralischen Rohstoffen und Energierohstoffen zugänglich. So sind globale Produktionsdaten zu rund 80 Rohstoffen, Daten zur Rohstoffnachfrage, zum deutschen Rohstoffhandel und zu Rohstoffpreisen in das System eingepflegt, um die Entwicklungen auf den unterschiedlichen Rohstoffmärkten darzustellen. Die angebotenen langen Zeitreihen zur Beobachtung der Veränderungen auf den Rohstoffmärkten sind weltweit einzigartig. ROSYS wird durch Behörden, wissenschaftliche Institutionen und Wirtschaftsverbände aus dem In- und Ausland unterstützt. Neben den bestehenden Kernfunktionen wurden erstmals auch makroökonomische Daten der Weltbank integriert.
Am Nachmittag des ersten Messetages informierte sich auch Hannovers Wirtschafts- und Umweltdezernentin Anja Ritschel über die Beratungsaufgaben der BGR.

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Die BGR-Präsentation mit der präparierten Sandwanne, in der eine schwach radioaktive Quelle verborgen war.

BGR zu Gast bei der „Nacht der Forschung“ in der IAEA, 23.05.2022

Gäste der „Langen Nacht der Forschung“ in Wien konnten in den Räumen der Internationalen Atomenergie-Organisation, IAEA, auch Know-how der BGR erleben. BGR-Wissenschaftler Benedikt Preugschat, Geotechnologe im Forschungs- und Entwicklungszentrum Bergbaufolgen (FEZB), stellte gemeinsam mit Kollegen von der IAEA ein Gammastrahlendetektor vor, mit dem Quellen ionisierender Strahlung in der Umwelt entdeckt werden können. Dazu hatten sie eine mit Sand gefüllte Wanne präpariert, in der eine schwach radioaktive Quelle verborgen war. Besucherinnen und Besucher konnten diese mit Hilfe eines Detektors selbst aufspüren und sich so einen Eindruck über die Möglichkeiten modernster Messtechnik verschaffen.
Die vorgestellte Technik wird von der BGR gemeinsam mit Partnerinstitutionen in einem Gammaspektrometrie-Projekt entwickelt. Ziel des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Projekts ist es, ein Drohnen-gestütztes Verfahren für den Praxiseinsatz vorzubereiten, um radioaktive Kontaminationen im ehemaligen Uranbergbau aufspüren und kartieren zu können. Das Verfahren, das sich auch für weitere Nachsorge- und Langzeitaufgaben eignet, soll auch vom FEZB bei künftigen Untersuchungen zu Bergbaufolgen als Methode eingesetzt werden.

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BGR-Projektleiterin Rebecca Bahls erläuterte Exkursionsteilnehmern die historische und aktuelle Situation jordanischer Grundwasserquellen.

BMZ-Delegation  besuchte BGR-Projekt in Jordanien, 23.05.2022

Im Anschluss an die deutsch-jordanischen Regierungskonsultationen in Amman besuchte eine Delegation des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) Standorte des BGR-Grundwasserprojekts in Jordanien. An der Exkursion nahmen auch Vertreterinnen und Vertreter deutscher Durchführungsorganisation in der Entwicklungszusammenarbeit sowie die jordanischen Partnerinstitutionen teil. BGR-Projektleiterin Rebecca Bahls erläuterte an den Standorten Azraq, Tanour und Pella die Problemlagen der jordanischen Grundwassernutzung und berichtete über Strategien für ein besseres Grundwassermanagement, die gemeinsam von der BGR und dem jordanischen Wasserministerium (MWI) entwickelt wurden. Grundwasser ist im wasserarmen Jordanien die wichtigste Ressource für die Trinkwasserversorgung.
Die BGR engagiert sich seit vielen Jahren im Auftrag des BMZ in Jordanien im Bereich Grundwassermanagement und -schutz. Hierbei arbeitet die BGR sowohl mit dem MWI als auch mit der jordanischen Wasserbehörde (WAJ) eng zusammen. Das aktuelle Projekt „Bewirtschaftung der Grundwasserressourcen in Jordanien“ konzentriert sich dabei insbesondere auf die Handlungsfelder Brunnenfeldmanagement, Kostenoptimierung bei der Grundwassernutzung, Qualitätsmonitoring und Öffentlichkeitsarbeit.

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Die EGMS-Webansicht zeigt mit Hilfe farbiger Markierungen Bodenbewegungen an.

Europäischer Bodenbewegungsdienst gestartet, 23.05.2022

Jetzt gibt es auch auf europäischer Ebene einen Bodenbewegungsdienst, der auf Basis von Satellitendaten Hinweise auf mögliche Geogefahren mit Hilfe digitaler Karten millimetergenau online im Internet darstellt. Maßgeblich initiiert wurde der Europäische Bodenbewegungsdienst (European Ground Motion Service, EGMS) von der BGR, die bereits seit November 2019 den BodenBewegungsdienst Deutschland (BBD) betreibt. Wie der BBD zeigt auch der EGMS in seiner Webansicht Hebungen und Senkungen der Erdoberfläche an Hand farbiger Markierungspunkte an. Die Bewegungen des Untergrundes können sowohl das Resultat natürlicher geologischer Prozesse, wie z.B. Hangrutsche oder vulkanische Aktivität, als auch das Ergebnis menschlicher Eingriffe infolge von Bergbau oder Grundwassermanagement sein. Der EGMS wird von der European Environment Agency (EEA) betrieben und ist Teil des Copernicus Landüberwachungsdienstes. Der EGMS stellt auf Basis der Radardaten der Sentinel-1-Erdbeobachtungssatelliten des Copernicus-Programms über Ländergrenzen hinweg Informationen zu Bodenbewegungen für alle an der Copernicus-Mission beteiligten Staaten, darunter Deutschland, bereit. Der Bodenbewegungsdienst ist nicht nur ein hilfreicher Service, mit dem sich Geogefahren europaweit auf einen Blick schnell erfassen lassen. Er leistet auf europäischer Ebene auf Grundlage gemeinsamer Untersuchungen auch einen Beitrag zu einem besseren Verständnis der Ursachen.

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BGR-Präsident Prof. Dr. Ralph Watzel informierte beim Forum Endlagersuche über aktuelle Aufgaben der BGR im Zusammenhang mit dem Standortauswahlverfahren.

Forum Endlagersuche: BGR-Präsident informiert über methodische Arbeiten , 20.05.2022

Bei der ersten Veranstaltung der Reihe Forum Endlagersuche diskutierten 370 Teilnehmerinnen und Teilnehmer über den aktuellen Stand des Standortauswahlverfahrens. Vertreten waren am Verfahren beteiligte Institutionen, Forschungseinrichtungen, das Nationale Begleitgremium, kommunale Gebietskörperschaften, interessierte Bürgerinnen und Bürger sowie die BGR, die mit ihrer Expertise die Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) im Auswahlverfahren für einen Endlagerstandort für wärmeentwickelnde hochradioaktive Abfälle unterstützt. BGR-Präsident Prof. Dr. Ralph Watzel informierte dabei über die Aufgaben der BGR, die neben ihrer Endlagerforschung auch geowissenschaftliche Fragestellungen des Standortauswahlverfahrens in Zusammenarbeit mit der BGE bearbeitet. Hierbei befasst sich die BGR auch mit methodischen Ansätzen zur weiteren Einengung der bisher von der BGE ausgewiesenen Teilgebiete. Der BGR-Präsident erläuterte in seinem Vortrag die sich daraus ergebenen Anforderungen für Wirtsgesteine. In Deutschland kommen Steinsalz, Tongestein und Kristallingestein als Wirtsgesteine für eine Einlagerung der radioaktiven Abfälle in tiefe geologische Formationen in Betracht.
Die BGE hat bisher 90 Teilgebiete für eine mögliche Einlagerung ausgewiesen. Aufgabe der Bundesgesellschaft ist es jetzt, aus diesen Gebieten, die zurzeit noch 54 % der Fläche Deutschlands ausmachen, die künftigen Standortregionen für die übertägige Erkundung zu ermitteln. Dies geschieht u.a. mit Hilfe sogenannter repräsentativer vorläufiger Sicherheitsuntersuchungen (rvSU), in deren Folge Anzahl und Fläche der bisherigen Teilgebiete weiter reduziert werden. Das hierfür entwickelte methodische Vorgehen der BGE stand auch im Fokus der Gespräche bei der ersten Veranstaltung der Reihe Forum Endlagersuche. Im Plenum wurden u.a. auch Möglichkeiten einer Verbesserung der entwickelten Methodik diskutiert.
Das Forum Endlagersuche, das bei seiner Premiere als Hybrid-Veranstaltung mit Teilnehmerinnen und Teilnehmer vor Ort in Mainz sowie online per Videokonferenz stattfand, soll künftig ein bis zwei Mal pro Jahr tagen und über Arbeitsfortschritte im Standortauswahlverfahren beraten. Das Veranstaltungsformat wird durch das Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung (BASE) als Träger der Öffentlichkeitsbeteiligung methodisch und organisatorisch unterstützt.

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Die Kurzstudie ist unter dem Titel „Der globale Nickelmetallmarkt – zwischen Legierungselement und Batterierohstoff“ in der BGR-Reihe „Commodity TopNews“ erschienen. erschienen ist.

Lieferrisiken bei Nickel erfordern stärkere Diversifizierung beim Einkauf, 19.05.2022

Nickel gehört aktuell zu den Schlüsselrohstoffen bei der Umsetzung der Energie- und Verkehrswende. Allerdings ist Deutschland – weltweit viertgrößter Nickelverbraucher und drittgrößter Importeur von Nickelmetall – bei diesem Rohstoff in punkto Versorgung stark von Importen aus Russland abhängig, wie eine neue Kurzstudie der BGR zum globalen Nickelmetallmarkt aufzeigt. Fast die Hälfte seiner Einfuhren bezog Deutschland von Standorten des Unternehmens PJSC MMC Norilsk Nickel aus Russland sowie aus Finnland. Die Nachfrage nach Nickel wird zukünftig weiter deutlich steigen, vor allem für den Einsatz in Batterien, wobei der Bedarf statt über Nickelmetall zunehmend durch Zwischenprodukte der Nickelmetallurgie gedeckt wird.

Die Versorgungssituation droht sich dabei zu verschärfen, da das weltweite Nickelmetallangebot zuletzt rückläufig war. Dies würde auch die Produktion von nichtrostenden Stählen betreffen. Eine weitere wichtige Anwendung für das Metall sind Nickellegierungen. Das Recycling als Alternative zur Versorgung mit Primärrohstoffen hat bei Nickelmetall gegenwärtig keinen nennenswerten Anteil, da der weit überwiegende Teil des Sekundärangebots an Nickel direkt in die Edelstahlproduktion geht. Die Störung von Lieferketten im Zuge der Corona-Pandemie sowie drohende Sanktionen auf russische Metallexporte aufgrund des Krieges in der Ukraine zeigen nachdrücklich, wie wichtig ein möglichst hoher Grad der Diversifizierung des Rohstoffbezugs ist, lautet das Fazit der Kurzstudie.

Pressemitteilung

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Die „Echt-triaxiale“ Prüfmaschine für felsmechanische Laboruntersuchungen im BGR-Dienstbereich Grubenhagen.

Spezial-Prüfmaschine für felsmechanische Untersuchungen, 19.05.2022

Die BGR verfügt jetzt über eine hochmoderne „Echt-triaxiale“ Prüfmaschine für felsmechanische Laboruntersuchungen. Das Spezialgerät, das eines der wenigen großen Prüfmaschinen in Deutschland ist, wird von der BGR in der Endlagerforschung für Untersuchungen zu Gesteinseigenschaften eingesetzt. Im Unterschied zu üblichen Prüfgeräten (uniaxial, triaxial etc.) kann mit dieser Maschine die ganze Vielfalt natürlich auftretender Spannungszustände im Gestein simuliert werden, um z.B. die Festigkeit eines Wirtsgesteins zur Einlagerung von radioaktiven Abfällen im tiefen Untergrund zu untersuchen. Das Raum füllende Gerät ist von der BGR mit neuester Technologie ausgestattet worden. Die modernisierte Prüfmaschine wurde jetzt im Gesteinsmechanischen Labor im BGR-Dienstbereich Grubenhagen bei Einbeck (Niedersachsen) Vertreterinnen und Vertretern deutscher Forschungseinrichtungen und Universitäten im Rahmen eines Fachworkshops präsentiert.

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FEZB-Geologe Dr. Silvio Janetz informierte Bürgerinnen und Bürgern über die Arbeit des FEZB.

FEZB beteiligte sich am „Wissenschaftsjahr 2022“, 16.05.2022

Das Forschungs- und Entwicklungszentrum Bergbaufolgen (FEZB) der BGR war Teilnehmer einer „Geowissenschaftlichen Landpartie“, die im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Wissenschaftsjahr 2022 – Nachgefragt!“ in Bad Liebenwerda (Brandenburg) stattfand. FEZB-Geologe Dr. Silvio Janetz berichtete Bürgerinnen und Bürgern über seine Forschungsarbeit in der neuen BGR-Einrichtung, die Lösungen zur Sanierung und nachhaltigen Gestaltung ehemaliger Braunkohletagebaue erarbeiten und künftig ihren Sitz in Cottbus haben wird. So beschäftigt sich Janetz mit der Frage, wie sich der Braunkohleausstieg auf die Grundwasser-Situation in der betroffenen Region auswirkt. Ein spannendes Thema mit großem Diskussionsbedarf, wie die zahlreichen Fragen der Zuhörerinnen und Zuhörer im Anschluss an seinen Vortrag zeigten.
Die Veranstaltungsreihe „Wissenschaftsjahr“ ist eine Initiative des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) gemeinsam mit Wissenschaft im Dialog (WiD) und unterstützt seit 22 Jahren im Rahmen der Wissenschaftskommunikation den Austausch zwischen Forschung und Gesellschaft. Das „Wissenschaftsjahr 2022 – Nachgefragt!“ findet bis September 2022 in verschiedenen ländlichen Regionen in insgesamt 6 Bundesländern statt und lädt alle Bürgerinnen und Bürger dazu ein, ihre ganz persönlichen Fragen an die Wissenschaft zu stellen. Die “Geowissenschaftliche Landpartie”, wurde als Förderprojekt von der Humboldt-Universität zu Berlin und der Freien Universität Berlin veranstaltet.

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In ihrer Kurzstudie beleuchtet die DERA das Recyclingpotenzial von Lithium-Ionen-Batterien.

Kurzstudie zum Recyclingpotenzial von Li-Ion-Batterien, 16.05.2022

Das zukünftige Recyclingpotenzial von Lithium-Ionen-Batterien (Li-Ion-Batterien) rückt im Zuge des Hochlaufs der E-Mobilität und des damit verbunden hohen Bedarfs an Batterierohstoffen für diese Technologie immer stärker in den Fokus. In einer Kurzstudie, die in der Reihe „CommodityTopNews“ der BGR erschienen ist, beleuchtet die Deutsche Rohstoffagentur (DERA) die verschiedenen Typen von Lithium-Ionen-Batterien, ihre Marktentwicklung, derzeitige Kapazitäten sowie Recyclingprozesse in Deutschland und Europa. Der Beitrag gibt einen Einblick in Berechnungen, die eine vorläufige Abschätzung des zu erwartenden Altbatterieaufkommens und des mittelfristigen Beitrags aus dem Batterierecycling aufzeigen. Ein zentrales Ergebnis: Bereits im Jahr 2030 könnte die Kapazität der Recyclinganlagen für Lithium-Ionen-Batterien in Europa um das Fünffache auf mindestens 250.000 Tonnen pro Jahr ansteigen.
Die Daten der Kurzstudie wurden im Rahmen des Projekts BatMix generiert, das derzeit von der DERA zusammen mit dem Helmholtz-Institut Freiberg für Ressourcentechnologie (HIF) und dem US-amerikanischen geologischen Dienst USGS als Teil des Kompetenzcluster Recycling & Grüne Batterie (greenBatt) durchgeführt wird. Ziel des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Projekts ist es, Aussagen zur quantitativen Bewertung des zukünftigen Rohstoffmixes für die Batterieproduktion zu treffen.

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Die Tonga-Eruption aus Sicht des geostationären Satelliten GOES-17 der NOAA. Deutlich sind die Folgen des Vulkanausbruchs anhand der Aschewolke in der Atmosphäre zu erkennen.

Studie: Druckwelle des Vulkanausbruchs von Tonga umrundete die Erde mehrmals, 13.05.2022

Der Ausbruch des Vulkans Hunga Tonga-Hunga Ha’apai am 15. Januar 2022 im Südpazifik war in vielerlei Hinsicht ein Jahrhundertereignis. Die Eruption gehört nicht nur zu den heftigsten Vulkanausbrüchen der letzten 2.000 Jahre. Nie zuvor konnte ein solches Ereignis auch weltweit so genau untersucht werden. Der Ausbruch des Vulkans im Inselstaat Tonga erzeugte atmosphärische Wellen, die rund um den Globus von unzähligen Messstationen und Beobachtungstechnologien aufgezeichnet wurden. Welche Kräfte die Eruption entfachte, hat jetzt eine internationale Studie untersucht, an der auch die BGR beteiligt war. Die unter dem Titel „Atmospheric waves and global seismoacoustic observations of the January 2022 Hunga eruption, Tongaim Fachmagazin Scienceveröffentlichte Arbeit basiert auf den Daten von tausenden von Messsystemen weltweit, die die Eruption und ihre Auswirkungen registrierten. Auch das 53 Stationen umfassende Infraschall-Netzwerk zur Überwachung des internationalen Kernwaffenteststoppvertrages (CTBT) lieferte Messergebnisse, darunter auch die beiden Stationen der BGR in der Antarktis und im Bayerischen Wald. Daten steuerten ebenso die seismologischen Anlagen der BGR bei.
Die Forscherinnen und Forscher aus 17 Ländern, unter ihnen auch drei Infraschall-Experten der BGR, fanden heraus, dass die dominanteste atmosphärische Welle, die von der Tonga-Eruption angeregt wurde, eine sogenannte Lamb-Welle war – ein Phänomen, das nur bei extrem starken, explosiven Ereignissen zu beobachten ist. Die Druckwelle breitete sich mit einer Geschwindigkeit von rund 1.100 km/h aus und umrundete die Erde mindestens viermal innerhalb von sechs Tagen. Beim Vergleich mit historischen Aufzeichnungen stellten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler fest, dass die Amplitude der Druckwelle die Größenordnung des Krakatau-Ausbruchs zwischen den indonesischen Inseln Sumatra und Java von 1883 erreichte. Ihre Wirkung ist damit zehnmal größer als die des Ausbruchs des Mount St. Helens (USA) 1980. Eine weitere Erkenntnis der Studie: Durch die Wechselwirkung mit der Meeresoberfläche regte die Lamb-Welle bei der Eruption des Hunga Tonga-Hunga Ha’apai weltweit Meteo-Tsunamis an, die der im Pazifik ausgelösten Tsunamiwelle vorauseilten.

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Pressemitteilung

Geothermiebohrung in Hamburg-Wilhelmsburg (Reallabor IW3)

Tagung: Wie marktfähig ist „Tiefe Geothermie“ in Norddeutschland?, 12.05.2022

Die Erdwärmegewinnung aus tiefen geologischen Schichten stand im Blickpunkt der 13. Norddeutschen Geothermietagung. Unter dem Motto „Tiefengeothermie in Norddeutschland an der Schwelle vom Potenzial zur Realisierung“ diskutierten bei der Online-Konferenz knapp 200 Expertinnen und Experten aus Politik, Industrie, Forschung und Behörden über aktuelle Potenzialstudien, neue Projekte und innovative Entwicklungen. Bei der Tagung ging es um die zentrale Frage, wie sich die „Tiefe Geothermie“ in Norddeutschland zu einer marktfähigen Energieform entwickeln lässt und welchen Beitrag sie damit zur Wärmewende leisten kann. In Vorträgen und Diskussionen wurden geologische und technische Möglichkeiten, wirtschaftliche Aspekte sowie praktische Beispiele erörtert.
Veranstalter der Konferenz waren die BGR, das Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG), das Leibniz-Institut für Angewandte Geophysik (LIAG) und die Wirtschaftsentwicklungsgesellschaft von Stadt und Region Hannover, hannoverimpuls. Die Konferenz fand in Kooperation mit der Deutschen Wissenschaftlichen Gesellschaft für nachhaltige Energieträger, Mobilität und Kohlenstoffkreisläufe e.V. (DGMK) statt.

Norddeutsche Geothermietagung

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Die DERA war mit ihrer Präsentation Teil des deutschen Gemeinschaftsstandes auf der Bergbaumesse in Kapstadt.

Bergbaumesse in Kapstadt: DERA veranstaltet „German Day“, 12.05.2022

Die Deutsche Rohstoffagentur (DERA) in der BGR präsentierte sich bei der größten Bergbaumesse Afrikas, der „Investing in African Mining INDABA“ in Kapstadt (Südafrika). Gemeinsam mit dem Kompetenzzentrum für Rohstoffe und Bergbau der Auslandshandelskammer (AHK) Südliches Afrika und zwölf deutschen Unternehmen war die DERA Teil des deutschen Gemeinschaftsstandes. In diesem Rahmen richtete die DERA zusammen mit dem Kompetenzzentrum Rohstoffe & Bergbau der AHK den „German Day“ aus. Die Veranstaltung bot deutschen Unternehmen eine Plattform, um sich mit afrikanischen Geschäftspartnern auszutauschen. Im Mittelpunkt des „German Day“, der vom Leiter der deutschen Delegation, Dr. Nils Plenge aus dem Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz, sowie von Annelize Van der Merwe vom südafrikanischen „Department of Trade, Industry & Competition“ eröffnet wurde, standen Fragen zu Umwelt-, Sozial- und Governance-Aspekten sowie technologischen Innovationen im Bergbau. Moderiert wurde die Veranstaltung, an der mehr als 100 Gäste teilnahmen, von BGR-Vizepräsident Dr. Volker Steinbach. „Afrika ist ein Kontinent mit sehr großem Rohstoffpotenzial und mit Blick auf die Zukunft sowohl für die Rohstoffversorgung Deutschlands als auch für Exporte deutscher Bergbau- und Umwelttechnologien interessant“, erklärte Steinbach.

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Die neue Studie betrachtet Strategien zur Absicherung der Rohstoffversorgung von Firmen.

Studie für Firmen zur besseren Absicherung ihrer Rohstoffversorgung, 11.05.2022

Eine neue Studie im Auftrag der Deutschen Rohstoffagentur (DERA) in der BGR hat Instrumente und Strategien ausländischer Unternehmen zur Absicherung ihrer Rohstoffversorgung analysiert und gibt Empfehlungen, wie sich auch deutsche Firmen zukünftig bei der Versorgung mit Rohstoffen besser aufstellen können. Die englischsprachige Studie, die im Auftrag der DERA von der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Pricewaterhouse Coopers GmbH erstellt wurde, wird am Donnerstag (12. Mai 2022) im Rahmen einer Online-Veranstaltung vorgestellt.
Bei der Studie wurden Unternehmen in sieben Ländern betrachtet, die ähnlich wie in Deutschland in einem marktwirtschaftlich orientierten Umfeld agieren. Aus einer Vielzahl von identifizierten Einzelmaßnahmen wurden elf Sicherungsstrategien herausgefiltert und anhand ihrer Anwendung analysiert. Aus den Ergebnissen leitet die Studie entsprechende Handlungsempfehlungen für deutsche Unternehmen ab.
Die sichere Versorgung mit mineralischen Rohstoffen stellt deutsche Unternehmen vor große Herausforderungen. Der globale Wettbewerb um Rohstoffe für Schlüssel- und Zukunftstechnologien nimmt stark zu und damit die Sorge um zuverlässige Lieferketten. Sichtbarstes Zeichen dieser Unsicherheit ist die Zunahme der Preisvolatilität vieler Rohstoffe – auch als Folge der Covid-19-Pandemie und des Krieges in der Ukraine.

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Der BGR-Hubschrauber startet mit der Sonde auf dem Flugplatz in Rotenburg/Wümme zu einem Messflug.

Moor-Erkundung: Messflüge bei Gnarrenburg beendet, 06.05.2022

Die BGR hat ihre geophysikalischen Messflüge zur Erkundung der Moorgebiete bei Gnarrenburg in Niedersachsen beendet. Die Untersuchungen im Rahmen des BGR-Forschungsprojekts D-AERO-Moore hatten das Ziel, die Entwicklung von regional einsetzbaren Methoden zu unterstützen, um Ausdehnung und Mächtigkeit von Mooren noch schneller und präziser erfassen zu können. Moorböden erfüllen natürliche Bodenfunktionen als Lebensraum und dienen als Speicher für Wasser und Treibhausgase.
Das Untersuchungsgebiet erstreckte sich auf Moorflächen zwischen Bremervörde und Worpswede. Der Start zu den Messflügen mit dem BGR-Hubschrauber erfolgte jeweils vom Flugplatz Rotenburg/Wümme aus. Der Hubschrauber flog bei den Messarbeiten in einer Höhe von etwa 100 Metern. Für die Untersuchungen hatte der BGR-Hubschrauber ein Gammastrahlen-Spektrometer an Bord, mit dem die natürliche Gammastrahlung des Erdbodens gemessen wurde. Zudem wurde eine Flugsonde eingesetzt, die vom Hubschrauber an einem Seil über das Messgebiet geschleppt wurde. Mit der Sonde können die elektrischen und magnetischen Eigenschaften des Bodens erfasst werden.
Neben der Aerogeophysik werden für die Untersuchungen auch Verfahren der Fernerkundung, Bodenkunde und Bodengeophysik eingesetzt. Dazu werden in ausgewählten Teilgebieten auch Untersuchungen direkt am Boden vorgenommen, um gezielt weitere Informationen über Geländehöhe, Torfbasis, Porosität und Wassergehalt zu gewinnen. Diese Arbeiten werden in Kürze beginnen.

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Bundesminister Dr. Robert Habeck und BGR-Präsident Prof. Dr. Ralph Watzel

Bundesminister Dr. Habeck besuchte die BGR in Hannover, 05.05.2022

Der Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK), Dr. Robert Habeck, hat heute die BGR in Hannover besucht. BGR-Präsident Prof. Dr. Ralph Watzel informierte den Minister über aktuelle Aufgaben und Projekte der BGR, die als eine von sechs Bundesbehörden zum Geschäftsbereich des Ministeriums gehört. Im Mittelpunkt der Unterredung mit dem Minister standen vor allem Fragen zur Rohstoffversorgung Deutschlands. Die BGR berät die Bundesregierung und die deutsche Wirtschaft in allen rohstoffwirtschaftlichen Fragen. Im Auftrag des Bundes unterstützt die Deutsche Rohstoffagentur (DERA) in der BGR deutsche Unternehmen mit Informationen zu Angebots-, Nachfrage-, und Preistrends auf den Rohstoffmärkten sowie mit Recherchen zu neuen Rohstoffpotenzialen.
In seiner anschließenden Ansprache an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der BGR hob der Minister die Bedeutung der wissenschaftlichen Expertise der BGR hervor. Das Wissen der BGR sei für die Beratung von Politik, Wirtschaft und Gesellschaft von hohem Wert. Neben dem Thema Rohstoffversorgung erörterte der Minister im Gespräch mit den Beschäftigten weitere zentrale BGR-Arbeitsfelder, darunter Fragestellungen zur Endlagerforschung, zu Nutzungspotenzialen des geologischen Untergrundes oder die Möglichkeiten der Fernerkundung auf Grundlage von Satellitendaten. Zum Abschluss des Besuchs überreichte der BGR-Präsident dem Minister als Geschenk ein Kristall-Handstück aus Lithiumglimmer.  

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FZ:GEO-Sprecherin Prof. Dr. Monika Sester und BGR-Präsident Prof. Dr. Ralph Watzel nahmen am Forschungskolloquium teil.

Erstes gemeinsames Forschungs-Kolloquium mit LUH und LIAG, 03.05.2022

Die BGR hat heute erstmals mit der Leibniz Universität Hannover (LUH) und dem Leibniz-Institut für Angewandte Geophysik (LIAG) ein gemeinsames Forschungskolloquium durchgeführt. Bei der Veranstaltung im Leibnizhaus der hannoverschen Hochschulen präsentierten Doktorandinnen und Doktoranden sowie Masteranden ihre Dissertationen und Masterarbeiten. Im Austausch mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der drei Einrichtungen wurden die Qualifikationsarbeiten anschließend diskutiert.
Die BGR verbindet eine langjährige Zusammenarbeit mit dem interdisziplinären Leibniz Forschungszentrum Geo der LUH (FZ:GEO). Dort wird im Verbund mit weiteren Institutionen auf Grundlage von Methoden der Natur- und Ingenieurwissenschaften sowie der Informatik an Lösungen für geo- und umweltwissenschaftliche Fragestellungen gearbeitet. Die Kooperation zwischen BGR und FZ:GEO erstreckt sich auf fast alle von der BGR bearbeiteten Themenfelder und soll in Zukunft weiter ausgebaut  werden. Ein erster Schritt dazu war das erste gemeinsame Forschungskolloquium, das künftig jährlich stattfinden soll.

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Die Karte zeigt, in welchen Ländern China 2019 Kupferbergwerksproduktion betrieb.

DERA-Bericht zu Chinas Investitionen in den ausländischen Kupferbergbau, 28.04.2022

Die Deutsche Rohstoffagentur (DERA) in der BGR hat einen Bericht über Chinas Auslandsinvestitionen in den Kupferbergbau veröffentlicht. Als bedeutendster Produzent und Verbraucher mineralischer Rohstoffe übt China seit Jahren einen signifikanten Einfluss auf die globalen Rohstoffmärkte aus. Um den enormen Kupferbedarf des Landes decken zu können und gleichzeitig die Importabhängigkeit zu verringern, investiert China seit langem in Bergbauprojekte im Ausland. Dabei stehen häufig Staaten in Afrika und Lateinamerika im Fokus, die ein hohes Länderrisiko in Bezug auf die Regierungsführung haben. Trotz erheblicher Anstrengungen haben chinesische Unternehmen allerdings Schwierigkeiten, zu den führenden westlichen Konzernen aufzuschließen. Die 2019 von sämtlichen chinesischen Unternehmen im Ausland kontrollierte Kupferproduktion von 1,4 Mio. t entsprach etwa der Gesamtproduktion des Bergbaukonzerns Glencore (Schweiz), dem zweitgrößten Kupferproduzenten der Welt. Wie China weiten auch die Weltmarktführer zunehmend ihre Investitionen in risikoreichen Ländern in Afrika und Lateinamerika aus.

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Bernhard Kluttig, BGR-Präsident Prof. Dr. Ralph Watzel, Parlamentarische Staatssekretärin Dr. Franziska Brantner, Dr. Peer Hoth, BGR-Vizepräsident Dr. Volker Steinbach (Foto v. li.).

Staatssekretärin Dr. Brantner besuchte BGR in Berlin, 27.04.2022

Dr. Franziska Brantner, Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK), besuchte den Dienstbereich der BGR in Berlin. Nach der Begrüßung durch den Präsidenten der BGR, Prof. Dr. Ralph Watzel, informierte sich die Parlamentarische Staatssekretärin über die aktuellen Aufgaben der BGR im Bereich der Rohstoffberatung. Hauptthema waren dabei die Beratungsleistungen der Deutschen Rohstoffagentur (DERA) in der BGR für die deutsche Wirtschaft. Auf Grundlage künstlicher Intelligenz und Big Data-Lösungen arbeitet die DERA derzeit an einem so genannten Echtzeit-Monitoring von Preis- und Lieferrisiken auf den Rohstoffmärkten. Die Parlamentarische Staatssekretärin machte in diesem Zusammenhang deutlich, wie bedeutsam die Rohstoffexpertise für die Unternehmen ist. Auch Fragen zur Sorgfaltspflicht in Rohstofflieferketten und zum Recycling erörterte Dr. Brantner, die zugleich Sonderbeauftragte der Bundesregierung für die Umsetzung der internationalen Initiative für mehr Transparenz im rohstoffgewinnenden Sektor in Deutschland (D-EITI) ist.

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Die aktualisierte BBD Web-App beinhaltet Sentinel-1 PSI Daten bis Dezember 2020, bewegungszerlegte Kartenlayer und weitere Funktionen zur Visualisierung

BodenBewegungs-Dienst mit aktualisierter Kartenansicht online, 13.04.2022

Die BGR hat eine aktualisierte Kartenansicht für den digitalen BodenBewegungdienst Deutschland (BBD) im Internet veröffentlicht. Die neue Web-Ansicht berücksichtigt jetzt auch die Daten für den Zeitraum bis Dezember 2020.
Der BBD basiert auf Satellitendaten der europäischen Copernicus-Mission und ist das Ergebnis eines regelmäßigen Scans der Erdoberfläche aus dem All. Dabei werden mit Hilfe von Satellitenradar referenzierte Erdpunkte erfasst. Die beiden Sentinel-1-Satelliten bilden das Monitoringsystem. Sie messen alle sechs Tage die Entfernung zu Millionen von Messpunkten in Deutschland. Auf diese Weise können Bodenbewegungen millimetergenau erfasst werden. Die gesammelten Informationen werden anschließend in einer rechenintensiven Big Data-Anwendung visualisiert. Farbige Markierungspunkte in der Webansicht des BBD zeigen die Bodenbewegungen in Deutschland an. Senkungen sind in Rot und Gelb, Hebungen in Blau und Violett dargestellt. Die Bewegungen des Untergrundes können sowohl das Resultat natürlicher geologischer Prozesse als auch das Ergebnis menschlicher Eingriffe, etwa durch Bergbau, sein – mit gleichermaßen negativen Folgen. So führen quellende Gesteinsformationen, Schwankungen des Grundwasserspiegels, Erdrutsche oder Bodenverdichtung z.T. zu erheblichen Gefahren. Der überwiegende Anteil der Flächen in der BBD-Ansicht ist allerdings in Grün dargestellt. An diesen Stellen wurden keine signifikanten Bewegungen festgestellt.
Die Daten der Web-Anwendung werden regelmäßig auf den neuesten Stand gebracht. Auf diese Weise lassen sich mögliche Gefahren aus dem Untergrund auf einen Blick schnell erfassen – für Bevölkerung und Behörden ein hilfreicher Service.

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Geothermiebohrung in Hamburg-Wilhelmsburg (Reallabor IW3)

Konferenz zur Erdwärme-Nutzung aus tiefen geologischen Schichten, 11.04.2022

Die Erdwärmegewinnung aus tiefen geologischen Schichten ist Thema der 13. Norddeutschen Geothermietagung am 12. Mai 2022. Unter dem Motto „Tiefengeothermie in Norddeutschland an der Schwelle vom Potenzial zur Realisierung“ wollen Expertinnen und Experten bei der Online-Konferenz über neue Projekte, aktuelle Potenzialstudien und innovative Entwicklungen diskutieren. Veranstalter der Tagung sind die BGR, das Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG), das Leibniz-Institut für Angewandte Geophysik (LIAG) und die Wirtschaftsentwicklungsgesellschaft von Stadt und Region Hannover, hannoverimpuls, in Kooperation mit der Deutschen Wissenschaftlichen Gesellschaft für nachhaltige Energieträger, Mobilität und Kohlenstoffkreisläufe e.V. (DGMK).
Als etablierter Branchentreff in Norddeutschland bietet die Geothermietagung Fachleuten aus Politik, Unternehmen, Behörden und Forschung eine Informations- und Diskussionsplattform für das gesamte Themenspektrum der Nutzung tiefer Erdwärme im Norddeutschen Becken. Die Teilnahme ist kostenfrei. Anmeldungen sind unter diesem Link noch bis zum 4. Mai 2022 möglich.

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Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Workshops in Islamabad

Pakistan: Eröffnungsworkshop für neues Georisiko-Projekt, 07.04.2022

In der pakistanischen Hauptstadt Islamabad fand jetzt der erste Workshop des Projekts „Förderung der Resilienz gegenüber Naturgefahren in Pakistan“ statt, mit dem die BGR das südasiatische Land im Rahmen der Technischen Zusammenarbeit (TZ) beim Katastrophen-Risikomanagement unterstützt. Pakistan ist durch Naturgefahren wie Erdbeben, Hangrutschungen, Überschwemmungen oder Sturzfluten besonders bedroht. Dazu kommen ein hohes Bevölkerungswachstum, verbunden mit einem wachsenden Besiedlungsdruck sowie großen sozialen und wirtschaftlichen Problemen, die das Land zu einem Hochrisikogebiet gegenüber Naturkatastrophen machen. Gemeinsam mit der zuständigen pakistanischen Behörde National Disaster Management Authority (NDMA) arbeitet die BGR an dem Ziel, der Raumplanung künftig einen größeren Stellenwert in den Risikomanagementplänen des Landes einzuräumen.
Am Workshop nahmen hochrangige Vertreterinnen und Vertreter von Ministerien, Behörden, Forschungseinrichtungen und weiteren Organisationen teil. Auch die Referentin für Entwicklungszusammenarbeit der Deutschen Botschaft in Islamabad, Marion Pfennigs, nahm an der Veranstaltung teil, bei der die Arbeitsschwerpunkte des Georisiko-Projekts erörtert wurden. So sollen die bisherigen Ergebnisse der Risikoanalysen zu einzelnen Naturgefahren in die künftige Raumplanung integriert werden. Das Ziel ist ein Konzept für eine risiko-sensitive Raumplanung als Teil einer neuen staatlichen Strategie im Rahmen des Risikomanagements.

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Simulierter EnMAP-Datensatz auf Basis von Flugzeug-gestützten Hyperspektraldaten von der Blei-Zink-Lagerstätte Gamsberg in Südafrika.

Hyperspektralsatellit gestartet – BGR nutzt Weltraumdaten , 01.04.2022

Heute (1. April 2022) wurde der erste deutsche Hyperspektralsatellit EnMAP (Environmental Mapping and Analysis Program) mit Hilfe einer Trägerrakete vom Kennedy Space Center in Florida (USA) in seine Umlaufbahn gebracht. Der Satellit wird das von der Erdoberfläche reflektierte Licht der Sonne in mehr als 240 Spektralkanälen aufzeichnen und künftig Bilddaten liefern, die auch von der BGR für geowissenschaftliche Anwendungen genutzt werden können. Jedes Pixel, das eine Fläche von 30x30 Meter abbildet, beinhaltet ein komplettes Reflexionsspektrum. Auf Basis einzelner Spektren können z.B. flächenhaft Minerale an der Oberfläche identifiziert, ihre chemische Zusammensetzung abgeleitet sowie Bodenparameter charakterisiert werden. Die Daten des Hyperspektralsatelliten, der unter Leitung des Helmholtz-Zentrums Potsdam – Deutsches GeoForschungsZentrum (GFZ) und des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) entwickelt und vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) finanziert wurde, stehen registrierten Nutzerinnen und Nutzern kostenfrei zur Verfügung.
Auf Antrag können auch auftragsgebundene Datenaufzeichnungen erstellt werden.
Die BGR nutzt bereits Hyperspektraldaten in der Fernerkundung, z.B. für die Kartierung mineralischer Lagerstätten oder zur Erfassung von Bodenparametern. Dazu  werden bei Projekten im Gelände Drohnen-gestützte Sensoren  eingesetzt, die das reflektierte Sonnenlicht einer Oberfläche aufzeichnen, um aus den unterschiedlichen Reflexionen geowissenschaftliche Informationen ableiten zu können. Auch bei Untersuchungen im Labor verwendet die BGR Hyperspektralsensoren. Mit den Daten des neuen Satelliten kann die BGR ihre hyperspektrale Fernerkundung in Zukunft auch auf den Weltraum ausdehnen.

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